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Tempel des Wissens

Wie haben sich Bibliotheken im Laufe der Zeit verändert und angepasst? Das zeigt James W. P. Campbell im Bildband „Bibliotheken“ eindrucksvoll und reist dafür von der Antike bis in die Gegenwart.

von Sonja Nowack

In Büchersammlungen steckt das Wissen der Menschheit. | Bild: wbg Edition

Still ist es meistens hier, in den Schatzkammern, die das Wissen der Menschheit bewahren. Viele Besucher genießen das Lesen in besonderer Atmosphäre, manch einem dient die Bibliothek gar als Zufluchtsort. Was alle eint: Sie wollen dazulernen, Neues entdecken. Nicht selten sitzen sie dafür in eben jenen Bibliotheken, die geschaffen wurden, um gesehen und bewundert zu werden. Und davon gibt es einige, wie James W. P. Campbell im Bildband „Bibliotheken“ eindrucksvoll beweist.

82 Bibliotheken in 21 Ländern

Gemeinsam mit dem Fotografen Will Pryce hat er 82 Bibliotheken in 21 Ländern besucht. Das Werk beginnt bei der Celsus-Bibliothek von Ephesos – eine der besterhaltenen der Antike. In acht Kapiteln zeigt Campbell auf, wie sich die Architektur der Büchertempel in den verschiedenen Epochen verändert hat. Im Mittelalter etwa stehen Klöster und Büchertruhen im Fokus, während im 17. Jahrhundert Bücherwände und Lesenischen aufkommen. Berühmte Büchereien wie die Library of Congress sind ebenso dabei wie weniger bekannte. Die Schönheit der Lesetempel entfaltet sich auf den großflächigen Fotos und steht im Einklang mit den fachkundigen Informationen. Ein Genuss für jeden Bibliophilen und Freund von Architekturgeschichte.

wbg Edition 2021, 328 S., € 60,–

Blick ins Buch: Fantastische Architektur. | Bild: wbg Edition