Konstantin der Große – Der Machtmensch und das Christentum
Liebe Leserinnen und Leser!
Der Siegeszug des Christentums beginnt äußerst friedlich und trotz Diskriminierung und Verfolgung findet die Religion immer mehr Anhänger unter der Bevölkerung des Römischen Reiches. Dabei konkurriert der „Glaube der Syrer“ mit anderen verlockenden Erlösungsreligionen aus dem Orient wie der Verehrung der Göttin Isis und dem Kult des persischen Gottes Mithras. Dass sich das Christentum im Imperium durchsetzen wird, hat es einem Mann zu verdanken, der „schon als Kind vom brennenden Verlangen nach Herrschaft getrieben wird“ – Konstantin.
Nicht das Kreuz, sondern das Schwert dominiert das Leben Konstantins. Als junger Mann kämpft er gegen die germanischen Krieger der Franken und Bructerer und sichert die Rheingrenze. Um sich zum Alleinherrscher des Imperiums aufzuschwingen, wirft Konstantin 312 zuerst im Westen seinen Rivalen Maxentius nieder, dann schaltet er zwölf Jahre später Licinius aus, den Herrscher über den Osten des Reiches – und sein Schwager. Nun verkündet der Triumphator und bekennende Christ, dass Gott ihm diesen Sieg verliehen habe, um „die Einstellung aller Völker zum Göttlichen zu einem einzigen Glauben zusammenzuführen“. „Jetzt werden alle Verhältnisse umgestürzt“, klagt ein heidnischer Dichter über jene Ereignisse, die später als Konstantinische Wende gefeiert werden.
Das Christentum avanciert zur privilegierten Religion im Imperium und Roms bronzene Götter müssen miterleben, wie am Bosporus eine neue, christliche Hauptstadt erblüht. Die Geschichtsschreibung hat Konstantin als dem einzigen römischen Kaiser den Beinamen „der Große“ verliehen. Für den Menschen, der auch in seiner Familie über Leichen ging, muss dieser Ehrentitel fragwürdig bleiben; für den Visionär, der das Abendland für immer veränderte, nicht.
Ihr, Euer
Dr. Klaus Hillingmeier
Chefredakteur
Schwerpunkt dieser Ausgabe
Wende mit Folge
Zum ersten Mal sind die Christen auf der Seite der Herrschenden
Frage aller Fragen
War Konstantin ein Christ?
Dauerkrise
Gleich sieben Kaiser streiten um die Macht
Eine Mauer um Rom
Aurelian stellt die Einheit her, dann wird er ermordet
Tetrarchie
Ein Quartett gegen das Chaos
Weltkulturerbe in Kroatien
Hier wollte Diokletian in Ruhe Kohl züchten
Frühe Christen
Von der Sekte zum Machtfaktor
Machtmensch
Konstantins Weg zur Macht
Muttersöhnchen?
Wie viel Einfluss hatte Helena?
Tod in der Sauna
Warum Konstantin Frau und Sohn ermorden ließ
Konstantinopel
Geburt einer Metropole
Julian Apostata
Konstantins Neffe will die alten Götter zurück
Weitere Themen
Blickpunkt
Star Wars – Möge die Macht mit dir sein
Serie „Hotels“
Das „King David“ in Jerusalem
Geschichte im Alltag
Die Krippe – Ihr Kinderlein kommet
Rudyard Kipling
Der Autor hinter dem Dschungelbuch