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Religion und Politik

Im Film „Die Kairo Verschwörung“, der seit 6. April in den Kinos läuft, ist eine islamische Universität Ort tödlicher Intrigen. So ganz überzeugt der Streifen nicht.

von Sonja Nowack

Studenten der Al-Azhar-­Universität. | Bild: Atmo – X Verleih AG

Eigentlich will er nur studieren. Nicht irgendwo, sondern an der renommierten ­islamischen Al-Azhar-­Universität in ­Kairo. Doch ehe er sich versieht, gerät Adam (­Tawfeek Barhom), Sohn eines einfachen Fischers, zwischen die Fronten religiöser Mächte. Denn kurz nach Adams Ankunft in Kairo stirbt das Oberhaupt der Universität, der Groß­imam. Es entbrennt ein Kampf um die Nachfolge, bei dem der Regierungsbeamte Ibrahim (Fares Fares) den naiven Studienanfänger als Informanten für den Geheimdienst rekrutiert. „Die Kairo Verschwörung“ beginnt, und Adam erweist sich als fähiger Spion, der schnell eigene Intrigen spinnt.

Fischersohn Adam mausert sich zum be­gabten Spitzel. | Bild: Atmo – X Verleih AG

Eine islamische Universität als Ort krimineller Machenschaften? Ein Novum. Musik gibt es während der zwei Stunden Laufzeit leider kaum. Stattdessen zumeist atmosphärische Geräusche, die nicht mitreißen. Die Geschichte hat fesselnde Momente und Wendepunkte, doch richtig in Fahrt kommt sie nicht. Die ­Dialoge sind spärlich und zum Vergessen. Beim Cannes-Festival 2022 gewann „Die Kairo Verschwörung“ den Preis für das beste Drehbuch. Der Film schaffte es auf die Oscar-Shortlist in der Kategorie „Best International Feature Film“. Nominiert wurde er nicht.

Offizieller Trailer:

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X Verleih 2022, Regie: Tarik Saleh, 126 Minuten, ab 12 Jahren, ab 6. April im Kino