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Archiv-Thema im Forum: Das Römische Reich
Römische Räuber
Da uns Cäsar seit einiger Zeit mit seiner Serie über das Sterben der römischen Kaiser erfreut, habe ich mir gedacht, ich mache einmal eine Serie über berühmte römische Räuberbanden. Heute beginne ich mit dem berühmten Räuberhauptmann Felix Bulla. Weitere Beiträge über die Bagauden und die Isaurier harren ihrer Fertigstellung, aber wohl erst am Wochenende.
Eingetragen von Scifi am 03.03.2009 um 21:53 Uhr
Zur Zeit des Septimius Severus machte ein gewisser Felix Bulla mit seiner 600 Mann starken Räuberbande zwei Jahre lang die Via Appia unsicher. Über ihn waren mannigfache Schelmengeschichten im Umlauf, deren Wahrheitsgehalt jeder selbst beurteilen möge:
- Als zwei Mitglieder seiner Bande verhaftet und zum Tierkampf in der Arena verurteilt wurden, verkleidete er sich als hochrangiger Beamter, ging als solcher zum Kerkermeister und ließ sich unter dem Vorwand, sie für angeblich von ihm zu veranstaltende Spiele verwenden zu wollen, die beiden Gefangenen mitgeben.
- Einmal versprach er als Centurio verkleidet die baldige Festnahme des Felix Bulla.
- Von einem mit seiner Verhaftung beauftragten Centurio ließ er sich als Häscher engagieren, lockte ihn in eine Falle, ließ ihm den Kopf kahl scheren und gab ihm den Tipp, die Sklavenhalter sollten ihre Sklaven besser behandeln, damit die nicht wegliefen und zu Räubern würden.
Septimius Severus beauftragte schließlich einen Tribunen mit der Festnahme Bullas, dem das auch tatsächlich gelang: Bulla wurde von seiner Geliebten verraten und in seinem Versteck, einer Höhle, im Schlaf überrascht. Er wurde in der Arena den Tieren vorgeworfen, und seine Bande zerfiel.
Eingetragen von Scifi am 03.03.2009 um 21:54 Uhr
So nannte man eine große Räuberbande aus Bauern und Hirten, die in der zweiten Hälfte des 3. Jhdts. n. Chr. in Gallien ihr Unwesen trieb. Der Name leitet sich eventuell vom keltischen Wort baga=Kampf ab. Über ihre Anfänge ist wenig bekannt, man weiß auch nicht genau, inwieweit sie wirklich alle zusammenhingen oder unterschiedliche Gruppen waren.
Über den rechtlichen und sozialen Status der Bauern Galliens im 3. Jhdt. ist nur wenig bekannt. Teils waren es Ackersklaven, teils Pächter, teils Halbfreie. Jedenfalls war ihre Not groß, da sie unter der Abgabenlast, den Bürgerkriegen und den Germaneneinfällen litten. Schließlich hatten viele im nördlichen und östlichen Gallien genug von ihrem bisherigen Leben und gründeten Banden. Zunächst bettelten sie eher, aber bald wurden sie Räuber, die das offene Land ausplünderten. Sie konnten aber auch einige Städte einnehmen, indem ihnen der dortige Pöbel die Tore öffnete. Schließlich wurden sie ab 283 so zahlreich und stark, dass sie 285 zwei der ihrigen, Amandus und Aelianus, zu Kaisern ausriefen. Auf einer leicht zu verteidigenden Halbinsel in der Marne errichteten sie ihren Stützpunkt, von dem aus sie ihre Züge unternahmen. Es gelang ihnen sogar, Augustodunum (Autun) zu erobern, das sie gründlich ausplünderten und verwüsteten. Ihre Züge erstreckten sich bis nach Spanien. Schließlich zog der Caesar Maximianus (später Kaiser) gegen sie und besiegte sie relativ rasch, wobei ihm half, dass unter den Bagauden eine Seuche ausgebrochen war.
Im 4. Jhdt. war es dann ruhig, doch im 5. Jhdt. entstanden die Bagauden von Neuem und zogen bis nach Italien. 407 musste ihnen ein römischer Feldherr sogar Tribut zahlen, damit sie ihn die Alpen ungehindert passieren ließen. Mitte des 5. Jhdts. wurden sie jedoch von den Römern und den Westgoten vernichtet.
Eingetragen von Scifi am 04.03.2009 um 19:15 Uhr
Theoretisch gesehen waren auch die Sklaven des Spartakus eine Räuberbande. Wenn auch eine ziemlich große. Sie zogen durch Italien und plünderten alles um überleben zu können.
Eingetragen von Madox am 04.03.2009 um 19:43 Uhr
Zu weiteren Räubern, den Bukolen, siehe hier:
Eingetragen von Scifi am 04.03.2009 um 22:10 Uhr
Die Isaurier waren ein Volk im Taurusgebirge im nördlichen Kilikien, ihre Heimat war von Lykaonien, Phrygien, Pisidien und Kilikien umgeben; benannt waren sie nach dem Ort Isaura (oder der nach ihnen). Sie waren als Räuber und Krieger gefürchtet. Über ihre kriegerischen Qualitäten schwankten die antiken Angaben: Einerseits hieß es, sie seien nur in den Bergen durch ihre Guerillataktik stark, andererseits wurden sie aber später im Oströmischen Reich geschätzt.
Seit jeher führten sie Raubzüge in die benachbarten Gebiete durch und beteiligten sich am kilikischen Seeräuberunwesen, das im 2. und frühen 1. Jhdt. v. Chr. überhand nahm. Um es zu beenden, eroberten die Römer schließlich Kilikien, und die Isaurier wurden in den Jahren 78-76 von P. Servilius Vatia (79 Konsul) besiegt, der dafür den Beinamen „Isauricus“ erhielt. Er zerstörte auch Isaura, das aber bald wiederaufgebaut wurde. Dennoch nahmen sie ihre Raubzüge bald wieder auf und beteiligten sich auch weiter an den Seeräubereien, bis Pompeius 67 der Piraterie ein Ende machte. In den folgenden Jahrhunderten verhielten sie sich aber offenbar ruhig.
In den Wirren des 3. Jhdts. verlor die römische Zentralmacht die Kontrolle über das Gebiet der Isaurier, und sie begannen wieder mit ihren Raubzügen in der Umgegend. Sie riefen zur Zeit des Kaisers Gallienus (253-268) angeblich sogar ihren Anführer Trebellianus zum Kaiser aus, der in Isaura regelrecht Hof gehalten haben soll. Schließlich wurde er aber von Causisoleus, einem Feldherrn des Gallienus, besiegt und getötet. Von der modernen Forschung wird seine Historizität jedoch mitunter angezweifelt.
Die Isaurier waren damit aber noch längst nicht besiegt. Unter Kaiser Claudius Gothicus (268-270) wurden sie erneut geschlagen. Er plante sie umzusiedeln, aber daraus wurde durch seinen frühen Tod nichts mehr.
Zur Zeit des Kaisers Probus (276-282) dehnten sie ihre Raubzüge unter ihrem Anführer Lydius bis nach Lykien und Pamphylien aus, außerdem machten sie aus Kremna in Pisidien ihren schwer befestigten Hauptstützpunkt. Ein unterirdischer Gang führte von Kremna aus ins Freie, durch den die Stadt bei einer Belagerung versorgt werden konnte. Als die Römer die Stadt belagerten, wurden die Einwohner der Stadt von Lydius vertrieben; als sie von den Römern zurückgeschickt wurden, ließ er sie von den Stadtmauern stürzen. Als der Geheimgang entdeckt wurde und somit kein Lebensmittelnachschub mehr in die Stadt kommen konnte, ließ Lydius den entbehrlichen Teil seiner Männer töten, ebenso die Frauen bis auf ein paar, die sie zum Zeitvertreib behielten. Schließlich fiel Lydius jedoch durch den Treffer eines Wurfgeschützes, und die Stadt kapitulierte.
Damit war zwar Pisidien befreit, aber das Isauriergebiet in Kilikien selbst blieb in Isaurierhand. Man versuchte nicht mehr, ihr unzugängliches, zum Guerillakreig geeignetes, Gebiet zu erobern, sondern umgab es mit einem Gürtel aus Stützpunkten, um Raubzüge zu verhindern. Mindestens zwei Legionen wurden eingesetzt, um sie in Schach zu halten. Zeitweise brachten die Isaurier trotzdem auch die kilikische Küste unter Kontrolle und begannen Seeräuberei zu treiben. Sie griffen sogar die große Stadt Seleucia Trachea an, zogen sich aber zurück, als ein römisches Entsatzheer herbeieilte. 359 brachen sie aus ihrem Gebiet aus und raubten weit und breit, ebenso 368; da gelang es ihnen sogar, eine römische Armee in einer Schlucht zu vernichten; schließlich konnten sie zurückgedrängt werden. Auch in der Folgezeit kam es immer wieder zu Kämpfen. Im 5. Jhdt. eroberten sie Seleucia dann tatsächlich.
