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Arbeit zwischen Muss und Muße

Warum sind wir tätig und wie hat sich die Arbeit verändert? Die Ausstellung „Vom Schuften und Chillen“ in Bochum bietet eine Rückschau mit Ausblick in die Zukunft.

von Christiane Schlüter

Zwei Schreinergesellen in der Kunsttischlerei Anton Spilker in Steinheim, um 1950. | Foto: Möbelmuseum Steinheim

Die Sonne gab den Takt vor. Viele Jahrhunderte hindurch arbeiteten die Menschen, solange es draußen hell war, und gingen mit den Hühnern schlafen. Noch in der Agrargesellschaft der Frühen Neuzeit war die ganze Familie an der Arbeit beteiligt. Mit der Industrialisierung änderte sich das. Arbeit wurde an feste Orte ausgelagert und zeitlich entgrenzt, denn man konnte ja im Schein des elektrischen Lichts weitermachen. Jetzt kam auch das Thema Konkurrenz auf, der Kampf um Arbeit war geboren. Denn noch immer war Arbeit vor allem für die Existenzsicherung da. Dass sie auch Sinn stiften und der Persönlichkeitsentfaltung dienen kann, das ist ein sehr neuer Gedanke.

Alte Handwerkstechniken selbst ausprobieren

Stempeluhr „Bundy“ von 1910. | Foto: LW

Die Ausstellung „Vom Schuften und Chillen. Warum wir arbeiten“ zeichnet die Entwicklung der Arbeit durch die Zeiten nach. Angefangen bei der Antike, in der wohlhabende Männer die Muße zum Philosophieren nutzten, während ihre Sklaven und das einfache Volk taten, was getan werden musste.

Manche Arbeit fällt trotz Digitalisierung wohl nie weg. Skulptur von Cecilia Herrero, 2018. Foto: LW

Rund 100 Exponate machen das Thema lebendig, die Besucher können teils alte Handwerkstechniken ausprobieren. Im Hier und Jetzt angekommen, geht der Blick in die Zukunft: Welche Berufe verschwinden, und wird Arbeit womöglich ganz verschwinden? Der „Futuromat“ verrät es.

Zeche Hannover LWL-Industriemuseum Bochum,
bis 30. Oktober 2022, mehr Infos: https://zeche-hannover.lwl.org/de/ausstellungen/schuften-und-chillen

 

 

 

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