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Geschichte in Gewässern

Das Werk „Zeitreisen unter Wasser“ erzählt von versunkenen Siedlungen aus der Steinzeit, römischen Brücken und Wikingerschiffen – und das alles mitten in Deutschland.

von Sonja Nowack

Und abtauchen! Unter Wasser warten faszinierende archäologische Funde. | Bild: wbg Theiss

Wer hätte gedacht, dass Deutschland in den Tiefen seiner Seen, Flüsse und Meere so viele spektakuläre archäologische Funde zu bieten hat? Wohl die wenigsten. Umso besser, dass das Werk „Zeitreisen unter Wasser“ den Entdeckungen der letzten Jahrzehnte Raum gibt. Der Forschungstaucher und Historiker Florian Huber nimmt den Leser mit an interessante Fundorte in bayerischen Seen, baden-württembergischen Höhlen, niedersächsischen Mooren, im schleswig-holsteinischen Wattenmeer und an die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns.

Gut erhaltene historische Schätze

Dank fehlendem Sauerstoff unter Wasser sind die Spuren unserer Vorfahren bis heute sehr gut erhalten. Schon seit der Steinzeit nutzten Menschen Gewässer zum Beispiel für Verkehr und Handel sowie die Ufer als Wohnorte.
Im Buch werden wissenschaftliche Aspekte leicht verständlich für den Archäologie-Laien aufbereitet. Zahlreiche Karten, Grafiken, Bilder und Rekonstruktionen führen den Leser sanft an das Thema heran. Huber zeigt mit großer Sachkenntnis eine faszinierende Unterwasserwelt, die uns einen einzigartigen Blick in vergangene Epochen liefert. Letztlich beweist das Buch vor allem: Manchmal befinden sich historische Schätze näher als wir denken.

wbg Theiss 2021, 320 S., € 50,–

 

Blick ins Buch: Aus Funden lassen sich 3D-Rekonstruktionen erstellen.| Bild: wbg Theiss