G/GESCHICHTE Februar 2022
Stalingrad –
Die Hölle an der Wolga
Lasst alle Hoffnung fahren
Schlamm, Schnee und die unendliche Weite sind seit den Tagen Napoleons die Verbündeten der Russen. Als am 22. Juni 1941 die deutschen Panzer in Richtung Moskau preschen, ist die Wehrmacht nicht auf einen Winterkrieg vorbereitet. Erst bremst die Schlammperiode die Offensive, dann friert der Angriff vor Moskau fest. Die Technik versagt, der Nachschub stockt, und den Landsern fehlt es an Ausrüstung und Kleidung für den Winter. Dabei sollte im Sommer 1942, so die Planung der Generäle, eine Großoffensive in Richtung Wolga und Kaukasus der Roten Armee den Todesstoß versetzen.
Ein strategisches Ziel ist Stalingrad. Hitler will die Stadt mit dem Namen seines Erzrivalen ausradieren und schickt seine Soldaten in eine Falle. Während in der Stadt an der Wolga um Fabriken, Häuser und sogar um einzelne Stockwerke verbissen gekämpft wird, bereitet Feldmarschall Schukow eine groß angelegte Zangenoperation vor. Ende November überrollen T-34-Panzer die rumänischen Stellungen an den Flanken und kesseln die 6. Armee ein.
Hitler will ein Nibelungen-Ende: Seine Soldaten sollen bis zur letzten Patrone kämpfen. Zigtausende erfrieren oder verhungern im Kessel. Auf die 91000 Soldaten, die überleben, wartet der Todesmarsch durch Schnee und Kälte in die Kriegsgefangenenlager. Wer Dantes Göttliche Komödie kennt, weiß, dass der innerste Kreis der Hölle ein Inferno aus Eis ist.
Ihr, Euer
Dr. Klaus Hillingmeier
Chefredakteur
Themen dieser Ausgabe
Den Feind im Fadenkreuz
Wie Vassili Zaitsev zu einem der erfolgreichsten Scharfschützen der Roten Armee avanciert
„Unternehmen Barbarossa“
1941 überfällt die Wehrmacht die Sowjetunion. Zunächst erfolgreich, doch dann kommt der Wintereinbruch
Irrsinnige Ideologien
Vom Antisemitismus und Antislawismus im Russlandfeldzug
Vormarsch bis zur Wolga
Im Sommer 1942 will Hitler der Roten Armee den Todesstoß versetzen – der „Fall Blau“
Tödliche Technik
Mit welch schwerem Gerät beide Seiten kämpfen
In den Straßen von Stalingrad
Die Stadt darf unter keinen Umständen fallen. Gelingt es den Russen, die Deutschen aufzuhalten? Ein blutiger Häuserkampf beginnt
Bleiben um zu sterben
Zivilisten müssen im umkämpften Stalingrad ausharren. Das soll die russischen Soldaten motivieren
Russland schlägt zurück
Die Rote Armee bündelt ihre Kräfte. Die Schlinge um die Wehrmacht zieht sich zu
Stalins Stratege
Marschall Schukow
Winter 1942: In der Todesfalle
Die eingekesselten Deutschen krepieren an Hunger und Kälte
Selbstmord? Nein, danke
Feldherr Paulus gibt lieber auf – zum Leidwesen Hitlers
Marsch in den Tod
Über 90 000 Soldaten sind Kriegsgefangene. Kaum einer überlebt
Blutiger Schnee
Bewegte Rezeptionsgeschichte: Stalingrad im Film
„Die Stadt war ein Nebenziel“
Militärhistoriker Sönke Neitzel über Hitlers gescheiterte Pläne
Weitere Themen
Blickpunkt: Der Jemen
Traumland im Bürgerkrieg
Serie: Dynastien des Geldes
Die Medici – Geld, Macht & schöne Künste
Geschichte im Alltag
Kerzen – Lichter für Liebe, Hoffnung und Glauben
Porträt
Margarete Steiff – Karriere mit Kuscheltieren