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Warum die Nazis es hier so leicht hatten

Wie hätten wir gehandelt? Das fragen sich viele Deutsche, wenn sie sich mit den Jahren zwischen 1933 und 1945 hierzulande beschäftigen. In Frankfurt am Main befassen sich drei Ausstellungen mit den Hintergründen des Mitmachens im Nationalsozialismus.

von Christiane Schlüter

Beflaggt: Kundgebung am Rathaus, dem „Römer“, zum „Tag der nationalen Arbeit“ 1933. © HMF

Anhand von 19 städtischen Orten – darunter das Rathaus, Geschäfte oder die Straße – werden Geschichten erzählt, in denen die ganze Spannweite der Möglichkeiten sichtbar wird: Menschen, die Täter wurden, sei es aus Profitgier oder aus blindem Gehorsam. Menschen, die wegschauten. Und Menschen, die Opfer staatlicher oder kommunaler Gewalt wurden. Der politische Widerstand wird dabei nicht ausgeklammert.

Auch heute noch ein aktuelles Thema

Sport gibt ein Wir-Gefühl. Jugendruderer am Main beim Eisernen Steg. © HMF

„Eine Stadt macht mit — Frankfurt und der NS“ ist eine von drei Ausstellungen des Historischen Museums zu diesen Inhalten. Parallel geht es im Stadtlabor „Auf Spurensuche im Heute“. Zeitgleich findet im Jungen Museum unter dem Motto „Nachgefragt. Frankfurt und der NS“ eine Ausstellung für Kinder ab zehn statt. Das Thema Nationalsozialismus ist durch rechtsradikale Anschläge, Parteien und Propaganda wieder sehr aktuell, so die Ausstellungsmacher. Leitfrage sei, wie das liberale und demokratische Frankfurt, in dem vor 1933 so viele Juden lebten wie nirgendwo sonst im Reich, sich so schnell dem NS anschließen konnte.

Historisches Museum Frankfurt am Main, bis 11. September 2022 bzw. 23. April 2023,
mehr Infos:
www.historisches-museum-frankfurt.de/de/eine-stadt-macht-mit

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