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Es hätte oft anders kommen können

Eine Ausstellung in Berlin zeigt 14 Weggabelungen der deutschen Geschichte und wirft die Frage auf, was jeweils auch hätte geschehen können.

von Christiane Schlüter

Berlin 1989: Die Mauer ist gefallen. Was, wenn nicht? | Bild: Bundesarchiv/Klaus Lehnartz

Was wäre gewesen, wenn …? Wenn 1989 die DDR-Führung auf die friedlich Demonstrierenden hätte schießen lassen so wie das Regime in China Monate zuvor auf dem Platz des Himmlischen Friedens? Wenn 1972 das konstruktive Misstrauensvotum gegen Willy Brandt und seine Ostpolitik nicht gescheitert wäre? Was wäre gewesen, wenn 1945 die Rheinbrücke bei Remagen gesprengt und der Vormarsch der Alliierten damit verzögert worden wäre? Im Nachhinein erscheinen historische Geschehnisse meist als notwendig, als zwingend. Doch die Geschichte hätte immer auch andere Abzweigungen nehmen können.

14 Schlüsselereignisse der deutschen Geschichte

Warschau 1970: Willy Brandt vor dem Denkmal des Ghettos – ikonisches Foto der Ostpolitik. | Bild: Ullstein Bild/Sven Simon

„Roads not Taken. Oder: Es hätte auch anders kommen können“ – unter diesem Motto werden 14 Schlüsselereignisse der deutschen Geschichte einmal anders betrachtet: Den tatsächlichen Geschehnissen werden jeweils die ausgebliebenen Wahrscheinlichkeiten gegenübergestellt – das, was nicht eingetreten ist. Die Schau beginnt mit dem Fall der Mauer 1989 und schreitet dann rückwärts bis zum gescheiterten Paulskirchenparlament 1848. Sie will nicht die Geschichte umschreiben, sondern zum Nachdenken anregen: Woran liegt es, dass dieses geschah und jenes nicht? Welche Rolle spielen dabei Zufälle, welche persönliche Unzulänglichkeiten? So lernt der Besucher etwas über historisches Urteilen.

Deutsches Historisches Museum, Berlin, bis 24. November 2024 → www.dhm.de

 

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