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Älteste Schlacht in den Niederlanden

Cäsars Spuren in den Niederlanden

Archäologen sind auf den Ort gestoßen, an dem Julius Cäsar im Frühjahr 55 v. Chr. die germanischen Stämme der Usipeter und Tenkterer vernichtete – in der ältesten bekannten Schlacht im Gebiet der heutigen Niederlande.

Funde der Freien Universität Amsterdam

In der Nähe des heutigen Kessel haben Archäologen eine Vielzahl menschlicher Überreste aus Cäsars Zeit gefunden. | © Vrije Universiteit Amsterdam

Cäsar hat den Kampf ausführlich im vierten Buch seines Werks „De Bello Gallico“ beschrieben. Der Schauplatz, an dem das Gefecht ausgetragen wurde, war bisher jedoch unbekannt. Wie die Freie Universität Amsterdam berichtet, ist es einigen ihrer Forscher jetzt gelungen, diesen beim Zusammenfluss von Rhein und Maas rund 120 Kilometer von der Künste entfernt in der Nähe der heutigen Orte Kessel und Heerewaarden auszumachen. Sie haben Funde aus der Schlacht wie Überreste von menschlichen Knochen, Schwertern, Speerspitzen und Helmen sichergestellt und untersucht. Damit wurde auch zum ersten Mal archäologisch nachgewiesen, dass Cäsar tatsächlich in den Niederlanden war.

Auch Frauen und Kinder der Germanen blieben nicht verschont

Die germanischen Stämme der Usipeter und Tenkterer hatten Cäsar eigentlich um die Erlaubnis gebeten, sich am Rhein anzusiedeln. Doch er befahl seinen Truppen, sie zu töten. Fliehende Frauen und Kinder ließ er von der Kavallerie verfolgen. Es galt damals in der römischen Politik nicht als verwerflich, eroberte Feinde zu töten, vor allem wenn es sich dabei nach römischer Definition um „Barbaren“ handelte (siehe G/GESCHICHTE 3/2015). So ist es nicht verwunderlich, dass Cäsar sich rühmte, bei dieser Gelegenheit 430.000 Leute umgebracht zu haben. Forscher halten heute jedoch eine Zahl von 150.000 bis 200.000 für realistischer.

Replik eines Reiterhelms

Replika eines Reithelms aus Eisen aus dem 1. Jahrhundert v. Chr., der in der Nähe von Kessel gefunden wurde. Solche Helme wurden von den gallischen Reitern in Cäsars Armee verwendet. | © Frije Universiteit Amsterdam

 

Zuletzt geändert: 30.12.2015