Sie befinden sich hier:
» Forum
» Das 3. Reich und 2. Weltkrieg
» "Der klügste Kerl des Regimes" - Roland Freisler
Archiv-Thema im Forum: Das 3. Reich und 2. Weltkrieg
"Der klügste Kerl des Regimes" - Roland Freisler
'Sie sind ja ein ganz gemeiner Lump!' - Jeder historisch interessierte Deutsche kennt die Schimpftiraden des Roland Freisler während der Volksgerichthofprozesse nach dem Attentat des 20 Juni 1944. Freisler, so wissen wir, war ein primitiver, willfähriger Vollstrecker Hitlers, der die Angeklagten immer nur niederbrüllte. Ein Zerrbild, selbst unter den Verschwörern des 20.Juni herrschte wohl eine ganz andere Meinung.
Aus dem Briefwechsel der Eheleute Moltke (Freya und Helmut James), Freya an Helmuth James von Moltke, 11.Oktober 1944:
'Ich war nun gestern bei Dix (Anwalt) um das zu erfragen, was Du wissen wolltest. Ich habe nur allgemein nach der Art der Verhandlungen und nach Freisler gefragt...Ja, es ist eine ordnungsgemäße Verhandlung, und nach Dixens Ansicht wird das Urteil auch erst aufgrund der Verhandlung gefunden. Dix betonte, Freisler sei ein hervorragender Inquirent und frage sehr gründlich und vielseitig, lasse den Angeklagten auch sprechen, sei aber so temperamentvoll, dass er oft unterbreche. Über Freisler sagte er, er halte ihn für den klügsten Mann des ganzen Regimes, er sei ein Mordskerl und glänzender Verhandlungsführer. Einen Angeklagten, der nicht geistig auf der Höhe sei, zermalme er wie einen Boa constrictor ihr Opfer. Eine Verhandlung unter Freisler könne unter Umständen atemberaubend faszinierend sein. Er sei sehr gebildet und habe überhaupt Niveau. Er ist also ein match, was ich gar nicht gewusst hatte. Ich dachte, er brüllte nur.'
Eingetragen von Triton am 24.05.2011 um 10:10 Uhr
Lieber Triton,
wenn Roland Freisler der klügste Mann des Regimes war, dann mußte D. ja untergehen.:rolleyes:
Eingetragen von dieter am 24.05.2011 um 14:15 Uhr
Sevus Triton .
Es ist nicht aussergewönlich daß hohe Intelligenz mit großer Charakterlosigkeit gepaart ist .
Luki.
Eingetragen von Luki am 24.05.2011 um 16:11 Uhr
Und wer sagt, dass das, was im Brief steht, richtig ist??
Und wer sagt, dass die Überlieferung richtig ist, Freisler sei gemein?
Eingetragen von Maxdorfer am 24.05.2011 um 17:41 Uhr
Servus Maxdorfer .
Da ich ihn nicht persönlich kannte muß ich mich an die Verhandlungsausschnitte halten .
Seine haßtriefenden Plädoyers , die alleine den Sinn hatten den Angeklagten herabzuwürdigen und die krude NS-Ideologie emporzuheben , haben mir gereicht .
Nach dem Kriege behauptete er , daß er nur ein Mittläufer war .
Ein typischer Radfahrer .
Nach Oben buckeln und nach Unten treten .
Alle sportlichen Radfahrer der Welt mögen mir wegen obigen Vergleiches verzeihen .
Luki.
Eingetragen von Luki am 24.05.2011 um 17:54 Uhr
Gut, ich glaube schon, dass Freisler ein gemeiner Typ war. Ich wollte die Überlieferung in Frage stellen, nicht für falsch erklären.
Übrigens: Köstlicher Vergleich. :D Hihihihihi...
Eingetragen von Maxdorfer am 24.05.2011 um 17:58 Uhr
Roland Freisler überlebte den Krieg gar nicht, er starb durch einen Bombenangriff auf Berlin in den letzten Kriegsmonaten.
Die Öffentlichkeit kennt nur die Ausschnitte der Verhandlungen, dass er sehr temperamentvoll und auch laut war, dass schildert der von Freya von Moltke befragte Anwalt ja.
Freisler hatte bei den Prozessen nach dem Stauffenberg-Attentat die strikte Order, Todesurteile zu verhängen. Im weiteren Briefwechsel schildert Frey ein Gespräch mit Gestapo-Chef Müller, der nur meinte, es ginge nicht, dass Soldaten an der Front sterben und Verschwörer mit dem Leben davonkämen.
