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Ausgrabungen in der Türkei

Antike Wanddekoration entdeckt

Archäologen haben in der antiken Stadt Pergamon in der Türkei Stuckfriese in einem Gelageraum entdeckt. Nach Einschätzung des Deutschen Archäologischen Instituts gehören sie zu den bedeutendsten hellenistischen Wanddekorationen in Anatolien.

DAI/Pergamongrabung

Bei Grabungen in der antiken Stadt Pergamon in der Türkei fanden Archäologen eine Wanddekoration, die zu den bedeutendsten ihrer Art gehört. | © DAI/Pergamongrabung

 

Die Wand mit den Stuckfriesen stammt aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. und befindet sich an einem abgelegenen Hang des Stadtberges. Wie das DAI berichtet, kam die Entdeckung völlig überraschend, obwohl Archäologen dort seit Jahren mit Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung Felsheiligtümer erforschen. Nach Angaben des Instituts erhoffen die Forscher sich davon neue Einblicke in die Verehrung von Naturmalen und das Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt. Was die Entdeckung der Stuckwand so bedeutend macht, ist unter anderem die Tatsache, dass sie großflächig an der Wand selbst erhalten ist und nicht nur in heruntergestürzten Fragmenten.

Sie wollten Marmor imitieren

Die Stuckdekoration im Hauptraum des ausgegrabenen Gebäudes imitiert eine kostbare Marmorverkleidung. Sie bestand aus mehrfarbigen Quaderreihen und Friesen im unteren und mittleren Bereich der Wände und im oberen Bereich aus Halbsäulen mit Basen und Kapitellen. Das Gebäude selbst wurde nach Einschätzung der Forscher wahrscheinlich für Gelage im Rahmen von Kulthandlungen in den Felsheiligtümern genutzt. Mittlerweile sind die Wanddekorationen mit einem Schutzbau umgeben. Ihre Konservierung übernimmt nach  Abschluss der Grabungsarbeiten ein Team der Gazi Üniversitesi Ankara.

 

Zuletzt geändert: 20.10.2015