Neue Bedeutung erlangten sie im Oströmischen Reich. Kaiser Leon I. (457-474) wollte lieber nicht auf germanische Heerführer und Truppen setzen, deren Allmacht er im Westreich beobachten konnte. Auch seinen alanischen Söldnern und seinem alanischen Heermeister Aspar misstraute er. Daher heuerte er in den 60ern des 5. Jhdts. als Ersatz die Isaurier an, die immer noch als Barbaren galten. Besonders ihren Häuptling Tarasicodissa Rusumbladeotes (426-9.4.491) protegierte er ab 466. Tarasicodissa erwies sich als fähiger Feldherr, während die anderen oströmischen Feldherrn dieser Zeit, vor allem Basiliskos, nur Mist bauten. Das brachte ihm natürlich nicht nur Freunde ein; nur knapp entging er einem Attentat. Leon I. gab ihm 467 sogar die Hand seiner Tochter Ariadne, von der er einen Sohn Leon (ca. 467-17.11.474) bekam. Er nahm den Namen Zenon an, um weniger fremd zu wirken. 469 wurde er Konsul. 469-471 kam es zunehmend zu Konflikten zwischen Leon und Zenon einerseits und Aspar andererseits, in dem Aspar sogar versuchte, die Isaurier abzuwerben. Schließlich ließ Leon I. 471 Aspar und dessen Sohn Ardabur ermorden und machte Zenon zum Heermeister. Leon folgte seinem Großvater 474 als minderjähriger Kaiser Leon II. Wenige Tage nach Leons II. Thronbesteigung erhielt auch Zenon selbst auf Betreiben Ariadnes von seinem Sohn die Kaiserwürde. Als Leon II. schon im November 474 starb, herrschte Zenon allein weiter.
Vom Volk und der Hofclique wurde er, der Barbar, allerdings nicht akzeptiert. Schon im Jänner 475 putschte Basiliskos, und Zenon musste fliehen. Er zog sich mit seinen isaurischen Kriegern nach Antiochia zurück und rüstete zum Gegenschlag. Da sich Basiliskos als unfähig erwies, liefen zunehmend Heeresteile zu Zenon über, und er konnte im August 476 Konstantinopel ohne Gegenwehr einnehmen. Basiliskos ergab sich mit seiner Familie gegen das Versprechen, nicht sein Blut zu vergießen; daher ließ Zenon sie verhungern.
Bis zu seinem Tod 491 regierte er nun weitgehend ungestört und machte seine Sache als Kaiser nicht schlecht. Da auch sein zweiter Sohn bereits vor ihm gestorben war, heiratete Ariadne nun den Beamten Anastasios, der somit Kaiser wurde (491-518). Zenons Bruder Longinus wollte das nicht akzeptieren, und es kam bis 498 zu einem Bürgerkrieg, den Anastasios gewann; die Macht der Isaurier war damit gebrochen. Anastasios ließ einen Großteil von ihnen nach Thrakien umsiedeln.
Die fälschlich mitunter so bezeichnete „Isaurische“ Dynastie hatte nichts mit den Isauriern zu tun; richtiger wird sie daher „Syrische“ Dynastie (717-802) genannt.
Eingetragen von Scifi am 04.03.2009 um 22:16 Uhr
Tolle Beitragsserie, erwahrten uns noch weitere Beiträge zu Römischen Räuberbanden?
Eingetragen von WDPG am 05.03.2009 um 10:51 Uhr
Fürs Erste nicht.
Eingetragen von Scifi am 05.03.2009 um 22:15 Uhr
Woher hat denn die Forschung so genaue Daten über diese Gesetzeslosen?
Gibt es da noch Gerichtsakten oder Inschriften? Ich meine, hat die Regierung nicht versucht die Hinterlassenschaften solcher Leute zu vertuschen versucht?
Übrigens: Wirklich gute Reihe.
Eingetragen von cäsar am 06.03.2009 um 19:47 Uhr
So etwas wie Zensur gab es im Römischen Reich doch nicht, da konnten die Historiker über alles schreiben, was sie interessant fanden.
Eingetragen von Scifi am 06.03.2009 um 19:53 Uhr
Na, Du bist gut.
Ich schätze insbesondere die Errungenschaften der Kaiserzeit für die Einwohner ja auch sehr,
nur bei allzu forschem Historikerdasein würd' ich die Gefahr nicht unterschätzen, am nächsten Morgen als frozen fishstick oder Steak Tatar aufzuwachen...
LG
Eingetragen von RedScorpion am 06.03.2009 um 20:09 Uhr
Zensur gab es ja im übertragenen Sinne sogar vom Senat:
Was war die Auslöschung und Zerstörung der Erinnerung an einen Kaiser, nach dessen Tod, anderes als eine nachträgliche Zensur, besonders für die Zukunft?!:rolleyes:
Eingetragen von cäsar am 06.03.2009 um 20:15 Uhr
Wie gut die damnatio memoriae funktioniert hat, sieht man ja daran, dass wir über ihre Opfer trotzdem viel wissen.:D
Eingetragen von Scifi am 06.03.2009 um 20:27 Uhr
Mit dem aktuellen Kaiser sollte man sich nicht anlegen, das ist doch klar, aber über vergangene konnte man so ziemlich alles schreiben, siehe Tacitus und Sueton.
Eingetragen von Scifi am 06.03.2009 um 20:28 Uhr
Wie du schon gesagt hast, scifi: Da konnten die Historiker über alles schreiben, was sie wollten.
Was unterscheidet uns von den alten Römern. Heute ist es doch genau so, wofür du ein echt gutes beispiel bist.
Nicht, dass ich, der alte Nörgler, DICH für einen Historiker halte. Du bist ja Jurist, wie ich gelesen habe. Und verdammt GUT, wenn es gilt, zu irgendeinem Thema IRGENDWAS zu sagen. Rein sachlich, versteht sich..
'Ain't tough enough' (Clint Eastwood in 'Million Dollar Baby')
'Make My Day' (Clint Eastwood in 'Dirty Harry')
'Aber Fraanz...' (Franz zu Sisi)
Eingetragen von Flavius am 06.03.2009 um 20:49 Uhr
Servus!
Bist du dir da sicher?
Über das gerade herrschende Kaiserhaus durfte man als Historiker nichts negatives schreiben, über Herrscherhäuser, die als Gegner des aktuellen Herrscherhauses geendet haben, nichts Positives, und über einzelne Herrscher, die beim gerade aktuellen Herrscherhaus positiv oder negativ angesehen waren, durfte man auch nur das Entsprechende schreiben.
Befolgte man die gerade skizzierten Regeln nicht, landete man am Schwarzen Meer oder an schlimmeren Orten...bis hin zur Unterwelt.
VG
Christian
Eingetragen von 913Chris am 08.03.2009 um 12:03 Uhr
Juvenal beklagte sich aber darüber, dass die Rhetorikschüler seiner Zeit immer und immer wieder dieselben Themen verwendeten, darunter die Rechtfertigung des Tyrannenmordes, und dabei immer und immer wieder dieselben Beispiele brachten, z. B. Harmodios und Aristogeiton oder Brutus - und das zur Zeit Domitians. Also über so etwas zur Kaiserzeit zu reden war doch sicher gefährlicher als über vergangene Herrscher zu schreiben.
Eingetragen von Scifi am 14.03.2009 um 17:09 Uhr
Im 3. Jhdt. betrieben die Illyrer in der Adria viel Piraterie. Von Skodra aus hatte der Stamm der Labeaten ein großes Illyrerreich gebildet, das die Piraterie aktiv unterstützte. Ihre Schlagkraft verdankten die Illyrer vor allem ihren schnellen, „Liburnae“ genannten, Schiffen. Hauptopfer waren zunächst die Griechenstädte der Adria, unter anderem Epidamnos, Apollonia und die Inselstädte Issa und Pharos. Das Illyrerreich war aber insofern eher instabil, als es kein fester Staat war, sondern eine Ansammlung von Stämmen, die die Hoheit des gemeinsamen Königs anerkannten, aber auch schnell wieder abfallen konnten.
Anfangs hielten sich die Illyrer noch einigermaßen zurück, das änderte sich jedoch, als sie unter König Agron in innergriechische Angelegenheiten hineingezogen wurden. Der Aitolische Bund wollte die akarnanische Stadt Medeon zum Beitritt zwingen; da sie sich weigerte, wurde sie von einem Aitolischen Bundesheer belagert. Um die Stadt nicht in die Hände der ihm verfeindeten Aitoler fallen zu lassen, heuerte König Demetrios II. von Makedonien (239-229) die Illyrer an. Agron schickte tatsächlich 100 Schiffe mit 5.000 Kriegern, die nachts bei Medeon landeten, zur Stadt marschierten und das Lager der völlig überraschten Aitoler angriffen. Die Aitoler wehrten sich zwar tapfer, unterlagen aber und flohen. Die Illyrer plünderten das Lager und fuhren wieder heim. Agron freute sich über den Sieg so, dass er es mit dem Saufen übertrieb und vermutlich im Herbst 231 starb.
Nun übernahm seine Witwe Teuta für ihren minderjährigen Stiefsohn Pinnes die Regentschaft. Auch sie war vom Sieg über die Aitoler so beeindruckt, dass ihr Selbstvertrauen enorm stieg, daher weitete sie die Piratenaktivitäten aus. Zunächst plünderten die Piraten die Küsten von Elis und Messenien. Dann landeten sie in Epiros bei der Stadt Phoinike, um sie zu erobern. (In Epiros war kürzlich die Monarchie abgeschafft und durch eine föderative Republik ersetzt worden.) In Phoinike waren 800 galatische Söldner stationiert. Die Illyrer überredeten sie zum Überlaufen, und so konnten sie die Stadt kampflos besetzen. Als das bekannt wurde, zog ein epirotisches Heer herbei und lagerte bei der Stadt. Doch den Illyrern kam auf dem Landweg ein 5.000 Mann starkes Heer unter der Führung von Skerdilaidas, dem Bruder Agrons, zu Hilfe. Das epirotische Heer teilte sich; ein Teil zog dem Entsatzheer entgegen, um ihm einen Pass zu versperren. Als die Illyrer in der Stadt das bemerkten, griffen sie die zurückgebliebenen Epiroten an und schlugen sie vernichtend. Epiros bat jetzt den Aitolischen und den Achaiischen Bund um Hilfe, und die beiden schickten auch tatsächlich ein Heer. Das vereinigte illyrische Heer rüstete sich zur Schlacht, als ein Befehl Teutas eintraf, es habe heimzukehren, da es zuhause zur Niederschlagung eines Aufstandes benötigt werde. Skerdilaidas gab daher Phoinike und die Gefangenen gegen Lösegeld frei und zog heim. Epiros war von diesem Vorfall jedoch sehr mitgenommen und sah keine Hoffnung, sich aus eigener Kraft gegen die Illyrer zu verteidigen, sodass es sich mit den Illyrern lieber gleich verbündete, ebenso Akarnanien.
