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Kaltphase begann früher

Der Laacher-See-Vulkan ist früher ausgebrochen als bislang angenommen. Die Neudatierung verändert ­unseren Blick auf das Ende der letzten Eiszeit.

Der Vulkan brach im Osten der Vulkaneifel bei Andernach, Rheinland-Pfalz, aus. Er gilt heute als ruhend (Symbolbild). | Foto: istockphoto.com/RomoloTavani

von Michael Feldhoff

Die Eruption des Laacher-See-Vulkans in der Eifel zählt zu den größten Ausbrüchen der vergangenen 100 000 Jahre in Mitteleuropa. Dabei wurden 20 Kubikkilometer Asche rund 20 Kilometer emporgeschleudert. Der Asche­regen ging zwischen Norditalien im Süden und Sankt Petersburg im Osten nieder.

Ausbruch vor 13 077 Jahren

Ein 13 000 Jahre alter Baumstamm aus den vulkanischen Ascheablagerungen. | Foto: Olaf Jöris

Mithilfe verbesserter Messmethoden und neuer Baumfunde, die in vulkanischen Sedimenten konserviert waren, haben Forscher nun herausgefunden, dass der Ausbruch bereits vor 13 077 Jahren erfolgt ist – und damit 126 Jahre früher als bisher gedacht. Das mag zwar wenig erscheinen, ist aber von erheblicher Bedeutung. Denn das neue Eruptionsdatum liefert wichtige Erkenntnisse über Klimaschwankungen am Ende der letzten Eiszeit und wirft somit ein neues Licht auf die Klimageschichte in Europa. Demnach begann in Mitteleuropa der letzte große Kälteeinbruch vor der aktuellen Warmzeit (Holozän) rund 130 Jahre früher als gedacht: Vor 12 870 Jahren sank für 1300 Jahre die Temperatur um bis zu fünf Grad Celsius.