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Kalter Krieg

Ein Naturphänomen als Kriegstreiber?

Amerikanische Forscher vermuten, dass ein Sonnensturm 1967 beinahe einen Weltkrieg auslöste.

Der Kalte Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion wäre beinahe wegen eines Sonnensturms eskaliert | © www.istockphoto.com/de/portfolio/Klubovy

Die Fachzeitschrift „Space Weather“ veröffentlichte aktuell eine Studie der amerikanischen Wissenschaftlerin Delores Knipp und Kollegen, laut der die Sonne US-Militärs am 23. Mai 1967 in höchste Alarmbereitschaft versetzte.

Von der Sonne beschleunigte Teilchen und ausgesandte energiegeladene Strahlen, bekannt unter dem Begriff Sonnensturm, blockierten Radaranlagen in England, Grönland und Kanada, die als Frühwarnsystem vor sowjetischen Luftangriffen eingesetzt waren.

In der aufgeheizten Stimmung des Kalten Krieges interpretierten amerikanische Militärs die Störung als gezielten Angriff der Sowjetunion.

Astronomen geben Entwarnung

Doch Astronomen des amerikanischen Air Weather Services (AWS) beobachteten die Ereignisse auf der Sonne und konnten den Ausfall des Radarsystems plausibel als Folge des Naturphänomens erklären.

Damit verhinderten sie möglicherweise, dass das amerikanische Militär mit Atomwaffenbombern auf den vermeintlichen sowjetischen Störangriff reagierte.

Um solche Fehlinterpretationen in Zukunft zu verhindern, überwacht das US-Militär das Wetter im Weltraum heutzutage sehr genau.

Hanna Heim

Zuletzt geändert: 19.08.2016