Teuta wurde durch diesen Erfolg noch selbstsicherer und schmiedete noch kühnere Pläne. Sie wurde auch durch Makedonien ermutigt, das mit den Illyrern die Aitoler und Achaier beschäftigen wollte. Zunächst schlug sie aber erst einmal den Aufstand nieder.
Während diese großen Unternehmungen von oben her direkt angeordnet wurden, agierten viele illyrische Seeräuberbanden auch auf eigene Faust, wurden aber von Teuta geduldet.
Die Römer sahen diesem Unwesen lange Zeit tatenlos zu. Da jedoch auch römische Kaufleute Opfer wurden und die verbündete griechische Stadt Issa um Hilfe bat, bequemte sich der Senat schließlich doch, zwei Gesandte, die Brüder Gaius und Lucius Coruncanius, zu Teuta zu schicken, um sie aufzufordern, etwas gegen die Piraterie zu unternehmen und die geschädigten römischen Kaufleute zu entschädigen. Sie gab ihnen eine rotzfreche Antwort: In Illyrien sei Piraterie legal. (In Wahrheit hatte sie einerseits wohl gar nicht die Macht, die Piraterie zu stoppen, andererseits kassierte sie an der Beute fleißig mit.) Lucius drohte ihr, dass die Römer dann eben ein neues Recht in Illyrien einführen würden. Als die Gesandten heimsegelten, wurden sie auf Befehl Teutas überfallen und Lucius ermordet. Die Auslieferung der Mörder wurde verweigert. Daraufhin wurde in Rom der Krieg beschlossen und eine Flotte und ein Heer gerüstet.
Teuta scherte sich nicht um die drohende Gefahr, sondern schickte im Frühjahr 229 eine Flotte nach Griechenland. Ein Teil von ihr landete bei Dyrrhachion. Unter dem Vorwand, Trinkwasser beschaffen zu wollen, wurde ein Trupp Illyrer in die Stadt gelassen. Sie hatten jedoch in ihren Krügen Schwerter versteckt, mit denen sie die Wache niedermachten und das Tor besetzten; weitere Illyrer kamen ihnen zu Hilfe. Schließlich wurden sie von der Bürgerwehr aber doch vertrieben und schlossen sich wieder der restlichen Flotte an. Diese landete auf Korkyra (Korfu) und belagerte die Stadt. Die Korkyraier baten den Aitolischen und den Achaiischen Bund um Hilfe, die auch gewährt wurde. Der Achaiische Bund hatte seine Flotte jedoch vernachlässigt und verfügte nur über zehn große Kriegsschiffe, Vierruderer, die den Liburnern in einer direkten Konfrontation aber deutlich überlegen sein würden. Diese Schiffe wurden mit einer achaiischen und aitolischen Mannschaft nach Korkyra geschickt. Die Illyrer wiederum erhielten sieben große Schiffe von ihren akarnanischen Verbündeten. Es kam zur Seeschlacht. Die Illyrer schalteten die gegnerischen Schiffe mit einem Trick aus: Sie versuchten erst gar nicht zu verhindern, dass ihre Liburner von den achaiischen Schiffen mit ihren Rammspornen aufgespießt wurden, sondern enterten dann, solange die achaiischen Schiffe noch feststeckten, diese. So konnten sie fünf Vierruderer ausschalten, die anderen fünf flohen. Korkyra kapitulierte nun und nahm eine illyrische Besatzung auf.
Eine 200 Schiffe starke römische Flotte unter dem Konsul Gnaeus Fulvius Centumalus war bereits unterwegs, kam aber zu spät. Einer der illyrischen Kommandanten auf Korkyra, Demetrios von Pharos, der Herrscher der Insel Pharos, lief zu den Römern über, sodass der Rest der Besatzung überwältigt werden konnte; die Stadt stellte sich unter römischen „Schutz“. Dann segelte Fulvius in Begleitung von Demetrios nach Apollonia weiter, das schon seit längerem mit den Römern gute Beziehungen gepflegt hatte. Dort vereinigte er sich mit dem mittlerweile übergesetzten Landheer (20.000 Mann Infanterie, 2000 Reiter) unter seinem Konsulatskollegen Lucius Postumius Albinus. Die beiden zogen nach Dyrrhachion, das gerade von den Illyrern belagert wurde. Die Illyrer zogen eilig ab, und Dyrrhachion unterwarf sich den Römern.
Die Flotte machte Jagd auf die illyrischen Schiffe, während die Landarmee die Stützpunkte zu Land zerstörte und die einzelnen illyrischen Stämme zum Abfall motivierte. Issa, das gerade von den Illyrern belagert wurde, wurde entsetzt. Illyrische Städte an der Küste wurden belagert und erobert. Teuta zog sich in die Stadt Rhizon zurück. Zu Jahresende zogen sich die Römer aber in die Nähe von Dyrrhachion zurück. Fulvius kehrte mit dem Großteil der Flotte und des Heeres nach Italien zurück, Postumius überwinterte mit 40 Schiffen und dem restlichen Heer bei Dyrrhachion. Demetrios erhielt die Herrschaft über Korkyra und die von Teuta abgefallenen Illyrer. Im Frühling 228 ergab sich Teuta schließlich und nahm das römische Friedensdiktat an. Das Reich von Skodra wurde auf sein ursprüngliches Gebiet beschränkt; es wurde tributpflichtig; außerdem durften die Illyrer keine Kriegsschiffe mehr haben und auch die zivile illyrische Schifffahrt wurde stark eingeschränkt. (Südlich von Issa durften nie mehr als zwei Schiffe zusammen fahren.) Eine unmittelbare Unterwerfung Illyriens durch Rom war aber nicht angedacht.
Demetrios von Pharos beherrschte Pharos, Korkyra und weite Teile der illyrischen Küste, sodass er allmählich selbst zum Problem wurde. Seine innere Macht festigte er, indem er die erste Frau Agrons (die Mutter von Pinnes) heiratete. Er verbündete sich mit dem makedonischen König Antigonos III. Doson (227-221) und mischte sich in innergriechische Angelegenheiten ein; u.a. war er mit 1.600 Kriegern an der Schlacht von Sellasia gegen die Spartaner beteiligt. 219 verbündete er sich mit Skerdilaidas und schickte trotz der von den Römern auferlegten Marinebeschränkungen eine Flotte von 90 Schiffen los, um mit Unterstützung des Aitolischen Bundes die zum Achaiischen Bund gehörende Stadt Pylos im Westpeloponnes zu plündern. Die Aktion scheiterte, doch die zu Skerdilaidas gehörenden Illyrer plünderten stattdessen die arkadische Stadt Kynaitha. Demetrios segelte mit seinen Schiffen in die Ägäis und plünderte die Kykladen. Erst die Flotte von Rhodos, damals eine beachtliche Seemacht, konnte ihn vertreiben.
Rom schickte als Reaktion auf den Vertragsbruch 219 eine Flotte unter dem Konsul Lucius Aemilius Paullus los, die in Illyrien landete. Demetrios ließ seine inneren Gegner hinrichten, um seine innere Macht auszubauen, und befestigte den Stützpunkt Dimale, den die Römer aber nach sieben Tagen eroberten. Er konnte sich am Festland nicht halten und zog sich auf seine Insel Pharos zurück, konnte sich aber auch dort nicht halten und floh nach Makedonien.
Die Römer kontrollierten nun die illyrische Küste, aber ins Landesinnere stießen sie nicht vor. Die griechischen Städte an der Küste und auf den Inseln blieben autonom; insbesondere Apollonia erwies sich in den folgenden Jahrzehnten als wichtiger Fuß in der Tür bei Roms Einmischung in innergriechische Angelegenheiten.
Eingetragen von Scifi am 16.03.2009 um 23:49 Uhr
Sagt das nicht Sissi zu Franz?
Eingetragen von Madox am 17.03.2009 um 15:46 Uhr
Mit dem Verfall der hellenistischen Mächte nahm die Piraterie vor allem im östlichen, aber auch im westlichen Mittelmeerraum bedrohliche Ausmaße an. Sie beeinträchtigte den Handelsverkehr massiv und wirkte sich auch auf die Getreideimporte nach Italien aus. Auch Römer wurden immer wieder auf Seereisen gefangen genommen und mussten sich dann freikaufen, sofern sie nicht ermordet wurden. Es wurde so schlimm, dass Schiffe bevorzugt im Herbst und Winter fuhren, weil sie sich vor den Stürmen dieser Jahreszeit weniger fürchteten als vor den Piraten, die da lieber zuhause blieben (aber freilich auch nicht alle). Das östliche Mittelmeer wurde von den Piraten „das goldene Meer“ genannt.
Sie hatten auch eine Schlüsselposition im Sklavenhandel inne, indem sie küstennahe Siedlungen überfielen und die Einwohner als Sklaven verschleppten. Das führte dazu, dass viele Küstensiedlungen von ihren Bewohnern, die sich ins Landesinnere zurückzogen, freiwillig verlassen wurden. Delos fungierte als Hauptumschlagplatz für die Sklaven.
Insbesondere in Kleinasien und Griechenland landeten immer wieder Piratenverbände bei Küstenstädten und zwangen sie zur Loskaufung, andernfalls erstürmten und plünderten sie sie. So bedeutende Inseln und Städte wie Samothrake, Klazomenai, Knidos, Kolophon, Samos und Issos wurden geplündert, insgesamt etwa 400 Orte. Auch küstennahe Tempel waren ein beliebtes Ziel. Manchmal drangen sie aber auch ein bis zwei Tagesmärsche ins Landesinnere vor.
