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Schweizer Geschichte

Schlacht am Morgarten auf der Spur

Die Schlacht am Morgarten am 15. November 1315 gilt als der erste große Sieg der jungen Eidgenossenschaft über ein Ritterheer der Habsburger. Eine systematische Erforschung des überlieferten Schauplatzes mit Metalldetektoren brachte nun zahlreiche Fundstücke zutage.

Ägerisee

Der Ägerisee in der Schweiz bei Morgarten | © picswiss.ch/Roland Zumbühl

 

Die Fundstücke würden mit einem Kampf am Ufer des Ägerisees übereinstimmen. An diesem Engpass hatte sich das Aufgebot der Bauern aus den Kantonen Uri, Schwyz und Unterwalden hinter einer Barriere verschanzt. Das sehr viel zahlreichere und schwer bewaffnete Ritterheer unter der Führung des Habsburger Herzogs Leopold wurde aufgehalten, einem Hagel von Steinbrocken ausgesetzt und schließlich zum Großteil von den Spießen und Hellebarden der Eidgenossen abgeschlachtet.

Genauer Ort weiterhin unklar

Der Verlauf des Treffens wurde mit vielen Legenden ausgeschmückt, die von der Geschichtsforschung kritisch hinterfragt wurden; es wurden auch Zweifel am überlieferten Ort laut. Romano Agola, ein Experte für Bodenerforschung mit Metalldetektoren, hat nun in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und einem Team des Schweizer Fernsehens SRF sieben Monate lang das Terrain am Morgarten untersucht, und unter dem Schrott vieler Jahrhunderte fanden sich auch Waffenteile und Silbermünzen, die eindeutig dem frühen 14. Jahrhundert zuzuordnen sind.
Ob sie tatsächlich aus der berühmten Schlacht am Morgarten stammen, muss freilich offenbleiben. Denn, wie der Schwyzer Staatsarchivar Valentin Kessler gegenüber dem SRF erläuterte: „Damals war in diesem Gebiet zwischen der jungen Eidgenossenschaft und den Habsburger Landen ein regelrechter Kleinkrieg im Gang.“

 

Franz Metzger

 

Zuletzt geändert: 15.10.2015