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Pharao Ramses III.

Mordkomplott im alten Ägypten

Um sich seinen eigenen Platz auf dem Thron zu sichern, tötete Pentawer 1156 v. Chr. wahrscheinlich seinen Vater – den Pharao Ramses III. Dabei war er, wie Forscher nun annehmen, nicht allein. Doch die Intrige wurde Pentawer selbst zum Verhängnis.

Titelbild
Der ägyptische Pharao Ramses III. – Wandmalerei in seinem Grabmal, Luxor | © istockphoto.com/de/portfolio/TerryJLawrence

Lange blieb die genaue Todesursache Ramses III. verborgen – und zwar hinter einer Halskrause. Eine Computertomografie der Mumie förderte 2012 einen tödlichen Schnitt in der Kehle des ägyptischen Herrschers zutage. Es ist das Zeugnis einer schrecklichen Intrige: ein Mordanschlag innerhalb der eigenen Familie.

Schon zeitgenössische Papyrusrollen berichteten von einem Verrat durch den eigenen Sohn. Pentawer trachtete nach einem Platz auf dem Thron und nach dem Leben seines Vaters Ramses III. Der historischen Quelle zufolge ermutigte ihn eine der Nebenfrauen des Pharao zu dem blutigen Anschlag von 1156 v. Chr. Doch Pentawer soll nicht alleine agiert haben. Nun liefern Wissenschaftler neue Belege für diese These.

Ein abgehackter Zeh spricht für Mittäter

Bei der näheren Untersuchung des mumifizierten Leichnams stießen Ägyptologen auf weitere Details des Mordes. Ramses III. wurde ein Zeh abgehackt! „Die Form der zertrümmerten Zehenknochen spricht dafür, dass diese Verletzung von einer anderen Waffe verursacht wurde, als der Halsschnitt“, erklärt Sahar Saleem von der Kairoer Universität der Website Livescience.

Diese Zehverletzung lässt deshalb auf mindestens einen Mitverschwörer schließen. Ein Szenario, in dem ein Attentäter dem Pharao von hinten die Kehle durchschnitt, während ein Zweiter mit Schwert oder einer Axt auf ihn einschlug, gilt als wahrscheinlich. Ramses III. erlag diesem schweren Anschlag.

Posthum aufgepolstert

Dennoch scheiterte der Plan seines Sohnes. Aus historischen Gerichtsakten geht hervor, dass Pentawer des Vatermordes überführt und zum Selbstmord verurteilt wurde. Statt auf dem Thron landete er in einem unehrenhaften Grab.

Im Gegensatz zu seinem Vater, der standesgemäß einbalsamiert und beigesetzt wurde. Die neuen Untersuchungen zeigen außerdem Hinweise darauf, dass Ramses III. posthum durch Aufpolsterungen unter der Gesichtshaut als noch mächtiger inszeniert wurde, als er zu Lebzeiten als Pharao war.

Katharina Behmer

Zuletzt geändert: 24.03.2016