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Lange Reise

Madagaskar: Pflanzen liefern Hinweise auf Siedler

Madagaskar liegt rund 400 Kilometer von der afrikanischen Küste entfernt. Jetzt verdichten sich die Hinweise: Die ersten Siedler kamen aus Südostasien, 7000 Meereskilometer entfernt.

Katamaran Madagaskar

Katamaran am Strand von Nosy Be, einer Madagaskar vorgelagerten Insel (Symbolbild). Die ersten Siedler Madagaskars legten vermutlich einen lagen Seeweg zurück. Die Hinweise verdichten sich, dass sie aus Südostasien stammten. | © Istockphoto.com/italiansight

Ein Untersuchungsteam unter Alison Crowther von der Universität Queensland hat mehrere asiatische Feldfrüchte auf Madagaskar entdeckt, unter anderem Reis- und Mungobohnenüberreste. Diese stammen aber nicht von der ostafrikanischen Küste.

„Uns überraschte der deutliche Unterschied zwischen den ackerbaulich genutzten Pflanzenarten der ostafrikanischen Küstenregion und denen auf Madagaskar. Und je genauer wir hinsahen, desto deutlicher wurde der Unterschied“, zitiert die an der Forschung beteiligte Max-Planck-Gesellschaft Crowther.

Madagaskar wurde relativ spät besiedelt

Die Wissenschaftler vermuten, dass die Pflanzen vor 1000 bis 1200 Jahren nach Madagaskar kamen. Die Insel war wohl eines der letzten Gebiete der Welt, die besiedelt wurden.

Lange war unklar, woher die ersten Bewohner stammten. Die Hauptsprache der Insel, Malagasy, ist dem Indonesischen ähnlich, auch DNA-Vergleiche deuteten darauf hin, dass die Siedler aus Südostasien stammten. Nur archäologische Beweise fehlten. Die Entdeckung der Pflanzenreste liefern nun einen weiteres Indiz für diese These.

Joshua Stein

 

Zuletzt geändert: 9.6.2016