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Die letzte Hexe von Salem

1692 finden in Amerika absurde Hexenprozesse statt. Bis heute gilt eine Frau als schuldig. Jetzt setzt sich eine Schulklasse für sie ein.

Eine Angeklagte wird auf Hexenmale untersucht. Gemälde von 1853, inspiriert durch die Salem-Prozesse. Bild: Wikimedia/Peabody Essex Museum

von Michael Feldhoff

Ende 1691 benehmen sich einige Mädchen des Ortes Salem nahe Boston merkwürdig. Die Ursachen sind bis heute unklar. Ihre Eltern glauben, sie seien vom Teufel besessen. Daraufhin werden Dorfbewohner der Hexerei beschuldigt und ab Januar 1692 mindestens 172 Menschen angeklagt, viele verurteilt, 19 gehängt. Lange schaut der Gouverneur der Kolonie Massachusetts zu, ehe er die Prozesse stoppt und Begnadigungen ausspricht – und damit auch die wahrscheinlich geistig behinderte Elizabeth Johnson Jr. rettet.

Ihr Name fehlte auf der Liste

1957 spricht der Bundesstaat zudem eine formelle Entschuldigung aus, wobei Elizabeths Name auf der Liste fehlt. Erst jetzt fand eine engagierte achte Schulklasse in Massachusetts nach der Quellenlektüre den Grund dafür: Die Frau hatte keine Nachfahren, die sich für ihre Rehabilitation einsetzen. Aufgrund der Recherchen hat nun eine Senatorin einen Gesetzentwurf ins Parlament von Massachusetts eingebracht, um Elizabeth vollständig zu entlasten. Bis dahin gilt sie offiziell als Hexe.

 

 

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