Wie nervig sie waren, kann man an der Episode von Caesars Gefangennahme durch Piraten 75 erkennen. Er kaufte sich frei, ließ aber dann Jagd auf sie machen und sie hinrichten.
Die Piraten stellten auch zunehmend eine politische Macht dar. Mithridates setzte die Piraten sogar aktiv gegen die Römer ein. In den römischen Bürgerkriegen arbeiteten die Popularen immer wieder mit ihnen zusammen. Auch beim Aufstand des Spartacus spielten sie eine Rolle, indem Spartacus sie anheuerte, ihn und sein Heer nach Sizilien überzusetzen. Die Piraten nahmen die Anzahlung, kamen aber nicht.
Zentrum der Piraterie war Kilikien, ein seit dem Verfall des Seleukidenreiches faktisch herrenloses Land, das durch seine unzugängliche Topographie viel Raum für Schlupfwinkel bot und eine kriegerische Bevölkerung mit Hang zum Raubwesen hervorbrachte, allen voran die Isaurier. Nominell war Kilikien seit 102 zwar römisch, aber eben nur nominell. Später war es unter die Herrschaft von Tigranes dem Großen gekommen, der das Land aber vernachlässigte. In Kilikien unterhielten die Piraten Festungen, in denen sie ihre Familien und Schätze unterbrachten, außerdem war das Land dicht bewaldet und wurde daher zum Schiffbau genutzt. Aber auch Kreta war für die Piraten wichtig. Über seine Geschichte ist wenig bekannt, aber die dortigen Stadtstaaten kooperierten mit den Piraten. Weitere Schlupfwinkel waren die Küsten Lykiens (wo der Lykische Bund sich ihnen wohl oder übel fügen musste), Pamphyliens, Dalmatiens und Mauretaniens.
Die Piraten waren nicht mehr irgendwelche wilden Horden, sondern sie gingen organisiert vor; es gab Ansätze eines mittelmeerumspannenden „Piratenstaates“. Die Piraten hielten untereinander eng zusammen, sie leisteten einander Beistand und rächten einander. Schloss einer ihrer Anführer mit einer Nation einen Vertrag, wurde der von den anderen Anführern auch anerkannt. Sie selbst betrachteten sich auch nicht als Gesetzlose, sondern als eine Nation, die sich mit den anderen im Krieg befand.
Die Piraten waren aber nicht nur Kilikier, sondern Gescheiterte aus aller Herren Länder, auch Römer, die in den Bürgerkriegen auf der Verliererseite gestanden hatten. Die drückende Last der römischen Steuerpächter ließ auch manch verzweifelten Provinzialen sein Glück im Piratenleben suchen.
Der römischen Regierung war das Problem natürlich bewusst, jedoch unternahm sie lange Zeit nichts dagegen. Sie war auch nicht wirklich in der Lage dazu, da die römische Flotte gegen Ende des 2. Jhdts. ziemlich vernachlässigt worden war. Als „Flotte“ wurden im Notfall meist beschlagnahmte Schiffe verwendet. Gegen die Piratenüberfälle an den Küsten suchte man sich mit Strandwachen zu behelfen, die aber natürlich von den Ansässigen gestellt und finanziert werden mussten. (Ich vermute mal, dass die Piraten auch dem einen oder anderen einflussreichen Senator finanzielle Zuwendungen zukommen ließen. Wie korrupt die waren, sah man ja beim Krieg gegen Jugurtha.) Die Statthalter von Asia, aber auch viele Griechenstädte, machten selbst Geschäfte mit den Piraten.
Erst relativ spät startete Rom erste Aktivitäten. Der Prätor Marcus Antonius „Orator“ intervenierte 102 in Kilikien und eroberte die Küste, aber ohne bleibenden Erfolg; die Römer kontrollierten nicht einmal die Küste wirklich, geschweige denn das Binnenland. 86 schlugen die Piraten eine römische Flotte bei Brundisium. Sulla befahl den Statthaltern von Asia und Kilikien, eine Flotte aufzustellen, doch wurde nichts daraus.
79 wurde dann endlich erstmals ernst gemacht: Der Konsul Publius Servilius Vatia wurde mit einer Flotte nach Kilikien geschickt. Er besiegte die Piraten in einer Seeschlacht, dann zerstörte er zahlreiche ihrer Stützpunkte an der Südküste Kleinasiens. Nun zog er gegen die Isaurier. Jahrelang führte er im unwegsamen Bergland Krieg gegen sie und zerstörte ihre Hauptfestungen Isaura und Oroanda. Diese Erfolge brachten ihm den Siegernamen „Isauricus“ ein. Erst 75 wurde der Feldzug abgeschlossen. Die Piraten operierten nun hauptsächlich von Kreta aus.
74 beauftragte der Senat den Prätor Marcus Antonius mit dem Seekrieg gegen die Piraten, allerdings gab man ihm nicht genug Geld und Schiffe, sodass er beides selbst von den Untertanen eintrieb. Vor der Küste Kampaniens errang er einen kleinen Seesieg, dann segelte er nach Kreta und forderte die Kreter auf, ihre Unterstützung für die Piraten einzustellen. Als die sich weigerten, kam es zu einer Seeschlacht, die mit einem klaren Sieg der Kreter unter ihren Feldherrn Lasthenes und Panares endete. Ein römischer Quästor wurde gefangen genommen. Der Feldzug war ein völliger Fehlschlag, der Antonius den spöttisch gemeinten „Siegernamen“ „Creticus“ einbrachte. 71 starb er auf Kreta.
Durch diesen Erfolg wurden die Piraten wieder kühner, und der Senat verlor das Interesse an einer effektiven Bekämpfung, sodass sich die Piraterie wieder ausbreitete und florierte wie eh und je.
70 kamen kretische Gesandte nach Rom, um mit dem Senat über die Wiederherstellung des Friedens zu beraten, und boten die Freilassung aller Gefangenen an. Der Senat forderte aber die Auslieferung von Lasthenes und Panares, die Stellung von 400 Geiseln, die Auslieferung aller großen Schiffe und 4000 Talente. Die Gesandten erklärten, zur Annahme solcher Bedingungen nicht befugt zu sein. Daher schickte der Senat 69 den Konsul Quintus Caecilius Metellus nach Kreta, um dort entweder die Kapitulation entgegenzunehmen oder die Insel mit Gewalt zu unterwerfen. Die Kreter lehnten ab. Als Metellus mit drei Legionen bei Kydonia landete, erwartete ihn dort ein 24.000 Mann starkes kretisches Heer unter Lasthenes und Panares. Es kam zu einer harten Schlacht, die letztlich die Römer gewannen. Die Kreter zogen sich nun in ihrer Städte zurück, die von Metellus nach und nach belagert und erstürmt wurden, sofern sie nicht kapitulierten. Erst nach zwei Jahren, 67, war Kreta unterworfen, und Metellus erhielt den Siegernamen „Creticus“.
Die Piraterie ging aber weiter. Sie verfügten immer noch über etwa 1.000 Schiffe und zahlreiche Stützpunkte. 72 besiegte der Piratenführer Herakleon bei Sizilien eine Flotte und griff den Hafen von Syrakus an. 70 landete der Piratenführer Pyrganion auf Sizilien und zog plündernd durch die Insel, bis er vom Statthalter doch vertrieben wurde. 69 überfiel der Piratenführer Athenodoros Delos, plünderte die Tempel und versklavte fast die ganze Bevölkerung.
Eingetragen von Scifi am 17.03.2009 um 20:51 Uhr
Die Piraten wurden immer dreister und plünderten sogar schon Siedlungen in Italien. Die Insel Lipara zahlte den Piraten einen jährlichen Tribut, um sich das Schicksal von Delos zu ersparen. Bei Kroton plünderten sie den berühmten Hera-Tempel. Sie entführten sogar römische Würdenträger, darunter zwei Prätoren mitsamt ihren Liktoren. Aus ihrer Villa bei Misenum entführten sie die Schwester des Marcus Antonius „Creticus“. Im Hafen von Ostia zerstörten sie eine gegen sie vorbereitete Flotte.
So konnte es natürlich nicht weitergehen. 67 brachte der Volkstribun Aulus Gabinius die Lex Gabinia durch, durch die Pompeius für drei Jahre enorme Sondervollmachten erhielt, um die Piraten wirkungsvoll bekämpfen zu können. Er erhielt das Kommando über das gesamte Mittelmeer und alle Küstengebiete bis weit ins Landesinnere. An Truppen wurden ihm 500 Schiffe, 120.000 Fußsoldaten und 5.000 Reiter bewilligt. Alle vorhandenen Schiffe wurden ihm sofort übergeben, außerdem durfte er einen Stab von 25 von ihm frei auszuwählenden Unterbefehlshabern mit prätorischer Gewalt bilden, dazu noch zwei Schatzmeister mit quästorischer Gewalt. Außerdem erhielt er 144 Mio. Sesterzen.
