Vulkanausbrüche im frühen 19. Jahrhundert haben das Klima nachhaltig verändert: Letztmalig stoßen die Gletscher vor.
Das Jahr 1816 ging als „Das Jahr ohne Sommer“ in die Geschichtsbücher ein. Die Durchschnittstemperaturen lagen drei Grad unter dem Schnitt, Missernten und Hungersnöte waren die Folgen. Grund war der Ausbruch des Vulkans Tambora auf der indonesischen Insel Sumbawa im Jahr zuvor: langanhaltende Dürre in Afrika und strenge Kälte in Nordamerika und Europa waren die Folge.
Zum letzten Mal stießen die Gletscher vor. Wissenschaftler der Universität Bern haben jetzt nachgewiesen, dass sich die Weltmeere während mehrerer Jahrzehnte nicht von diesem und anderen Vulkanausbrüchen zu jener Zeit erholt haben und mitverantwortlich für die nachhaltige Kälteperiode waren.
Klima in der Diskussion
Die Studie hat auch aktuellen Bezug: Um die Erderwärmung zu quantifizieren, wird das heutige Klima gewöhnlich mit der Zeitspanne von 1850 bis 1900 verglichen. Vergleicht man es aber mit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, hat die globale Durchschnittstemperatur deutlich mehr zugenommen als üblicherweise vermerkt, nämlich um 1,2 Grad statt um 1,0 Grad.