G/GESCHICHTE Oktober 2014

Die Römer in Germanien

Liebe Leserinnen und Leser!

Roms Imperatoren kannten nur zwei Angstgegner: die Perser im Osten und die Germanen im Norden. Nachdem es Arminius gelungen war, die Armee des Varus zu vernichten und dem Feldherren Germanicus die Stirn zu bieten, gaben die Römer endgültig alle Pläne zur Eroberung Germaniens auf. Für das 19. Jahrhundert war Arminius alias „Hermann der Cherusker“ ein deutscher Held, der den „welschen Feind“ in die Schranken wies. Doch der Sieg hatte seinen Preis: Während in den römischen Provinzen die Zivilisation erblühte, blieb man jenseits des Rheins „Entwicklungsland“. Dörfer statt Städte, oftmals ein Leben an der Armutsgrenze, Rohstoffe, Vieh und Sklaven als einzige Handelswaren. Der Preis der Unabhängigkeit.

Der Traum von Rom faszinierte und veränderte die Menschen zwischen Xanten und Regensburg. Aus eroberten Germanen und Kelten wurden treue Untertanen des Kaisers. Nicht nur der Luxus von Thermen, Theatern oder Wasserleitungen begeisterte die Menschen. Unter den Schwingen des römischen Adlers herrschte weitgehende Rechtssicherheit und Religionsfreiheit. Zudem bot der riesige Wirtschaftsraum lukrative Möglichkeiten für Handel und Handwerk: Tuch aus Trier und Glas aus Köln waren Exportschlager. Geschützt wurden diese Errungenschaften durch den Limes. Als der Grenzwall in der Völkerwanderung aufgegeben wurde, schlug die Stunde der „Barbaren“ – wilde Freiheit und brennende Städte.

Ihr, Euer

Dr. Klaus Hillingmeier
Chefredakteur

Cover Römer in Germanien

Schwerpunkt dieser Ausgabe

Strafexpedition
Die Niederlage gegen Varus darf nicht ungesühnt bleiben

Agrippina
Eine Giftmischerin gründet Köln

Leben
Theater, Thermen, Gutshöfe

Supermarkt der Religionen
Wie die ägyptische Göttin Isis eine neue Heimat am Rhein fand

Grenzwall
Die Wacht am Limes

Römerfest in Xanten
Römer für einen Tag

Stadt des Staunens
Das antike Trier

Konstantin II vs. Constancius
Mörderischer Bruderkrieg

Der Limes fällt
Die Römer verlassen Germanien

Interview
Die Archäologin Nina Willburger über den „Roman way of life“

 

Weitere Themen

Blickpunkt
Myanmar – Der zweifelhafte Glanz des Aufbruchs

Serie – G/Geschichte ermittelt
Die Bestie von Gévaudan: Massenhysterie im Zeitalter der Aufklärung

Geschichte im Alltag
Die Fußgängerzone – Eine für alle

Porträt
William Tecumseh Sherman –  Der General und der Krieg

Kommentar absenden

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert