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Ein alter Jahrgang

Stand die Wiege des Weinanbaus in Georgien?

Bereits vor rund 8000 Jahren haben die Menschen im heutigen Georgien Wein angebaut. Aber waren sie auch die ersten Weinkenner?

Weinlese in Georgien, 2016

Weinlese in Georgien (2016): Das Land in der Kaukasus-Region hat eine uralte Weintradition. | © Istockphoto.com/Radiokukka

 

Bereits vor rund 8000 Jahren haben die Menschen im Kaukasus Wein kultiviert. Darauf deuten Spuren an Tonscherben hin, die in Georgien entdeckt wurden. Mithilfe chemischer Untersuchungen konnte ein Team von Wissenschaftlern um den Archäologen Patrick McGovern von der Universität Pennsylvania Rückstände des Rebensafts nachweisen. Die Forscher datieren die Bruchstücke auf die Jungsteinzeit.

Noch ältere Spuren in China

Die bisher ältesten Zeugnisse für den Weinbau stammen aus dem heutigen Iran. Sie werden auf 7000 bis 7500 Jahre geschätzt. Noch älter sind Spuren des alkoholischen Getränks, die am Gelben Fluss in China gefunden wurden. Diese sind rund 9000 Jahre alt, stammen allerdings nicht von kultivierten, sondern von wilden Weinpflanzen.

„Wir glauben, dass dies das älteste Beispiel für die Domestizierung einer wild wachsenden eurasischen Weinrebe ist, die ausschließlich für die Herstellung von Wein bestimmt war“, erklärt daher Stephen Batuik, Co-Autor der Studie, mit Blick auf die Funde in Georgien.

Heute sind etwa 10 000 verschiedene Weinsorten bekannt, etwa 500 davon gibt es in Georgien. Beleg für eine lange Tradition.

Zuletzt geändert: 16.11.2017