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Indonesien/Belgien

Waterloo wegen Vulkanausbruch?

Ein britischer Forscher glaubt, dass Napoleon die Schlacht bei Waterloo verlor, weil ein Vulkan in Indonesien ausbrach

Napoleon Bonaparte verlor 1815 die Schlacht von Waterloo, Symbolfoto | © istockphoto.com/kulicki

Als am 10. April 1815 der Vulkan Tambora auf der Insel Sumbawa in Indonesien ausbricht, sind die Folgen verheerend: Im direkten Umfeld der Eruption sterben Zehntausende Menschen.

Waren die Auswirkungen des Ausbruchs noch am anderen Ende der Welt zu spüren? Der britische Forscher Matthew Genge glaubt, dass sie den Ausgang der Schlacht bei Waterloo am 18. Juni 1815 entscheidend beeinflusst haben.

Unter Historikern ist hoch umstritten, was letztendlich zum Versagen von Napoleons Truppen bei der Auseinandersetzung mit den Alliierten unter General Wellington und Feldmarschall Blücher führte:

Erschöpfung, schlechte Taktik oder das unbekannte Gelände von Waterloo, das im heutigen Belgien liegt? Im Fall jeder dieser Erklärungsansätze war der starke Regen, der an dem Tag fiel, sicher nicht förderlich.

Aschepartikel stören Atmosphäre

Der Tambora auf der indonesischen Insel Sumbawa | © istockphoto.com/gionnixxx

Genau dieser Starkregen in Europa sei, laut dem Forscher Genge vom Imperial College London, auf den Vulkanausbruch in Indonesien zurückzuführen.

Eine Reihe von Experimenten hätten gezeigt, dass Aschepartikel viel höher steigen können, als bislang angenommen. Dadurch könnten die aufgeladenen Teilchen elektromagnetische Strömungen in der Atmosphäre aus dem Gleichgewicht bringen.

Der Effekt: „Ein Kurzschluss“ aus dem sich eine Kettenreaktion entwickelt habe, so Genge: Erst bildeten sich massive Wolken – daraus starke Regenfälle.

Den Ausgang einer Schlacht allein auf das Wetter zurückzuführen, wäre zu einfach – immerhin regnete es für alle Parteien. Um die Hypothese des Naturwissenschaftlers Genge beweisen zu können, müssen nun also Wetterdaten mit Geschichtswissenschaft zusammen gebracht werden.

 

Katharina Behmer

Zuletzt geändert: 05.09.2018