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Triumph und Tod eines Kaisers

Vor 1050 Jahren reiste Otto der Große heim und seinem Sterben entgegen. Fünf Schauplätze erinnern an ihn.

von Christiane Schlüter

Ottos Reiterstandbild, 13. Jahrhundert. | Bild: KHM/Charlen Christoph

Ausgerechnet ein Sachse wird Erbe Karls des Großen: 962 lässt sich Otto I., auch der Große genannt, vom Papst in Rom zum Kaiser krönen – und belebt damit die Tradition der Karolinger im einstigen Ostfrankenreich wieder. Die nächsten zehn Jahre hält er sich fast nur in Italien auf. Dann wird es Zeit, daheim Präsenz zu zeigen.

Ein verhängnisvolles Fieber

972 bricht der Kaiser mit Gattin Adelheid, Sohn Otto II. und Schwiegertochter Theophanu auf. Über Umwege geht es ins heutige Sachsen-Anhalt. Am Palmsonntag 973 besucht Otto das von ihm gegründete Erzbistum Magdeburg. In Quedlinburg feiert er Ostern und hält einen Hoftag ab. Nach einem Zwischenstopp im Königshof in Walbeck erreicht der Tross Merseburg. Weiter geht es nach Memleben, wo Otto das Pfingstfest feiern will. Doch am 7. Mai ergreift ihn ein Fieber, kurz darauf stirbt er. Sein Herz wird in Memleben beerdigt, der restliche Leichnam in Magdeburg.

Zu Ottos 1050. Todestag wird an den fünf Schauplätzen „Des Kaisers letzte Reise“ mit Ausstellungen und Veranstaltungen nachvollzogen. Dabei kommt auch Ottos Reise durch die Zeiten in den Blick – seine Wirkungsgeschichte bis heute: Wer hat ihn wie gedeutet, instrumentalisiert? Das Programm ist verbunden mit dem zeitgleichen Jubiläum der Straße der Romanik.

Standorte in Magdeburg, Memleben, Merseburg, Quedlinburg und Walbeck, bis November 2023 www.deskaisersletztereise.de

 

Die Klosterkirche in Memleben, digital rekonstruiert. Wo ruht hier Ottos Herz? | Bild: Stiftung Kloster und Kaiserpfalz Memleben

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