Soviel ich weiß, hätten Hans und Sophie Scholl gegen ein Eingeständnis der geistigen Umnachtung mit dem Leben davonkommen können.
Es geht nicht darum, die Taten Freislers zu verharmlosen, sondern darum, das Zerrbild des Brüllaffen eventuell zu korrigieren.
Eingetragen von Triton am 24.05.2011 um 18:24 Uhr
[quote=Triton;111679]Roland Freisler überlebte den Krieg gar nicht, er starb durch einen Bombenangriff auf Berlin in den letzten Kriegsmonaten.
.[/quote]
Servus Triton .
Du hast Recht . Er starb am 3.2.1944 .
Eine interessante Kurzbiographie von ihm .
Servus Triton .
Du hast Recht . Er starb am 3.2.1944 .
Eine interessante Kurzbiographie von ihm .
Servus Triton .
Du hast Recht . Er starb am 3.2.1944 .
Eine interessante Kurzbiographie von ihm .
Servus Triton .
Du hast Recht . Er starb am 3.2.1944 .
Eine interessante Kurzbiographie von ihm .
Servus Triton .
Du hast Recht . Er starb am 3.2.1944 .
Eine interessante Kurzbiographie von ihm .
Servus Triton .
Du hast Recht . Er starb am 3.2.1944 .
Eine interessante Kurzbiographie von ihm .
Luki.
Eingetragen von Luki am 24.05.2011 um 18:37 Uhr
Freisler geriet während des Ersten Weltkriegs an der Ostfront in russische Gefangenschaft. Dort erlebte er den Aufstieg Lenins mit und schloss sich den Arbeiter- und Soldatenräten der Bolschewiki an. Hitler nannte ihn deshalb später angeblich 'Mein kleiner Bolschewik' o. ä. Er starb 1944 während eines Bombenangriffs in Berlin, als ihm ein Balkon auf den Kopf fiel.
Eingetragen von tiger456 am 25.05.2011 um 04:34 Uhr
Ohne jetzt nachgeschaut zu haben, bin ich mir ziemlich sicher, dass das erst ab Februar 45 sein kann, dass ihm ein Balken im Bunker des VG auf die Birne donnerte.
Denn es war Schlabrendorff, dessen Prozess gerade im Gang war, und dessen Akten er noch im Tod in den Händen hielt.
P.S. Komplexe Persönlichkeit, der rasende Roland, schon damals nicht unumstritten, auch nicht in der Partei (einmal, weil man ihm Nähe zum Kommunismus unterstellte, aus lebensläufigen Gründen, und, weil er in den Augen mancher durch seine Ausfälle in laufenden Prozessverhandlungen den NS diskreditierte).
Es ist verbürgt, dass er 'Ariern' unter den Widerständlern, oder 'Wehrkraftzersetzern' usw. manchmal die Hächststrafen ersparen wollte, und auf Kompromisslösungen abzielte, wenn er Sympathie für die Angeklagten empfand, z.B. bei den Scholls.
LG
Eingetragen von RedScorpion am 25.05.2011 um 11:21 Uhr
Stimmt, Du hast recht, habe in wikipedia nachgeschaut, Freisler starb am 3. Februar 1945 in Berlin während eines Bombenangriffs.
Eingetragen von tiger456 am 25.05.2011 um 11:39 Uhr
Das war mir neu. Helmut Schmidt, Augenzeuge der Prozesse rund um das Stauffenberg-Attentat, hat nur Verachtung für ihn übrig und schilderte ihn im schlechtesten nur denkbaren Licht.
Andererseits ist die Zahl der Todesurteile unter seiner Führung exponential nach oben geschnellt. Sein besonderer Hass richtete sich gegen Geistliche und wohl auch gerne gegen Adlige, also diejenigen mit hohem Ansehen und gutem Ruf. Es bereitet ihm unverhohlen Freude, ihnen niedrig(st)e Motive anzudrehen.
Freisler wird in den Taten der Scholls eine Jugenddummheit entdeckt haben, die seinem Hang zum Kommunismus entsprach. Wenn wir ehrlich sind, waren die paar Flugblätter mit Wahrheiten, die die meisten Deutschen aus de
Eingetragen von Triton am 25.05.2011 um 12:24 Uhr
Es gab Nazis, die waren sogar den Nazis peinlich: dazu zählten der widerwärtige Julius Streicher, Herausgeber der Zeitschrift 'Der Stürmer', der ständig besoffene Robert Ley, Führer der DAF - und wohl auch Freisler.
