« zurück

Eine Klosterinsel als Weltkulturerbe

Die Große Landesausstellung in Reichenau zeigt reiche Kunstschätze des Mittelalters im Museum wie an Originalschauplätzen.

von Andrea Schmidt-Forth

Berühmt für seinen Wandmalerei-Zyklus aus dem 9. Jahrhundert: St. Georg in Reichenau-Oberzell. | Bild: Touristinfo Reichenau/Theo Keller

Abgeschieden und mystisch: So wirkt die Insel im Bodensee, die nur über einen schmalen Damm mit dem Festland verbunden ist, vor allem bei Nebel. Im Mittelalter allerdings stellte die Reichenau mit Abtei, Skriptorium und einer Schule für Buchmalerei eines der bedeutendsten kulturellen Zentren des Christentums dar. Den Grundstein für dieses epochale Projekt legte der Wanderbischof Pirmin aus dem westlichen Frankenreich, der 724 die unbewohnte Insel betrat, rodete und mit seinen Gefährten eine erste Kirche baute.

Kostbare Handschriften und Kriminalfälle

Himmelfahrt Christi, Elfenbein, 11. Jahrhundert. | Bild: Rheinisches Bildarchiv/Museum Schnütgen Köln

Die Landesausstellung „Welterbe des Mittelalters. 1300 Jahre Klosterinsel Reichenau“ macht die Geschichte der Abtei durch herausragende Kunstwerke wieder erlebbar: Auf der Reichenau mit Kirchenbauten aus karolingischer und romanischer Zeit, dem Klostergarten und der Münsterschatzkammer, im Museum in Konstanz mit kostbaren Handschriften aus dem 10. und 11. Jahrhundert.

Konstanz, Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg und Insel Reichenau, bis 20. Oktober 2024 → www.ausstellung-reichenau.de

 

Egbert-Schrein, Ottonische Goldschmiedekunst, Dom zu Trier. | Bild: Domschatz der hohen Domkirche zu Trier/ Markus Groß-Morgen

Eine der Korrespondenz-Ausstellungen ist „Spurensuche … eine Kriminalitätsgeschichte der Reichenau“ in Karlsruhe mit dem sogenannten Malefizbuch. Es verzeichnet 150 Kriminalfälle aus den Jahren 1450 bis 1590 und führt direkt in die Lebensverhältnisse und Konflikte der Menschen in jener Zeit.

Generallandesarchiv Karlsruhe, bis 9. August 2024
www.landesarchiv-bw.de/de/aktuelles/ausstellungen

Kommentar absenden

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert