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Zufallsfund

Der Schatz von Cluny

Nur durch Zufall sind Forscher bei Ausgrabungen an der Abtei von Cluny auf einen Gold- und Silberschatz aus dem 12. Jahrhundert gestoßen.

Die Kirche der Abtei von Cluny

Im Mittelalter zählte die Abtei von Cluny zu den wichtigsten religiösen Zentren. | © Istockphoto.com/kontrast-fotodesign

 

Eigentlich war das Team um Anne Baud und Anne Flammin auf der Suche nach Spuren mittelalterlicher Gebäude. Denn obwohl die Abtei von Cluny zu den wichtigsten Klöstern des Mittelalters gehörte, sind aus dieser Ära kaum bauliche Überreste erhalten geblieben. Hoffnungen machten sich die Ausgräber vor allem im Bereich des ehemaligen Infirmariums, wo einst kranke und ältere Mönche gepflegt wurden.

Nur durch Zufall entdeckte das Team bei den Arbeiten eine Münze und grub vorsichtig weiter. Was dabei ans Licht kam, ist ein echter Schatz: Insgesamt tauchten mehr als 2000 Silbermünzen auf, dazu rund 21 Golddinare aus dem 12. Jahrhundert. Diese stammen aus Spanien und Marokko, wo zu dieser Zeit islamische Berber regierten. Das wertvollste Stück ist jedoch ein Siegelring. Das Stück wurde vermutlich ebenfalls im 12. Jahrhundert gefertigt. Allerdings ziert ein gravierter Edelstein (Intaglio) den Ring, der auf die Zeit des Römischen Reichs datiert wird.

Das Benediktinerkloster von Cluny in Burgund bildete im Mittelalter eines der einflussreichsten religiösen Zentren. Seine Äbte berieten Kaiser, Könige und Päpste. Es wird aber wohl vorerst ein Geheimnis bleiben, wer den Schatz dort versteckte und wie er über die Jahrhunderte unentdeckt bleiben konnte.

Zuletzt geändert: 16.11.2017