An Pompeius wurden hohe Erwartungen geknüpft, das zeigte z.B. der Umstand, dass der wegen der Piraterie hohe Getreidepreis sofort fiel. Pompeius wurde den Erwartungen gerecht und räumte in nur drei Monaten mit den Piraten auf:
Zunächst teilte er die Küsten in 13 Bezirke, die er jeweils einem Unterbefehlshaber übertrug, der dort Schiffe und Mannschaften auszurüsten und allfällige Piratenschlupfwinkel zu zerstören hatte. Sein Plan war, dass die Unterbefehlshaber an Land dafür sorgen, dass die Piraten nirgendwo mehr landen können, während andere zur See Jagd auf sie machen. Er selbst säuberte die Gewässer um Sizilien, Sardinien und Africa, um die Getreideversorgung wieder sicherzustellen. Andere Unterfeldherrn kümmerten sich um die Küstengewässer Galliens und Spaniens. Als nach 40 Tagen das westliche Mittelmeer sauber war, segelte Pompeius mit seinen sechzig besten Schiffen in den Osten nach Lykien. Die dortigen Piratennester ergaben sich ohne ernsthaften Widerstand. Zu Pompeius’ Erfolg trug auch bei, dass er die Piraten mit Milde behandelte, während seine Vorgänger jeden kreuzigen ließen. Die Kilikier leisteten aber trotzdem ernsthaften Widerstand. Sie verschanzten ihre Familien und Schätze in ihren Bergfestungen, dann lieferten sie Pompeius eine Seeschlacht, in der sie jedoch eine vernichtende Niederlage erlitten. Nun landete Pompeius und griff die Festungen an, behandelte die Piraten, die sich ergaben, aber trotzdem mit Milde. Daher gaben die meisten bald auf. In Korakesion in Pamphylien hatte sich der Piratenhäuptling Diodotos Tryphon verschanzt, wurde aber ebenfalls von Pompeius besiegt.
49 Tage nach seinem Erscheinen im östlichen Mittelmeerraum war auch dieser Bereich gesäubert und Kilikien unterworfen.
Insgesamt erbeutete er 90 Kriegsschiffe und über 300 weitere Schiffe, zerstörte etwa 1.300 Schiffe, tötete ca. 10.000 Piraten, nahm ca. 20.000 gefangen und befreite zahlreiche früher von den Piraten gefangengenommene Römer. Die Piraten, die sich ergeben hatten, wurden in verschiedenen Orten in Kilikien, Griechenland und Süditalien (z.B. in dem in Pompeiopolis umbenannten Soloi) angesiedelt, um ihnen eine neue friedliche Perspektive zu geben.
Natürlich war die Piraterie damit nicht hundertprozentig ausgerottet, aber sie stellte fortan bis zum Auftauchen der gotischen Seeräuber im 3. Jhdt. keine ernsthafte Bedrohung mehr dar.
Eingetragen von Scifi am 17.03.2009 um 20:52 Uhr
Tolle Serie zu einem interessanten und bis jetzt wenig behandelten Thema!:D
Eingetragen von Maxdorfer am 05.03.2011 um 13:07 Uhr
Ganz große Klasse Scifi.
Wenn du mir bitte noch deine Quellen nennen könntest.
Mich interessiert ja die römische Geschichte sehr.
LG Tashunka
Eingetragen von Tashunka am 11.03.2011 um 15:44 Uhr
Da wirst du warten müssen, bis Scifi wieder schreibt - wenn er wieder schreibt. Leider hat er sich seit geraumer Zeit nicht mehr gemeldet. (auffälligerweise genau nach dem 20.000ten Beitrag...)
VG
Christian
Eingetragen von 913Chris am 11.03.2011 um 17:18 Uhr
Danke Christian für den Hinweis.
Aber vieleicht hast du einige Quellenangaben?
LG Tashunka
Eingetragen von Tashunka am 11.03.2011 um 18:21 Uhr
[quote=Tashunka;105105]Mich interessiert ja die römische Geschichte sehr.[/quote]
Eine andere Serie die Scifi begonnen hat, die dich interessieren könnte:
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Eingetragen von WDPG am 11.03.2011 um 19:37 Uhr
[quote=WDPG;105142]Eine andere Serie die Scifi begonnen hat, die dich interessieren könnte:
Vielen Dank WDPG
Wo ist denn unser Genie Scifi abgeblieben?
Eingetragen von Tashunka am 11.03.2011 um 19:45 Uhr
Er hat sich nach zahlreichen Streitigkeiten aus dem Forum zurückgezogen. Und das genau bei seinem 20.000 Beitrag.
Eingetragen von WDPG am 11.03.2011 um 19:48 Uhr
Er hatte laut eigener Aussage keine Lust mehr und keine Freude mehr am Forum. Alles andere ist Spekulation.
Wie auch, dass er evtl. mit Kritik an seinen Thesen nicht umgehen kann.
Eingetragen von Diviciacus am 11.03.2011 um 19:50 Uhr
Schade. Ich hätte mich auch gern mit ihm gestritten. Natürlich aus rein historischen Interesse. Aber ganz schön mysteriös das er genau nach seinem 20000sten Beitrag verschwunden ist. Könnte man ja glatt eine Verschwörungstheorie darauss basteln:D
Eingetragen von Tashunka am 11.03.2011 um 19:51 Uhr
Sehe keinen Grund für Verschwörungstheorien, über Scifis Abgang wurde viel im Forum diskutiert, aus diesem Grund möchte ich eigentlich nicht darüber diskutieren.
Fakt ist: Er hat viele geniale Themen wie das hier hinterlassen. Denke die kann man (mit dem Wissen das im Forum vorhanden) ist sicherlich noch ausbauen, was zu vielen interessanten Diskussionen und wissenenswerten Beiträgen führen könnte.
Was sicherlich stimmt, nur wenige User haben ein so enormes Wissen wie Scifi (eigenltich fällt mir hier nur Chris ein/hoffe es fühlt sich hier niemand übergangen).
Eingetragen von WDPG am 11.03.2011 um 20:34 Uhr
Finde ich auch.
Aber wie WDPG schon sagt, er hat viel hinterlassen.
Aber ich habe irgendwie das Gefühl, seit Scifi weg ist, ist in vielen Themen nicht mehr so viel los. Schade...
Der Maxdorfer
Eingetragen von Maxdorfer am 12.03.2011 um 06:57 Uhr
Irgendwo habe ich gelesen, dass ein User Spartacus auch für sowas wie einen Räuberhauptmann gehalten hat. Also meine Meinung ist das nicht. Was sagt ihr dazu?
LG Tashunka
Eingetragen von Tashunka am 12.03.2011 um 08:41 Uhr
Servus!
Spartacus hat sich und seine Truppe sicherlich mit Räubereien und Plünderungen über Wasser gehalten, aber als Räuberhauptmann kann man ihn nicht bezeichnen. Wenn man ihn schon nicht als 'Anführer eines Sklavenaufstands' titulieren möchte, dann noch am ehesten als 'Rebellenführer' oder sowas.
VG
Christian
Eingetragen von 913Chris am 12.03.2011 um 08:54 Uhr
Da bin ich ganz deiner Meinung Christian. Aber wie sollte Spartacus sein Sklavenheer auch anders ernähren können als durch Plünderungen. Ausserdem wurden ja die verhassten Römer ausgeraubt, genau wie sie es mit seinem Land ja auch gemacht haben. Ich glaube zu wissen, dass Spartacus aus Thrakien stammt!? Ein Unrechtbewustsein war damit also garnicht erst vorhanden. Was ich eigentlich nicht so recht verstanden habe ist, warum kehrte er, auf dem Weg in die Freiheit, wieder um und legte sich wieder mit den römischen Legionen an? Er hatte es doch schon fast geschafft seine Leute in ihre Heimat zu bringen. Und das war ja eigentlich das Ziel des Sklavenaufstandes.
LG Tashunka
Eingetragen von Tashunka am 12.03.2011 um 09:01 Uhr
Also ich bin auch der Meinung dass Spartacus sein Sklavenheer ernähren musste und dazu die Gegend plünderte.
Soweit ich weiß, wollte Spartacus vor den Römern fliehen, aber sein ehemaliger Gladiatorenkollege und Mitanführer (ich hab den Namen vergessen) war dagegen. Überhaupt gab es viele Streitereien (auch über die Ernährung der Truppe), weshalb sie erst so langsam vorankamen.
Gruß
Der Maxdorfer
Eingetragen von Maxdorfer am 13.03.2011 um 07:58 Uhr
Er konnte sich ausrechnen, dass die Römer nicht lockerlassen würden und ihm auf den Fersen bleiben würden. Wie hätte er sein wohl geplantes kleines Sklavenreich errichten können, mit einer ungeschlagenen römischen Armee im Nacken?
VG
Christian
Eingetragen von 913Chris am 13.03.2011 um 10:06 Uhr
Hallo Christian
In der Zeit als Spartacus das nördliche Italien erreichte, gab es keine nennenswerten römischen Legionen, in seinem Rücken.Die großen römischen Heere unter Popejus und Crassus waren ausser Landes. Auf diese Tatsache hin gab es ja erst die Meuterei in seinem Sklavenheer. Einige seiner Unterführer, insbesondere sein Stellvertreter, ich glaube es war ein Germane mit Namen Önomaus, wollten ja nach Rom ziehen und es erobern.
Einige Sklaven kamen wahrscheinlich aus den afrikanischen Provincen und Sizilien. Der Weg des Spartacus schien ihnen unsinnig da er sie zu weit von ihrer Heimat wegführte.
Leider sind die Aussagen antiker Autoren wiedersprüchlich was die Entscheidung des Spartacus betrifft.
LG Tashunka
Eingetragen von Tashunka am 13.03.2011 um 10:44 Uhr
Soweit ich weiß, wollte Spartacus in Unteritalien ein Reich errichten? (sagen m.W. jedenfalls die antiken Autoren...:))
VG
Christian
Eingetragen von 913Chris am 13.03.2011 um 12:54 Uhr
??? Das ist ja ganz was neues. Das einzige was in diese Richtung zielen würde ist, dass er mit dem Rest seiner Leute nach der Schlacht am Mons Garganus, nach Sizilien wollte. Leider haben das ja die kilikischen Piraten verhindert.
Eingetragen von Tashunka am 13.03.2011 um 14:42 Uhr
Hallo...
Spartacus wollte Zuflucht im damals noch nicht von den Römern eroberten Gallien suchen, aber sein Gladiatorenkollege und Mitanführer der Gruppe war, wie gesagt, dagegen. Übrigens hieß er Crixus.
