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Debatte statt Demut vor Denkmälern

Das Festival „Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte“ am 30. /31. Oktober führt zu umstrittenen Orten der Erinnerung. Wie in den vergangenen Jahren ist G/GESCHICHTE Medienpartner.

von Christiane Schlüter

Das Denkmal des Kommunisten Ernst Thälmann in Weimar ist Thema des Festivals. | Bild: Wikimedia/Dr. Bernd Gross

Meist stehen sie einfach da und werden kaum wahrgenommen, außer von Touristen. Denkmäler gehören eben ins Straßenbild jeder Stadt, sollte man meinen. Ende der Debatte? Für die Macher des jährlichen Festivals „Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte“ geht die Diskussion jetzt erst los. Sie entzündete sich, als das Weimarer Denkmal von Ernst Thälmann im Rahmen des Festivals 2021 zeitweise verhüllt wurde. Nicht um Anstoß zu erregen, sondern um Anstoß zu geben – zu einer Debatte, die nun in diesem Jahr anhand konkreter Objekte geführt wird.

Zu Gast sind internationale Experten

Ein Denkmal? Na, denk mal!“, unter dem Motto wird gefragt, wie bestimmte Thüringer Erinnerungsorte zu Stätten geschichtlichen Lernens werden können. Was wird gezeigt, wie wird es gezeigt und vor allem: wann und wozu? Jedes Denkmal hatte seine Funktion in der Zeit, der es entstammt. Sollte das heute in Erklärungstafeln zur Sprache kommen? Nicht nur Kommunisten, sondern auch Adelsschlösser, Bauten aus der NS-Zeit, Kunstwerke im öffentlichen Raum, Straßennamen und Skulpturen wie der 2011 beschmierte Jenaer „Ur-Burschenschaftler“ wollen so neu gesehen werden.

Die Führungen, Workshops und Podiumsdiskussionen mit internationalen Experten gleich in mehreren Städten Thüringens sind offen für alle. Und wie in den vergangenen Jahren ist G/GESCHICHTE Medienpartner des großen Festivals.

Am 30. und 31. Oktober, mehr Infos: www.weimarer-rendezvous.de

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