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Zwischen Alltag und Krieg

Das Mittelalter, rückständig und fortschrittsfeindlich? Das ist ein Vorurteil, mit dem der Baseler Geschichtsprofessor Werner Meyer in seinem Werk „Haferbrei und Hellebarde“ aufräumen möchte.

von Sonja Nowack

Werner Meyer betrachtet in seinem Buch Aspekte des ­mittelalterlichen Miteinanders ­fachkundig und mit viel Hingabe

Autor Werner Meyer entführt die Leser in seinem Buch auf eine Reise in die rund tausendjährige Epoche zwischen dem 6. und 16. Jahrhundert, um das einstige Alltagsleben zu beleuchten. Der Titel des Buches ist eine Anspielung auf das Werk „Hirsebrei und Hellebarde“, das Meyer vor über 30 Jahren geschrieben hat. Im nun erschienenen Buch hat der Historiker neue Forschungsergebnisse und Publikationen berücksichtigt und viele inhaltliche Anpassungen vorgenommen.

Ein typischer Tag im Mittelalter

Die neun Kapitel fokussieren Lebensformen und Lebensbedingungen aller Gesellschaftsschichten. Aufgegriffen werden in kurzen, verständlichen Abschnitten etwa die Wohnverhältnisse, der Umgang mit Abfall, die Stellung der Frauen und ein typischer Tagesablauf. Abbildungen und Kästen mit Zusatzinformationen machen das Buch kurzweilig. Ein Glossar und eine Zeittafel runden die Betrachtung ab. Fazit: Ein gelungener und mit viel Herzblut geschriebener Einstieg in ein anderes Zeitalter.

„Haferbrei und Hellebarde“, Nünnerich-Asmus 2021, 352 S., 209 Illustrationen, € 29,–