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Englische Geschichte

Datenbank zur Sklaverei in Großbritannien

Das University College London hat vor einiger Zeit eine Datenbank eingerichtet, die Details zu Sklavenhaltern in den britischen Kolonien enthält. Jetzt geht das Projekt in eine neue Phase, die sich mit der Rückverfolgung der Eigentumsverhältnisse von Ländereien und den auf ihnen beschäftigten Sklaven befasst.

Sklaverei USA

Sklaven auf einer Tabakplantage in den USA | © istockphoto.com/Roberto A. Sanchez

Wie Nick Draper, Co-Direktor des Projektes am UCL, auf der Internetseite der englischen Zeitung „The Guardian“ schreibt, nimmt in der Erinnerung an die Sklaverei in Großbritannien oft die Abschaffung des Sklavenhandels im Jahr 1807 die zentrale Stellung ein.

Dabei werde oft vergessen, dass die Abschaffung der Sklaverei an sich, die Befreiung von 800.000 Sklaven in den Kolonien, erst in den 1830er-Jahren erfolgte und die Sklavenhalter Entschädigungen bekamen, während die Sklaven selbst leer ausgingen. Draper will diese verzerrte Erinnerung ändern, unter anderen indem das Projekt die Unterlagen der sogenannten „Slave Compensation Commission“ öffentlich zugänglich machte.

Sklaverei und das moderne Großbritannien

Aktuell enthält die Datenbank „Legacies of British Slave ownership“ (LSB) Details zu allen Sklavenhaltern in den britischen Kolonien, die in den 1830er-Jahren Entschädigungen erhielten. Die neuen Datensets zu mehr als tausend weiteren Sklavenhaltern sollen ab 2016 veröffentlicht werden. Außerdem hat das Projekt zahlreiche Informationen zusammengetragen, welche Auswirkungen die Sklaverei auf das moderne Großbritannien hatte. So gebe es nur sehr wenige Städte und Dörfer in Großbritannien, die keine historische Verbindung zur Sklaverei aufweisen würden.

 

Zuletzt geändert: 15.10.2015