Eingetragen von tiger456 am 25.05.2011 um 12:37 Uhr
Lieber Maxdorfer,
das konntest Du in Filmausschnitten über den Prozeß gegen die Attentäter des 20.Juli sehen.:mad:
Eingetragen von dieter am 25.05.2011 um 14:07 Uhr
Lieber Luki,
kam Freisler nicht während eines Bombengriffes ums Leben?:confused:
Eingetragen von dieter am 25.05.2011 um 14:12 Uhr
[quote=dieter;111738]Lieber Luki,
kam Freisler nicht während eines Bombengriffes ums Leben?:confused:[/quote]
Erfahrener Benutzer
Rang: Großkanzler
Zitat von Luki
Nach dem Kriege behauptete er , daß er nur ein Mittläufer war .
Roland Freisler überlebte den Krieg gar nicht, er starb durch einen Bombenangriff auf Berlin in den letzten Kriegsmonaten.
Die Öffentlichkeit kennt nur die Ausschnitte der Verhandlungen, dass er sehr temperamentvoll und auch laut war, dass schildert der von Freya von Moltke befragte Anwalt ja.
Freisler hatte bei den Prozessen nach dem Stauffenberg-Attentat die strikte Order, Todesurteile zu verhängen. Im weiteren Briefwechsel schildert Frey ein Gespräch mit Gestapo-Chef Müller, der nur meinte, es ginge nicht, dass Soldaten an der Front sterben und Verschwörer mit dem Leben davonkämen.
Soviel ich weiß, hätten Hans und Sophie Scholl gegen ein Eingeständnis der geistigen Umnachtung mit dem Leben davonkommen können.
Servus Triton .
Du hast Recht . Er sta
Eingetragen von Luki am 25.05.2011 um 14:54 Uhr
Ich sage ja nichts dagegen dass Freisler ein gemeiner, fieser hinterhältiger Lump war. Aber nicht alles was überliefert ist, muss automatisch stimmen - obwohl die Überlieferung bei Freisler sicher stimmt. Aber vielleicht hatte der arme Mann was an der Psyche. Dann sollte man ihn eigentlich bemitleiden. Das kann man jetzt im Nachhinein nicht mehr überprüfen.
Eingetragen von Maxdorfer am 25.05.2011 um 15:15 Uhr
Lieber Luki,
das macht doch garnichts. 'Irren ist menschlich', sprach der Igel und sprang von der Bürste.;):D (Vorsicht, Ironie)
Eingetragen von dieter am 25.05.2011 um 16:34 Uhr
Lieber Maxdorfer,
man sollte ohne Emotionen an die Sache gehen. Sonst erinnert mich das an Karl Mays 'Durch die Wüste', da wird er tote Löwe auch getreten und bespukt. Mit diesem Vergleich wollte ich keinesfalls die Löwen beleidigen.;)
Eingetragen von dieter am 25.05.2011 um 16:39 Uhr
Ja klar, aber wenn er psychisch gestört ist, rechtfertigt das teilweise seine Taten. Nicht gerechtfertigt ist jedoch, dass die anderen ihn haben walten lassen.
Eingetragen von Maxdorfer am 25.05.2011 um 16:50 Uhr
Meiner Meinung nach starb Freisler in der Nacht vom 2. zum 3. Februar 1945.
Interessant ist, dass er 1918/19 im Auftrag der Bolschewiki das Amt als Stellvertretender Politischer Kommissar für die Wolgadeutschen wahr nahm. Sein Chef war damals Ernst Reuter, der spätere Bürgermeister von Berlin (West).
Eingetragen von Sansavoir am 25.05.2011 um 21:05 Uhr
Lieber Maxdorfer,
wer hätte ihn denn in einer Diktatur bremsen können?:confused:
Eingetragen von dieter am 26.05.2011 um 09:34 Uhr
Ja, das ist die Frage. Das Problem ist wahrscheinlich, dass Freisler von anderen geistesgestörten regiert wurde.
Eingetragen von Maxdorfer am 26.05.2011 um 15:41 Uhr
in der Überschrift fehlt auf alle Fälle noch ein ? da es sich sonst so liest als wäre Roland Freisler der klügste Mann im Regime gewesen.
Man muss sich vor allem einmal bewusst machen das sehr viele höhere Nazis auch intelligent waren.
