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Großer Fund : 66 antike Kastelle in Spanien

200 Jahre lang kämpften die ­Römer in Hispanien. Jetzt fanden Forscher heraus: Dort gab es mehr Militärlager als gedacht.

von Michael Feldhoff

Rekonstruktion eines römischen Militärlagers. | © Wikimedia/Mediatus

Vor zehn Jahren haben britische Wissenschaftler der Universität Exeter den ehemaligen Standort ­einer römischen Siedlung entdeckt – aufgrund eines Münzenfundes in Südwestengland. Bei ihrer neuen Entdeckung in Spanien gingen die Forscher systematischer vor: Anhand von Luft- und Satellitenbildern erstellten sie dreidimensionale Geländemodelle und setzten Drohnen ein, um sich detaillierte Informationen über das Gelände zu verschaffen. Gleich 66 ehemalige Standorte römischer Militärlager fanden sie so in Kastilien im Nordwesten der Iberischen Halbinsel.

Strategisch optimale Lage

Aufgrund der günstigen territorialen Lage konnten die Römer dort ihre Feinde aus verschiedenen Richtungen angreifen, so die Annahme der Wissenschaftler. Die Legionen konnten zwischen Tief- und Hochland hin- und herziehen und dabei die Bergrücken nutzen, um nicht entdeckt zu werden. Die römischen Kastelle wurden zudem als Ausbildungs- und Schutzräume ­genutzt. Dass es so viele Militärlager in der Region gab, zeigt die ­immense Logistik, die dabei half, feindliche Gebiete zu unterwerfen.

 

Bewohner der belagerten nordspanischen Stadt Numantia begehen 133 v. Chr. Selbstmord, ­bevor die Römer (re.) ihre Stadt einnehmen. | © Wikimedia/Alejo Vera/Museo del Prado