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Zeitlos schön

Wie verschiedene Kulturen Liebe interpretierten und sie im Laufe der Geschichte durch Schmuck zeigten, schildert das neue Buch „Die Macht der Liebe“.

von Sonja Nowack

Das Buch hat 144 Seiten und kostet 36 Euro. | © Gerstenberg

Der blaue Saphir-Ring umhüllt von Diamanten fällt sofort ins Auge, als Kate Middleton und Prinz William 2010 ihre Verlobung verkünden. Einst gehörte der Ring Williams Mutter, Prinzessin Diana. Mit diesem Schmuckstück hatte der britische Thronfolger Prinz Charles 1981 um die Hand der damals 20-jährigen Erzieherin angehalten. Die Erinnerung an Diana lebt nun auch im Verlobungsring an Kates ­Finger fort. Ein symbolträchtiges Geschenk.

Beeindruckende Schmuckstücke

Seit jeher sind Schmuckstücke ein wichtiger Bestandteil im Alltag der Menschen. In der Antike dienten sie allerdings weniger als Liebesgeschenke, sondern vor allem als Schutzamulette. Die Schmuckhistorikerin Beatriz Chadour-Sampson dokumentiert im Buch „Die Macht der Liebe. Juwelen für die Ewigkeit“ die historische Entwicklung der funkelnden Objekte. In sechs Kapiteln reist der Leser von der Antike über das Mittelalter mit seiner höfischen Liebe und dem Bund der Ehe, die Renaissance, das 18. und 19. Jahrhundert bis hin zur Gegenwart.

Die Texte sind leicht verständlich geschrieben und neben zahlreichen Abbildungen von Armreifen, Broschen, Ringen, Ketten & Co. platziert. Die vielfach vergrößerte Darstellung der Schmuckstücke zeigt die ­beeindruckende Detailliertheit der ­filigranen Arbeiten. Geschickt verknüpft die Autorin die Objekte mit deren prominenten Trägerinnen. Der Leser erfährt so interessante Hintergrundinformationen wie etwa, dass Königin Victoria ein goldenes Bettelarmband mit neun Anhängern trug – entsprechend der Anzahl ihrer Kinder und jeweils mit einer Haarlocke versehen. Ein zeitloses Zeichen der tiefen Verbundenheit. Fazit: ein tolles Geschichtsbuch voller Liebe.

 

Wie viel der Klunker um den Hals von Königin ­Victoria wohl ­gewogen hat? Hochzeitsporträt von 1847. | © Gerstenberg