Wikipedia bestätigt mich:
Gruß
Der Maxdorfer
Eingetragen von Maxdorfer am 14.03.2011 um 17:32 Uhr
[quote=Maxdorfer;105475]Hallo...
Spartacus wollte Zuflucht im damals noch nicht von den Römern eroberten Gallien suchen, aber sein Gladiatorenkollege und Mitanführer der Gruppe war, wie gesagt, dagegen. Übrigens hieß er Crixus.
Wikipedia bestätigt mich:
Hallo Max
Crixus ist nicht gesichert. Er wird zwar bei den antiken Autoren erwähnt, spielt aber keine besondere Rolle. Ich weiss aber, dass er am Mons Garganus gefallen ist. Das er als Freund und Vertrauter des Spartacus erwähnt wird. hat den Grund das nur wenige Namen aus der näheren Umgebung des Spartacus bekannt sind. Crixus folgte übrigens Önomaus, den bereits erwähnten Germanen, und trennte sich von Spartacus. Durch die Teilung des Sklavenheeres war es den Römern ein leichtes die Sklaven am Mons Garganus zu besiegen. Spartacus holte das römische Heer zwar noch ein und vernichtete es, konnte aber seine Freunde nicht mehr retten.
LG Tashunka
Eingetragen von Tashunka am 14.03.2011 um 18:31 Uhr
So ein Fachwissen habe ich nicht...
Danke für die Infos!
Übrigens heiße ich nicht Max ... schau mal auf meinen Heimatort ...
Der Maxdorfer
Eingetragen von Maxdorfer am 15.03.2011 um 17:02 Uhr
Max sollte nur als Abkürzung dienen:D
Eingetragen von Tashunka am 15.03.2011 um 18:43 Uhr
Ach so, OK...
Eingetragen von Maxdorfer am 17.03.2011 um 17:41 Uhr
Hinweis: Das 'OK' wollte ich eigentlich gar nicht schreiben, aber ich musste es schreiben, um die nötigen 10 Zeichen zu erreichen.:)
Der Maxdorfer
Eingetragen von Maxdorfer am 17.03.2011 um 17:49 Uhr
Hallöchen!
Ich war gerade auf der Seite von SciFi:
Da steht: 'Letzte Aktivität: 17.03.2011 02:02'
Seltsam. Wenn SciFi da auf seiner Seite war, wieso schreibt er dann nichts mehr?
Gruß
Der Maxdorfer
Eingetragen von Maxdorfer am 25.03.2011 um 14:04 Uhr
[quote=Maxdorfer;106472]Hallöchen!
Ich war gerade auf der Seite von SciFi:
Ab und zu ist er des nachts noch 'heimlich' unterwegs.
Hab' ihn dabei auch schonmal erwischt.
Gibt 2 Theorien:
1. Er schmollt.
2. Er hat sich unsere Ratschläge zu Herzen genommen und tritt jetzt kürzer im Internet, praktisch qua Radikalkur.
Ich persönlich glaub' eher an Theorie 2.
Neugierig ist er aber immer noch (das kann man wohl nicht ablegen).
LG
Eingetragen von RedScorpion am 25.03.2011 um 14:39 Uhr
Ich versteh trotzdem einfach nicht, warum er nicht mehr schreibt. Außer Kritik über Einzelheiten in der Geschichte hat er doch nur positive Resonanz geerntet!
Eingetragen von Maxdorfer am 25.03.2011 um 15:01 Uhr
Ich hab ihn auch schonmal erwischt. Da hat er geschrieben, dass er einen Post sucht.
Ich persönlich hoffe, dass er bald wieder kommt, da er ein großes historisches Wissen hat.
Eingetragen von Fabian am 02.04.2011 um 16:51 Uhr
[quote=Maxdorfer;106493]Ich versteh trotzdem einfach nicht, warum er nicht mehr schreibt. Außer Kritik über Einzelheiten in der Geschichte hat er doch nur positive Resonanz geerntet![/quote]
Es gab und gibt ihr Streit zwischen verschiedenen Usern. Deswegen haben einige User aufgehört z.B. Cäsar.
Es gab und gibt ihr Streit zwischen verschiedenen Usern. Deswegen haben einige User aufgehört z.B. Cäsar.
Es gab und gibt ihr Streit zwischen verschiedenen Usern. Deswegen haben einige User aufgehört z.B. Cäsar.
Es gab und gibt ihr Streit zwischen verschiedenen Usern. Deswegen haben einige User aufgehört z.B. Cäsar.
Es gab und gibt ihr Streit zwischen verschiedenen Usern. Deswegen haben einige User aufgehört z.B. Cäsar.
Es gab und gibt ihr Streit zwischen verschiedenen Usern. Deswegen haben einige User aufgehört z.B. Cäsar.
Was ist eigentlich damals passiert ??
Eingetragen von Fabian am 02.04.2011 um 16:54 Uhr
[quote=Fabian;107236]Es gab und gibt ihr Streit zwischen verschiedenen Usern. Deswegen haben einige User aufgehört z.B. Cäsar.
Cäsar war verrückt geworden.
Wenn ich mich täusche, war er gar als Psychiater oder Psychologe tätig. Das ist ihm wohl nicht gut bekommen.
LG
Eingetragen von RedScorpion am 02.04.2011 um 21:51 Uhr
Ahso. Und wie hat sich das bemerkbar gemacht ??
Eingetragen von Fabian am 02.04.2011 um 22:16 Uhr
SciFi ist im Geschichtsforum sehr oft präsent, seltsam eigentlich für einen ' Juristen' SOWEIT ICH DAS ERKENNEN KONNTE; SAMMELT ER SEIN WISSEN VON DORT UND DURCH RECHERECHEN IM INTERNET; TUN WIR JA ALLE ; ich glaube er ist Archäologe, Geschichtslehrer, Historiker oder sowas.
Im Geschichtsforum, sehr leicht zu erkennen, ist sein name 'Ravenik'!
Eingetragen von platin am 02.04.2011 um 23:04 Uhr
Er war zumindest als er noch hier schrieb Arbeitssuchend. Hatte zuvor Jus studiert und einige Praktika gemacht (wünsche es ihm das sich an seiner Situation seither etwas geändert hat und er nun einen Job hat). Er hat sehr viel über sich geschrieben, deshalb kennen ihn die User die schon länger schreiben doch einigermaßen. Archäologe oder Geschichtslehrer ist er nicht, aber er wendete sehr viel Zeit für Geschichte auf (hatte auch sonst nicht sehr viele Hobbys) und hat deshalb ein enormes Wissen mit dem fast niemand hier mithalten kann (wie schon oft erwähnt halte ich Chris z.B. für ähnlich kompetent).
Noch eine Frage bezüglich des Themas: Fallen jemand noch andere Räuberbanden im Römischen Reich ein?
Eingetragen von WDPG am 03.04.2011 um 00:05 Uhr
[quote=Fabian;107236]Es gab und gibt ihr Streit zwischen verschiedenen Usern. Deswegen haben einige User aufgehört z.B. Cäsar.
Zitat aus diesem 3d:
In Judäa und der Gegend des heutigen Israels liefen unzählige (auch große) Räuberbanden herum, besonders zwischen Herodes und dem jüdischen Krieg.
Flavius Josephus beschreibt einige in seinem Werk 'Der jüdische Krieg' (ich lese es gerade). Möchtest du über diese Banden schreiben. Wenn dir das
Eingetragen von Maxdorfer am 03.04.2011 um 08:03 Uhr
Hab ich auch gelesen. Ich interessiert nur, was für 'Unsinn' er verzapft haben soll um dafür einen 'Orden' zu erhalten.
Eingetragen von Fabian am 03.04.2011 um 12:38 Uhr
Wenn ich mich recht erinnere wurde Cäsar plötzlich zu einem extremen Beführworter einer der extrem Rechten Parteien Deutschlands (bin mir aber nicht mehr ganz sicher).
Eingetragen von WDPG am 03.04.2011 um 13:09 Uhr
Wenn die Signatur von Jodl stammt, sollte das einem zu denken geben.
Eingetragen von Hornblower am 03.04.2011 um 17:33 Uhr
Oh mein Gott!!!!!!!!!!!!!!!!!:eek::eek::eek::eek:
Eingetragen von Fabian am 03.04.2011 um 18:26 Uhr
Also bei Caesar kann ich da überhaupt nicht mitreden, er ist ja seit noch längerer Zeit als SciFi nicht mehr im Forum. Und er ist mir bis jetzt auch nur in einem 3d bewusst begegnet ('Das Sterben der römischen Kaiser').
Gruß
Der Maxdorfer
Eingetragen von Maxdorfer am 04.04.2011 um 13:51 Uhr
[quote=Fabian;107236]Es gab und gibt ihr Streit zwischen verschiedenen Usern. Deswegen haben einige User aufgehört z.B. Cäsar.
Naund? Hat keine Relevanz.
Eingetragen von Diviciacus am 04.04.2011 um 18:35 Uhr
Denjenigen der die Frage nach seinem Verschwinden gestellt hat.
Habe nur diese beantwortet, relevant ist sie jedoch nicht mehr da hast du recht. Wie schon erwähnt, wir sollten diese tolle Thema nicht damit versauen, das wir über den Verbleib so mancher User diskutieren (mir weil ich auf eine Frage geantwortet habe, gleich eine negative Bewertung zu verpassen-wie es wieder mal irgendjemand tun musste, halte ich übrigens für überflüssig).
Eingetragen von WDPG am 04.04.2011 um 20:08 Uhr
Du hast auch eine negative Bewertung bekommen ??
Zurück zum Thema fallen einen noch Römische Räuber ein ??