Irgendwie suggerieren Medien immer und immer wieder die Dummheit des ganzes Regimes.
Wen man die Ideologie als solche als dunm bezeichnet hat man damit sicherlich recht.
Aber was in dieser Zeit 'geleistet' worden ist ist teils erstaunlich jetzt mal nur rein vom organisatorischen her oder vom wirtschaftlichen und in der Wissenschaft.
Eingetragen von jerome4802 am 26.05.2011 um 20:29 Uhr
Das ist ein Ammenmärchen (die Erfolge sind jene der Weimarer Republik),
jedenfalls, solange man die positiven Leistungen meint.
Ich geh' mit Dir darin konform, dass Bosheit keine Doofheit als Prämisse haben muss,
aber das Element, welches den NS letztlich zu Fall gebracht hat, war ja eigentlich, dass persönliche Intelligenz (denke an Speer z.B.) eben nicht reichte, um das enorme Gap in Sachen Institutionen (welche ja eben durch Personen ersetzt worden waren, was ein enormes Risiko für D war) auszugleichen.
All in all war das System daher schon 'doof'. Da es eben keine strukturierte Intelligenz auf sozialer und staatlicher Ebene zuliess.
LG
Eingetragen von RedScorpion am 26.05.2011 um 20:38 Uhr
Hier ist wieder mal die Frage wie man Intelligenz auslegt.
Ist das ganze System an sich und vor allem die Ideologie an sich was dummes,ist doch die Durchführung derer zumindendst was die Regimesicherung betrifft eigentlich Intelligent wen man so will.
Auch die Vermarktung des Regimes insbesondere Hitlers selbst,ist an und für sich gut erdacht und psychologisch eine Leistung.
Prinzipiell kann man aber schon sagen das vor allem die Führungsetappe,intelligente Leute waren die der falschen Ideologie gefolgt sind.
Aber gerade das machte sie ja so gefährlich.
Intelligente Menschen ohne Skruppel,die eine Schlägertruppe dummer, blind folgender Menschen unter sich hatten.
Eingetragen von jerome4802 am 26.05.2011 um 22:20 Uhr
Es ging mir nicht darum, zu diskutieren, welcher Nazi das hellste Oberstübchen hatte, sondern um eine eventuelle Korrektur der landläufigen Meinung über Roland Freisler und die Prozesse am Volksgerichtshof. Für mich überraschend, dass die Urteile nicht vorher festgelegt waren. Das ist schon mal ein Unterschied zur Sowjetunion. Die dort bevorzugte Praxis, die Opfer erst solange zu 'bearbeiten', bis sie im Prozess sich selbst beschuldigen, halte ich für weitaus menschenverachtender als die Beleidigungen Freislers.
Immerhin traute sich das Regime, die Angeklagten (kurz) frei reden zu lassen und Roland Freisler hatte die unangenehme Aufgabe, sie zu unterbrechen, falls peinliche Wahrheiten angesprochen werden. Dass ihm dabei die Wortwahl und Lautstärke entglitt, ok...
Zu den 'Leistungen' des Regimes kann man eine gewisse Durchgängigkeit der sozialen Schichten zählen, sofern man Arier war selbstredend. Wer sich mit dem Regime arrangierte und leistungsfähig war, konnte sehr sc
Eingetragen von Triton am 27.05.2011 um 00:36 Uhr
Gute Frage.
Intuitiv würd' ich auch sagen: Ja, Du hast recht,
denn die Konservative hatte in der Republik immens mehr zu sagen als während des NS, der ja - im Unterschied zu Faschismus u.ä. - eine starke sozialrevoluzionäre Komponente hat.
Andererseits sind aber 'Leuchten' wie Speer und Braun Erscheinungsformen der Spätphase, als man schon hier und da in Not war,
und Röhm ja schon lange weg vom Fenster.
LG
Eingetragen von RedScorpion am 27.05.2011 um 09:03 Uhr
Würde ich in gewissem Sinn als relativ betrachten, die Weimarer Republik (WR), bot in gewissen Segmenten durchaus Auftstiegschancen, etwa Juristen, die im Sinne der Justiz der WR handelten, die stark rechtslastig war, man nehme als Beispiel das Urteil gegen Hitler und Gefolgsleute nach dem missglückten Putsch vor der Feldherrenhalle 1923 in München. Auch in Preußen waren die Auftstiegschancen in Beamtentum und Polizei für rechtslastige Kandidaten so schlecht nicht.
