Arktische Schlittenhunde sind älter als bisher angenommen und eng mit dem 9500 Jahre alten Ursprungshund „Zhokhov“ verwandt.
Ihr Urahn wurde vor mehr als 9000 Jahren in Sibirien als Jagd- und Transporthund gezüchtet. | © istockphoto.com/benoitrousseau
von Michael Feldhoff
Bei Schlittenhunden haben wir das Bild des unermüdlichen Vierbeiners vor Augen, der bei eisiger Kälte schwere Lasten durch Eis und Schnee zieht. Forscher der Universität Kopenhagen haben nun herausgefunden, dass die Wurzeln dieser Tiere mindestens 9500 Jahre zurückreichen und die Auswahl und Zucht geeigneter Hunde schon gegen Ende der letzten Eiszeit stattgefunden hat. Somit sind die Schlittenhunde älter als nur, wie bisher angenommen, 3000 Jahre.
Erbgut entschlüsselt
Übers Eis mit Hundestärken. | © Wikimedia
Auf der Schochow-Insel im ostsibirischen Meer wurden 9500 Jahre alte Knochenreste gefunden und die DNA entschlüsselt. Demnach teilen moderne Schlittenhunde wie der Siberian Husky oder der grönländische Schlittenhund den größten Teil des Erbgutes mit dem unbekannten Tier, das nach seinem Fundort Zhokhov (englisch für Schochow) heißt. Moderne Schlittenhunde und Zhokhov hatten also vor fast 10 000 Jahren denselben gemeinsamen Ursprung in Sibirien. Dort sei das Ziehen von Schlitten schon früh praktiziert worden, weshalb die alten Polarvölker auch über größere Entfernungen hinweg Handel betrieben hätten.