Eingetragen von Fabian am 04.04.2011 um 20:29 Uhr
Ja, habe ich. Frage mich zwar wieder mal wer so feig ist und sich nicht anders äußern kann, aber wirklich ärgern tuts mich nicht. Es ist ein unterschied ob ich (wie damals beim 'Sterben der Römischen Kaiser') viel Aufwand hatte und dann noch eine negative Bewertung kassiere, oder ob ich mich wie hier zu etwas äußere, was jemanden anscheinend nicht passt.
Was die Römischen Räuber betrifft: Mir fallen im Moment keine ein.
Eingetragen von WDPG am 04.04.2011 um 20:36 Uhr
Ich werde mir mal Morgen den Thread komplett durchlesen und sehen ob mir noch was dazu einfällt.
Jetzt guck ich mir erstmal South Park an gute Nacht.:)
Eingetragen von Fabian am 04.04.2011 um 20:44 Uhr
Servus Maxdorfer .
Frag doch nicht lange , ran an die Tasten.
Luki.
Eingetragen von Luki am 04.04.2011 um 21:40 Uhr
Nein mir fällt nichts ein.:(
Eingetragen von Fabian am 05.04.2011 um 17:47 Uhr
Großartiger Artikel, aber ich habe trotzdem noch eine Frage:confused:: In welchem Reich regierte die 'Syrische Dynastie'? Im oströmischen?
VG
Der Maxdorfer
Eingetragen von Maxdorfer am 09.04.2011 um 08:52 Uhr
[quote=Maxdorfer;107735]Großartiger Artikel, aber ich habe trotzdem noch eine Frage:confused:: In welchem Reich regierte die 'Syrische Dynastie'? Im oströmischen?
VG
Der Maxdorfer[/quote]
Servus Maxdorfer .
Ja , Byzanz ab 717 .
Servus Maxdorfer .
Ja , Byzanz ab 717 .
Servus Maxdorfer .
Ja , Byzanz ab 717 .
Servus Maxdorfer .
Ja , Byzanz ab 717 .
Servus Maxdorfer .
Ja , Byzanz ab 717 .
Servus Maxdorfer .
Ja , Byzanz ab 717 .
Grüße vom Luki.
Eingetragen von Luki am 09.04.2011 um 09:47 Uhr
Danke für die Auskunft, Luki. Im byzantinischen Reich kenn ich mich so gut wie gar nicht aus. Mit den Artikeln über die Räuber wurde es noch nichts, weil ich verunfallt bin. Aber ich werde mich morgen dransetzen.
VG
Der Maxdorfer
Eingetragen von Maxdorfer am 09.04.2011 um 10:01 Uhr
[quote=Maxdorfer;107743]......... weil ich verunfallt bin. Aber ich werde mich morgen dransetzen.
VG
Der Maxdorfer[/quote]
Servus Maxdorfer .
Hoffentlich nichts Ernstes ?
Arbeitsunfall kann´s ja keiner gewesen sein .
Servus Maxdorfer .
Hoffentlich nichts Ernstes ?
Arbeitsunfall kann´s ja keiner gewesen sein .
Servus Maxdorfer .
Hoffentlich nichts Ernstes ?
Arbeitsunfall kann´s ja keiner gewesen sein .
Servus Maxdorfer .
Hoffentlich nichts Ernstes ?
Arbeitsunfall kann´s ja keiner gewesen sein .
Servus Maxdorfer .
Hoffentlich nichts Ernstes ?
Arbeitsunfall kann´s ja keiner gewesen sein .
Servus Maxdorfer .
Hoffentlich nichts Ernstes ?
Arbeitsunfall kann´s ja keiner gewesen sein .
Baldige Besserung wünschend , Luki.
Eingetragen von Luki am 09.04.2011 um 10:38 Uhr
Nein, das war nicht so. Er hat den Fehler gemacht, Informationen aus seinem Privatleben einzubringen, die dann von einigen Usern laufend gegen ihn verwendet wurden, bzw. in Sachdiskussionen gegen ihn instrumentalisiert wurden.
Das ist auch der Hauptgrund, warum ich nicht daran denke, mit irgendetwas zu Privatem hier herauszurücken. Ist mir einmal passiert, das war mir eine Lehre.
Eingetragen von Titus_Feuerfuchs am 09.04.2011 um 12:12 Uhr
[quote=Luki;107739]Servus Maxdorfer .
Ja , Byzanz ab 717 v.Chr. .
Nach Christus Luki um 717 v.Chr gab es noch kein Römisches Reich.;)
Eingetragen von Fabian am 09.04.2011 um 13:00 Uhr
[quote=Fabian;107765]Nach Christus Luki um 717 v.Chr gab es noch kein Römisches Reich.;)[/quote]
Servus Fabian .
Natürlich , Du hast recht . Danke , das war ein Hektikfehler . Ich war in Gedanken schon in Sibirien . Quiz .
Luki.
Servus Fabian .
Natürlich , Du hast recht . Danke , das war ein Hektikfehler . Ich war in Gedanken schon in Sibirien . Quiz .
Luki.
Servus Fabian .
Natürlich , Du hast recht . Danke , das war ein Hektikfehler . Ich war in Gedanken schon in Sibirien . Quiz .
Luki.
Servus Fabian .
Natürlich , Du hast recht . Danke , das war ein Hektikfehler . Ich war in Gedanken schon in Sibirien . Quiz .
Luki.
Servus Fabian .
Natürlich , Du hast recht . Danke , das war ein Hektikfehler . Ich war in Gedanken schon in Sibirien . Quiz .
Luki.
Servus Fabian .
Natürlich , Du hast recht . Danke , das war ein Hektikfehler . Ich war in Gedanken schon in Sibirien . Quiz .
Luki.
Eingetragen von Luki am 09.04.2011 um 13:14 Uhr
[quote=Luki;107767]
Servus Fabian .
Natürlich , Du hast recht . Danke , das war ein Hektikfehler . Ich war in Gedanken schon in Sibirien . Quiz .
Luki.
Kein Problem.:)
Fehler können jedem passieren.
Eingetragen von Fabian am 09.04.2011 um 13:19 Uhr
[quote=Luki;107747]
Servus Maxdorfer .
Hoffentlich nichts Ernstes ?
Arbeitsunfall kann´s ja keiner gewesen sein .
Danke für die guten Wünsche. Ich wurde leicht von einem Auto angefahren und habe mir das Knie aufgeschürft. Bei jeder Bewegung beißt die Wunde (zum Glück nicht bei Bewegungen der Finger, deshalb kann ich ja jetzt wieder schreiben :))
So, hier kommen erstmal die ersten Texte über römisch-jüdische Räuberbanden. Ich werde chronologisch über alle Räuberbanden im römischen Judäa bzw. Palästina schreiben, die ich finde. Es kann sein, dass ich wichtige Aspekte übersehe, da ich momentan außer den Jüdischen Krieg („de bello judaico“ von Flavius Josephus) nur Internetquellen zur Verfügung habe. Ich hoffe, ich habe alles richtig recherchiert. Bei Fehlern einfach in den Thread schreiben, ich werde den Text dann korrigieren/ergänzen.
Zu den Länderangaben: Da ich nicht genau weiß, wo Palästina, Judäa etc. liegen, benutze ich das Wort „Judäa“ für das heutige Israel.
Ach ja, noch was: Über positiv
Eingetragen von Maxdorfer am 10.04.2011 um 09:44 Uhr
Während der Herrschaftskämpfe des Königs Herodes machte eine große Bande von Räubern, die den Bewohnern des Landes großen Schaden zufügten, Judäa unsicher, indem sie plündernd durch die Gegend streiften. Über die Organisation und Leitung der Bande ist nichts bekannt. Um sich bei der Bevölkerung beliebt zu machen und sein Land zu sichern, zog Herodes mit seinem Heer gegen die Räuber aus. Diese gaben trotz der Überzahl der Römer nicht auf, sondern stellten sich zum Kampf. In der Kriegsführung waren sie sehr erfahren und konnten deshalb Teile von Herodes’ Heer zum Wanken bringen. Der Rest des Heeres kam jedoch zu Hilfe und brachte das Räuberheer zur Flucht. Die Römer folgten den Räubern und löschten sie aus, bis auf einige, die sich darauf in Höhlen zurückzogen und deshalb nur schwer zu besiegen waren. Nach einer Winterpause machte sich Herodes daran, die letzten Räuber zu vernichten. Das war eine schwierige Aufgabe, da die Höhlen an einem Steilhang waren und nur über einen Trampelpfad, der für die Legionäre zu schmal war, erreichbar waren. Schließlich entschloss sich Herodes, seine stärksten Männer von oben in Körben, die an Seilen befestigt waren, herunterzulassen. Diese Kämpfer auch in die Höhlen einsteigen und töteten diejenigen, die sich verteidigten. Herodes wollte jedoch, dass einige am Leben bleiben, und forderte sie auf, zu ihm zu kommen. Die Räuber wollten aber lieber sterben, als sich zu ergeben und stürzten sich alle in den Abgrund. So konnte Herodes das Räuberwesen in Judäa auslöschen. Kaum hatte Herodes sich jedoch nach Ägypten begeben, fanden sich die bei der ersten großen Schlacht geflohenen Rebellen wieder zusammen und töteten viele römische Offiziere. Darauf kam er schnell wieder herbeigeeilt und vernichtete alle Räuber endgültig.