Natürlich hat Triton recht, wenn er sagt, dass flächendeckende Karriere- und Aufstiegschancen erst der NS-Staat denen bot, die Seite an Seite mit ihm gingen. Als interessantes Beispiel kann man SS und Waffen SS anführen, in denen - anders als in der Wehrmacht - nicht der Adelstitel zählte, sondern die Tüchtigkeit und die Einsatzbereitschaft. Ein Mann wie Kurt Meyer, der der uneheliche Sohn eine Hofknechts war und später die 12. SS Panzerdivision in der Normandie befehligte, wäre in der Wehrmacht allerhöchste
Eingetragen von tiger456 am 27.05.2011 um 10:16 Uhr
Ich denke, Du tust Ihnen ein bisschen unrecht.
Solange der Laden lief (und das tat er lang, und zwar wesentlich besser als der angebliche wirtschaftliche Aufschwung während des NS), war man all in all wohl auch zufrieden mit der Republik und ihren innen- und aussenpolitischen Erfolgen, die in Europa erst Ende der 50er wieder erreicht wurden.
Selbst die Konservative.
LG
Eingetragen von RedScorpion am 27.05.2011 um 10:21 Uhr
Ausserdem waren es ja auch die demokratischen Kräfte, die auf Revision oder Eliminierung der für D als unbequem erachteten Klauseln des VV abzielten,
und zwar mit allen Mitteln, vom Verhandeln über internationale gute Beziehungen bis hin zur deutschen (oder menschlichen?) Tugend des Abzockens,
und zwar mit Erfolg.
LG
Eingetragen von RedScorpion am 27.05.2011 um 10:26 Uhr
Ja, in gewissem Sinne lief es in den 'Goldenen Jahren' der WR nicht schlecht. Republikaner waren die meisten von ihrer Überzeugung her sicher nicht, in Hindenburg sahen viele den Ersatzkaiser. Dem Kaiserreich trauerten dennoch viele nach den Hungerjahren der WR nicht nach, was ich als kleinen Widerspruch ansehe.
Eingetragen von tiger456 am 27.05.2011 um 10:27 Uhr
Ja, ich denke auch, die Konservative hatte gecheckt, dass sie in Weimar mehr zu sagen hatte als bis 1918.
Die allgemeine Devise war vllt: Schaun mer 'mal, wie's läuft.
Ich auch nicht;
und das war ja auch eigentlich die Chance der Republik, das die alten Monarchien für jeden offensichtlich total versagt hatten.
LG
Eingetragen von RedScorpion am 27.05.2011 um 10:44 Uhr
Was ich nachvollziehen kann ...
Auf der WR lastete von der ersten Minute an das Diktat der Versailler Verträge (VV). Durch die VV wurde D so gedemütigt, dass ein normaler Staat der WR kaum noch möglich war.
Eingetragen von tiger456 am 27.05.2011 um 10:51 Uhr
Aber doch nur im Ton, nicht in der Sache.
Es gelang der Republik ja in wenigen Jahren, den Vertrag +- total zu revidieren.
LG
Eingetragen von RedScorpion am 27.05.2011 um 11:08 Uhr
Wie sagt man doch.
'Es gibt drei Dinge, die sich nicht vereinen lassen: Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus. Man kann intelligent und Nazionalsozialist sein. Dann ist man nicht anständig. Man kann anständig und Nazionalsozialist sein. Dann ist man nicht intelligent. Und man kann anständig und intelligent sein. Dann ist man kein Nazionalsozialist.'
Eingetragen von Diviciacus am 27.05.2011 um 15:36 Uhr
Stimmt so nicht, es gab viele intelligente Nazis, manche mit doppeltem Doktortitel etc., die Karriere machten. Skrupellosigkeit einte wohl alle, obwohl es auch das Abweichler gab, Kurt Gerstein z. B.
Das alte Problem, alles richtig und gleichzeitig wieder alles falsch.
Eingetragen von tiger456 am 27.05.2011 um 16:40 Uhr
Und warum entspricht die Aussage Diviciaus Ihrer Meinung nach nicht der Wahrheit?
Eingetragen von Hornblower am 27.05.2011 um 19:43 Uhr
Die, die intelligent und Nazi waren, waren dann bei einer konsequenten Anwendung der 'Regel' nicht anständig. Ganz einfach, oder?;)
Eingetragen von Maxdorfer am 27.05.2011 um 20:07 Uhr
Die Wahrheit ist unheimlich vielschichtig, zu vielschichtig für Platitüden. Ich rate immer dazu, den Weltbestseller 'Der Orden unter dem Totenkopf' zu lesen, der in 52 Sprachen übersetzt wurde.
