Zwei Weltkriege haben die Großregion um Luxemburg geprägt. 80 teils modernisierte Gedenkstätten zeugen davon.
von Sonja Nowack
Mit VR-Brille durch die unterirdische Zitadelle in Verdun. | Foto: Land of Memory
Nie wieder Krieg, hieß es lange. Aktuelle Ereignisse zeigen, wie wichtig es ist, sich an die Schrecken der Schlachtfelder zu erinnern. Das mit EU-Mitteln geförderte Projekt „Land of Memory“ möchte die Geschichte des 20. Jahrhunderts zwischen Frankreich, Belgien, Deutschland und Luxemburg in ein neues, modernes Licht rücken. Erkundet werden können – individuell oder in organisierten Gruppenreisen – zum Beispiel 39 Museen und Ausstellungen, 27 Gedenkstätten, 18 Forts und je 12 Friedhöfe und Denkmäler.
Attraktionen am Puls der Zeit
Im Beinhaus von Douaumont liegen Überreste von Soldaten. | Foto: Land of Memory
„Ziel ist es, besonders die jüngere Generation anzusprechen“, erklärt Projektleiterin Lucil Mawet. „Wir setzen nun verstärkt auf die technischen Möglichkeiten.“ So bietet etwa das Bastogne War Museum, das sich auf die Ardennenoffensive 1944/45 konzentriert, eine App, mit der Interessierte im nahen Waldstück Bois Jacques den Alltag der Soldaten virtuell in 360° nachempfinden können. Und in der Zitadelle von Verdun fahren Besucher auf einem Wagen durch die unterirdischen Gänge und folgen mithilfe einer Augmented-Reality-Brille dem – sehr pathetischen – Weg französischer Soldaten im Ersten Weltkrieg.
Frank Rockenbrod hat am Schumannseck mit viel Hingabe Schicksale erlebbar gemacht. | Foto: Sonja Nowack
Herzzerreißend ist das liebevoll eingerichtete Remember Museum 39 – 45 mit Gegenständen, die von Soldaten hinterlassen wurden. Geheimtipp: Der Gedenkpfad am strategischen Knotenpunkt Schumannseck mit seinen 60 lebensgroßen Figuren aus historischen Fotos und mit zahlreichen Interviews mit Veteranen.
Mehr Infos: www.landofmemory.eu/de