Vergleiche: Flavius Josephus: Bell. Iud. 1/16/2
Eingetragen von Maxdorfer am 10.04.2011 um 10:03 Uhr
Nachdem Herodes die Trachonitis annektiert hatte, verfügte er, dass die Bewohner ihr Räuberdarsein aufgeben und als Bauern leben sollten. Doch da dieses ihnen zu mühsam war, warteten sie darauf, das Joch der Herrschaft abschütteln zu können. Als Herodes zu Oktavian nach Rom reiste, ging bei ihnen das Gerücht um, er sei dabei ums Leben gekommen, und so startete das Völkchen einen Aufstand. Herodes’ Feldherren schlugen den Aufstand nieder. Aber 40 Ganoven fanden Schutz beim Nabatäer Syllaios, der Herodes wegen Privatangelegenheiten ärgern wollte. Von dort aus räuberten sie weiter brandschatzend die Gegend. Zurück in Judäa rottete Herodes alle Verwandten der Banditen aus, und diese übten Blutrache. Sie plünderten noch unverschämter, und Herodes beauftragte seine Feldherren Saturninus und Volumnius, gegen die Trachonitier vorzugehen. Er forderte auch von Syllaios die Rückzahlung eines Darlehen, dass er dessen Vorgänger einst ausgezahlt hatte. Dieser wiederum behauptete, die Trachonitier seien nicht bei ihm im Lande. Auch als das Gegenteil bewiesen wurde, reagierte er nicht, sondern floh nach Rom. Währenddessen vernichtete Herodes alle Räubernester und befriedete die Trachonitis, indem er 3000 Idiumäer dort ansiedelte.
Eingetragen von Maxdorfer am 10.04.2011 um 10:21 Uhr
Bei dem angehängten Bild oben habe ich vergessen, zu schreiben, was das ist. Es ist das Bild 'Herodes bekämpft die Räuber in ihren Felshöhlen' des spätbarocken Künstlers Jan Luyken, gemalt um das Jahr 1700. Aufbewahrt wird es im Museum Fodor in Amsterdam.
Technik: Feder, grau laviert, auf Papier
Das Bild und die Infos habe ich von
LG
Der Maxdorfer
Eingetragen von Maxdorfer am 10.04.2011 um 11:07 Uhr
Nach Herodes Tod entstanden Streitigkeiten zwischen seinen Söhnen, und auch 2000 ehemalige Soldaten des Herodes rebellierten. Doch auch das Räuberwesen blühte wieder auf.
In der Provinz Peräa machte sich ein ehemaliger Sklave des Herodes namens Simon selbst zum König, wobei er auf seine Körperkraft vertraute. Nachdem er einige Räuberbanden um sich geschart hatte, zog er durch ganz Judäa, brandschatzte und plünderte (vor allem prunkvolle Behausungen), soviel er nur konnte. Jedoch rieb Gratus, der Kommandant der königlichen Truppen, das ganze Räuberheer auf und tötete Simon.
Auch ein Hirte mit Namen Athrongaios machte sich selbst zum König. Jedem seiner vier Brüder unterstellte er eine Schar bewaffneter Männer, die er bei seinen Raubzügen als Legionen betrachtete. Seine Brüder ernannte er zu Offizieren. Er selbst wandte sich jetzt nur noch „königlichen“ Aufgaben zu, hielt das Zepter und ließ seine Brüder rauben und morden. Erst nach langer Zeit konnten alle seine vier „Legionen“ unabhängig voneinander vernichtet werden.
Vergleiche: Flavius Josephus: Bell. Iud. 2/4
Eingetragen von Maxdorfer am 11.04.2011 um 13:12 Uhr
Zu meiner Zitierweise:
Bell.Iud. 4/7/2
Heißt: Flavius Josephus: Der jüdische Krieg, Übersetzung aus dem Griechischen von Hermann Endrös, Buch 4, Kapitel 7, Vers 2
Eingetragen von Maxdorfer am 11.04.2011 um 14:39 Uhr
Danke für deine sehr interessanten Beiträge, schade das ich dich im Moment nicht bewerten kann, sonst würde ich dich (natürlich positiv) Bewerten. Freue mich immer wenn zu so interessanten Themen noch was konstruktives dazukommt, weiter so.
Eingetragen von WDPG am 11.04.2011 um 20:52 Uhr
Im Jahre 48 n.Chr. wurde ein kaiserlicher Sklave namens Stephanos auf der Landstraße nach Bethoron von einer Räuberbande überfallen und sein Gepäck geplündert. Der Statthalter Cumanus schickte sofort eine Streife, die die Bewohner der benachbarten Orte zu ihm bringen sollte. Einer der Soldaten zerriss dabei eine Tora und warf sie ins Feuer. Auf Flehen der Juden ließ Cumanus ihn hinrichten. Über die Räuberbande und ihr Ende ist sonst nichts bekannt.
Vergleiche: Flavius Josephus: Bell. Iud. 2/12/2
Eingetragen von Maxdorfer am 12.04.2011 um 15:04 Uhr
Danke für das Kompliment. Ich gebe mir Mühe.
Kleine Zwischenfrage: Warum kannst du mich nicht bewerten?
Eingetragen von Maxdorfer am 12.04.2011 um 15:29 Uhr
Hinweis: Die oben genannten Räuber können evtl. auch nur eine kleine Gruppe ohne größere Bedeutung gewesen sein. Sie wurde durch Flavius Josephus jedoch so bekannt, da sie einen Volksaufstand hervorrief. Wahrscheinlich wussten sie nicht, wen sie da ausplündern.
Eingetragen von Maxdorfer am 12.04.2011 um 15:36 Uhr
Man kann z.B. nicht 2 x hintereinander die gleiche Person bewerten (den genauen Abstand weiß ich nicht). Habe wenn ich mich recht erinnere deinen Beitrag über die Geschichte von Maxdorf postiv bewertet, war noch nicht lange genug her. Kann ich ja mal nachholen.
Eingetragen von WDPG am 12.04.2011 um 21:05 Uhr
Der genaue Abstand ist 5 Mal. Es gibt einen Thread, wo sich jemand beschwert hat, dass es zu viel ist, dass man erst 20 andere bewerten muss, und da wurde die Zahl auf 5 gesenkt.
Ich konnte halt nicht sehen, dass du das warst, der mich da bewertet hast. Danke sehr!
Übrigens hast du die Beschreibung meines Benutzerbildes gelobt.
mfG
Der Maxdorfer
Eingetragen von Maxdorfer am 13.04.2011 um 15:30 Uhr
Im jüdischen Krieg (66-70 n.Chr.) gibt es viele aufführerische Banden, von Flavius Josephus (Bell. Iud. Bücher 3-7) als „Raubgesindel“(Bell. Iud. 4/2/1) oder ähnliches bezeichnet. Wirkliche Räuber sind dies jedoch nicht gewesen, vielmehr die Gruppierung der politisch „rechten“ einer Stadt. Sie tyrannisierten die Bewohner der Stadt und kämpften energisch gegen die Römer, auch wenn die Bevölkerung meist für eine Kapitulation vor den Römern waren.
Eingetragen von Maxdorfer am 13.04.2011 um 15:31 Uhr
Gegen Ende des jüdischen Krieg, als nur noch Jerusalem und Umgebung sowie Jericho den Römern standhalten konnte, setzten sich auf der Festung Masada die Sikarier fest. Zuerst stießen sie nur in kleinem Umfang in die Gegenden vor, um sich durch Rauben und Plündern zu versorgen. Als sie jedoch erfuhren, dass das römische Heer nichts gegen sie unternimmt, „gingen sie zu größeren Operationen über.“ (Bell. Iud. 4/7/2) In der Nacht nach dem Fest der ungesäuerten Brote plünderten sie im Überraschungsangriff die wehrlose kleine Stadt Engedi und machten sie dem Erdboden gleich. Mehr als 700 Bewohner wurden getötet, der Rest in alle Winde zerstreut, die Lebensmittel auf die Festung geschleppt. Genauso plünderten sie alle anderen Ortschaften im Umland, und bekamen regen Zulauf. In der Zeit tauchten auf einmal auch viele andere Räuberbanden in ganz Judäa auf und belagerten quasi Gadara. Weil einige Räuber zum römischen Heerführer und späteren Kaiser Vespasian überlaufen konnten, brach dieser aus Mitleid mit den Bewohnern des Landes auf und beendete die Umschließung durch die Räuberbanden. Vespasian zog im Triumphzug in Gadara ein.
Vergleiche: Flavius Josephus: Bell. Iud. 4/7/2-3
Eingetragen von Maxdorfer am 14.04.2011 um 14:43 Uhr
So, dass war es erstmal, ich lese das Buch aber noch fertig und wenn ich dabei noch Räuberbanden „entdecke“, schreib ich noch was zu denen. Ich freue mich dass meine Beiträge gut ankamen.
VG
Der Maxdorfer
Eingetragen von Maxdorfer am 14.04.2011 um 14:46 Uhr
Ich habe noch eine weitere Anekdote zu Felix Bulla gefunden:
- Als der Präfekt Papinian ihn fragte: 'Warum wurdest du Räuber?', antwortete er: 'Warum wurdest du Präfekt?'
Eingetragen von Maxdorfer am 14.04.2011 um 18:52 Uhr
Diese Episode möchte ich noch ein bisschen ausführlicher erläutern.
In den Wirren des fünften Jahrhunderts – es ging wirtschaftlich und politisch bergab – lebte die breite Masse der gallischen Bevölkerung nach einigen germanischen und gotischen Überfällen in solcher Armut, dass selbst zum Wiederaufbau der Häuser das Geld fehlte. Schon in der Zeit der Reichskrise des dritten Jahrhunderts war aus einer solchen Notlage ein reges Räuberwesen entstanden, und diesmal geschah ähnliches. Von ihren Höfen vertriebene Bauern, Deserteure der römischen Armee, flüchtige Sklaven und Leibeigene (sogenannte Kolonen) und schließlich „professionelle“ Räuber (eben Bagauden), fanden sich zusammen und zogen gemeinsam plündernd durch die Lande. Wir wissen zum Beispiel von einem Arzt, der unter den katastrophalen Umständen die Hoffnung auf ein friedliches geregeltes Leben aufgegeben hatte und der nun als „Eudoxius“, das heißt „Mann von gutem Ruf“, einigen Einfluss
Eingetragen von Maxdorfer am 05.12.2011 um 17:45 Uhr