Eingetragen von tiger456 am 27.05.2011 um 20:42 Uhr
Als ob Anständigkeit und Intelligenz etwas mit Parteizugehörigkeit zu tun haben...tztz. Es gab auch Mitglieder der NSDAP die Juden versteckt haben. Waren die nun blöd oder unanständig?
Ok.Ok. Bei den Grünen will ich mal ne Ausnahme machen:D
Eingetragen von Tashunka am 27.05.2011 um 20:59 Uhr
[quote=Tashunka;111937]Als ob Anständigkeit und Intelligenz etwas mit Parteizugehörigkeit zu tun haben...tztz. Es gab auch Mitglieder der NSDAP die Juden versteckt haben. Waren die nun blöd oder unanständig?[/quote]
Gegenfrage: Waren sie dann Nazis? ;)
Gegenfrage: Waren sie dann Nazis? ;)
Gegenfrage: Waren sie dann Nazis? ;)
Gegenfrage: Waren sie dann Nazis? ;)
Gegenfrage: Waren sie dann Nazis? ;)
Gegenfrage: Waren sie dann Nazis? ;)
Natürlich darfst Du die NSDAP-Mitglieder, solchen der Grünen vorziehen, wenn du das möchtest.
Eingetragen von Diviciacus am 27.05.2011 um 21:07 Uhr
Man kann die Worte auch so drehen wie man es gerne möchte. Möchte bloss wissen was du davon hast ? Du liegst mir schwer im Magen. Aber das kann ich gleich ändern.
Eingetragen von Tashunka am 28.05.2011 um 08:22 Uhr
Das war aber eine sehr berechtigte Frage.
Den ein Nazi der Juden versteckt hat,war kein überzeugter Nazi und hat damit genau gegen die Ideologie der Nazis gehandelt.
Die Frage ist eher.
War jedes NSDAP Mitglied auch überzeugter Nazi?
Eingetragen von jerome4802 am 28.05.2011 um 10:11 Uhr
Nicht jedes NSDAP-Mitglied war Nazi. Unterscheiden sollte man zwischen fanatischen Nazis, Normalnazis und Mitläufern. Viele Mitläufer waren aus Bequemlichkeit in der Partei, weil sie ihre Ruhe wollten. Das waren dann Parteimitglieder aber keine Nazis. Im Verhältnis zur Gesamteinwohnerschaft war die Zahl der Mitglieder in der NSDAP sehr gering. Es gab auch anständige SA-Männer, der Showmaster Hans Rosenthal wurde längere Zeit von einem SA-Mann versteckt, kaum zu glauben.
Eingetragen von tiger456 am 28.05.2011 um 10:25 Uhr
Wenn man den - übrigens zitierten - Beitrag von mir richtig liest, werden sowohl deiner als auch tigers Kommentar irgendwie sinnlos. Denn tigers Kommentar wiederspricht dem von mir zitierten Spruch nicht mal annähernd, sein Hinweis auf Maxdorfers Reaktion versteht man allerdings nicht wirklich, aber das ist schon ok. Was ich mich aber dann in der Folge frage, warum Du nochmals in die selbe Kerbe schlägst, obwohl ein genaues Lesen, des - übrigens nicht ironiebefreiten - Spruchs dieses Problem aufklären könnte. Dein letzter Nachsatz in diesem Beitrag war dann so unpassend, dass ich mich genötigt fühlte den Spieß umzudrehen und gleicherart zu reagieren. ;)
@tiger: Du schreibst es ja wieder: 'Es gab auch anständige SA-Männer', laut meinem Satz waren sie aber in der Folge nicht intelliegent. Mehr sagt das gar nicht aus. Lies das doch nochmal ganz genau!
@Jerome: Genauso ist es, mehr wollte ich auch gar nicht sagen :)!
Eingetragen von Diviciacus am 28.05.2011 um 11:20 Uhr
Irrationale Diskussion in meinen Augen ...
Eingetragen von tiger456 am 28.05.2011 um 17:39 Uhr
Dem stimme ich zu, jeder Mensch hateigene persönliche Motive, die aus einer Beeinflussung aus seiner Umwelt herrühren.
Eingetragen von Hornblower am 29.05.2011 um 08:52 Uhr