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Neues aus der Archäologie

Rätselhafte Muster im Gotteshaus

In einer Ruine entdeckten Archäologen kürzlich seltsame mittelalterliche Graffiti. Wollte man damit einst Geister bannen?

Eine Computeranimation zeigt, wie die Kirche St. Mary’s wohl ausgesehen haben muss. | © HS2

von Michael Feldhoff

Es klingt nach einem Gruselfilm: Ein britisches Transportunternehmen plant eine neue Eisenbahnstrecke, die durch das Dorf Stoke Mandeville nordwestlich von London führen soll. Im Vorfeld der Bauarbeiten untersuchten kürzlich Archäologen die Überreste der mittelalterlichen Kirche St. Mary’s.

Die Ritzung erinnert an ein Rad: Von einem Loch in der Mitte streben Linien wie Speichen nach außen. | © HS2

Rätselhafte Muster

Das Gotteshaus wurde 1070 nach der Eroberung Englands durch die Normannen als Kapelle eines Gutshauses errichtet. In den Ruinen machten die Forscher eine ungewöhnliche Entdeckung: Sie fanden rätselhafte kreisförmige Muster, die auf zwei flachen Steinen eingeritzt worden waren. Bei diesen Ritzungen handelt es sich um Buchstaben und Symbole. Da zumindest einer der Steine nur knapp über dem Boden an einem westlichen Pfeiler verbaut worden ist, gehen die Forscher davon aus, dass es sich bei dessen Ritzungen nicht um eine Sonnenuhr handelt. Vielmehr könnten die Markierungen zur Vertreibung böser Geister gedient haben. Derartige Symbole sind bereits von anderen Orten bekannt. Aktuell überlegen die Planer, die Bahnlinie um einige hundert Meter zu verlegen.

 

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