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Zeitzeichen: 20. 1. 1523

Ein Gästemörder muss ins Exil

Christian II. hat bei seiner Krönungsfeier in Schweden ein Massaker angerichtet. Vor 500 Jahren muss er abdanken und wird verbannt.

von Michael Feldhoff

Christian II. | Bild: Wikimedia

Andere Herrscher feiern ihren Amtsstart mit einer Amnestie – er mit einem Massaker: Bei seiner Krönung zum schwedischen König lässt Christian II. mehr als 80 Gäste hinrichten. Als „Stockholmer Blutbad“ geht das Verbrechen vom 8./9. November 1520 in die Geschichte ein. Rückblick: Als Christian II. 1513 König von Dänemark und Norwegen wird, erkennen die Schweden ihn nicht als Herrscher an und brechen aus der Kalmarer Union aus, einem von Dänemark beherrschten Bund mit Schweden und Norwegen. Erst 1520 besiegt Christian die Schweden und verspricht Amnestie und Autonomie.

Ein Heer aus Bauern

Nach dem Blutbad in Stockholm sammelt Gustav Eriksson aus dem Hause Wasa ein Heer aus Bauern, das die dänische Herrschaft hinwegfegt. Er wird als Gustav Wasa zum schwedischen König gewählt und führt die erbliche Thronfolge ein. Christian II. muss am 20. Januar 1523 auch als König von Dänemark und Norwegen abdanken und ins Exil gehen.

 

Das Stockholmer Blutbad, eine Hinrichtungswelle während der Krönungsfeierlichkeiten Christians II . | Bild: Wikimedia/Johan Litheim