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Forschung

Frühe Briten verkauften Zinn in den Orient

Welch komplexe Handelssysteme es schon zur Bronzezeit zwischen Europa und dem östlichen Mittelmeerraum gab, bekräftigen neue Untersuchungen von alten Zinnbarren.

Untersuchte Zinnbarren aus Haifa, Israel, mit Gravur. | © Ehud Galili

Schon in der Bronzezeit (ca. 2200 – 800 v. Chr.) gab es einen regen Handel von begehrten Rohstoffen wie Zinn, Bernstein, Glas und Kupfer zwischen Europa und dem Nahen Osten. Dass dabei Metall aus dem heutigen England bis ins jetzige Israel exportiert wurde, haben Forscher der Universität Heidelberg und des Curt-Engelhorn-Zentrums Archäometrie in Mannheim nun belegt.

Zinnvorkommen auf dem eurasischen Kontinent und Verbreitung von Zinnfunden im Untersuchungsgebiet aus der Zeit von 2500 bis 1000 vor Christus. | © Berger et al. 2019

„Made in England“

Die Wissenschaftler analysierten in Israel, der Türkei und Griechenland Zinnbarren aus dem 2. Jahrtausend v. Chr. und wiesen nach, dass diese aus europäischen Lagerstätten stammten – und nicht, wie bislang vermutet, aus Zentralasien. Im Fall der israelischen Fundobjekte etwa entdeckten die Forscher hohe Übereinstimmungen mit Zinn aus Großbritannien. Dieses wurde in großen Mengen verschifft und ergab mit Kupfer vermischt Bronze.

Die Originalpublikation auf Englisch ist hier zu finden.

 

Himmelsscheibe von Nebra und Steinkreis von Stonehenge

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Sie in G/GESCHICHTE 1/2019
„Die Bronzezeit“