Der bildgewaltige Atlas zeichnet nach, wie unsere Vorfahren von Afrika aus die Erde besiedelten.
von Sonja Nowack
Wie wurden wir, was wir heute sind? Woher kommen wir und wie hat sich die Gattung Mensch verbreitet? Es ist nicht leicht, eine Geschichte, die vor 130 000 Jahren begann, in ein nur 208 Seiten umspannendes Buch zu packen. Zwei ausgewiesene Experten wagen es dennoch: Telmo Pievani, italienischer Biologe und eine Koryphäe auf dem Gebiet der Evolutionsforschung, sowie Valéry Zeitoun, Paläoanthropologe aus Frankreich. Geschaffen haben die beiden ein Werk, das nicht nur Evolutionsinteressierte Staunen lässt: „Homo Sapiens. Der große Atlas der Menschheit“.
Schriftsysteme und die Vielfalt der Gene
Anhand neuester Erkenntnisse aus den Disziplinen Paläoanthropologie, Geschichte, Genetik und Geografie fassen die Autoren zusammen, wie der anatomisch moderne Mensch von Afrika aus in die restliche Welt ausschwärmte. Chronologisch geordnet geht es dabei mithilfe zahlreicher Karten, Übersichtstafeln, grafischer Rekonstruktionen und einordnenden Texten einmal um die Welt.
Ausführlich beleuchtet werden dabei Dinge wie die verschiedenen Schriftsysteme, die ersten Formen der Bildhauerei sowie die Vielfalt der Gene, der Völker und der Sprachen. Besonders beeindruckend sind auch geografische Einordnungen, wenn beispielsweise die Verschiebung der Kontinente im Laufe der Zeit beschrieben wird. Insgesamt ist es ein Buch, bei dem es immens viel zu entdecken gibt und am Ende kaum Fragen offen bleiben.