Mit Erscheinen des dritten Bandes ist die Reihe über isländische Prosageschichten nun komplett.
von Sonja Nowack
Die Trilogie entführt ins Reich von Trollen und Drachen. | © Kröner Verlag
George R.R. Martin, Tolkien und J. K. Rowling – sie alle haben sich von der nordischen Sagenwelt inspirieren lassen. Doch nicht nur für die Größen der Fantasy-Literatur eröffnen sich beim Studium von Vorzeitsagas neue Welten. Von der Magie der Mythen verzaubern lassen kann sich jeder. Davon kann man sich in der Trilogie „Sagas aus der Vorzeit“ überzeugen.
Der renommierte Skandinavist und G/GESCHICHTE-Autor Rudolf Simek hat gemeinsam mit seinem Team die Urquellen der Fantasy-Literatur ins Deutsche übersetzt. Das Besondere: Für einige Geschichten ist es die erste Übersetzung überhaupt, bei anderen die erste vollständige moderne Neuübersetzung.
Von Ragnar Lodbrok bis Sörli dem Starken
Geschrieben wurden die Sagas zumeist von unbekannten Verfassern im Island des 13. und 14. Jahrhunderts. Wie die Autoren in der Einführung schreiben, sind Sagas vergleichbar mit historischen Romanen, und nicht zu verwechseln mit Sagen, die zumeist auf einer zunächst mündlichen Überlieferung beruhen.
Mit dabei in den drei Bänden sind zum Beispiel die Sagas von „Ragnar Lodbrok und seinen Söhnen“, von „den Völsungen“, von „Sörli dem Starken“ und von „Thorstein, Vikings Sohn“. Vor jeder Geschichte erhält der Leser eine Einführung mit interessanten Hintergrundinformationen. Ein Stammbaum der Protagonisten rundet einige Texte ab.
Mit dabei: Zwerge, Trolle und Drachen
Neben Wikingern und Berserkern spielen auch fantastische Kreaturen wie Zwerge, Trolle und Drachen eine tragende Rolle in den Sagas. Zur besseren Orientierung befinden sich am Ende der Bücher jeweils ein Glossar, ein Register und eine Karte. Wer sich für eine gut zugängliche Übersetzung der Vorzeitsagas interessiert, für den ist die Trilogie ein absolutes Muss.
Kröner 2020, Band I 360 S., Band II 448 S., Band III 416 S., € 22,– je Buch
