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DDR-Geschichte

Vergessene Reste der Berliner Mauer

Ein Hobbyhistoriker hat vermutlich einen unbekannten Teil aus der ersten Bauphase der Berliner Mauer entdeckt. Die zuständige Behörde zeigt sich überrascht

Reste der Berliner Mauer in einem Waldstück

Der 80 Meter lange Mauerabschnitt liegt in einem Waldstück bei Pankow | © Pankower Chronik / C. Bormann (http://bit.ly/2DBmGzh)

 

Es ist ein Stück Mauer, das es eigentlich nicht geben dürfte. Hobbyhistoriker Christian Bormann ist sich sicher, er hat im Wald von Pankow einen bislang unbekannten Teil aus der ersten Bauphase der Berliner Mauer entdeckt. Das berichtet die Berliner Zeitung. Fachleute waren bisher der Ansicht, solche baulichen Reste würden nicht mehr existieren.

Relikt aus DDR-Anfängen?

Wie Bormann auf seinem Blog darlegt, handelt es sich um einen 80 Meter langen Mauerabschnitt im Wald in Berlin-Schönholz im Bezirk Pankow. Nach Recherchen Bormanns soll das Mauerstück aus der ersten Bauphase der DDR-Grenzanlagen stammen. Diese waren nach dem 13. August 1961 in mehreren Etappen entstanden.

Völlig unbekannt war die Gegend mit der Mauer dem zuständigen Denkmalpflegeamt nicht. Nach Angaben der Berliner Zeitung glaubte man in der Behörde jedoch, der von Bormann entdeckte Mauerabschnitt sei bereits demontiert. Nun müssen Experten untersuchen, ob die Mauer wirklich zur Berliner Grenzanlage gehörte.

Ein gut gehütetes Geheimnis

Bormann sieht aber noch einen weiteren Grund, warum der Teil der Mauer bis heute erhalten geblieben ist. Sie reiche wie die Spitze eines Dreiecks tief in den Wald. Dadurch sei sie schwer einsehbar und kaum noch als Teil der Berliner Mauer zu erkennen.

Entdeckt hätte er die Anlagen bereits 1999, so Hobbyhistoriker Bormann. Gemeldet habe er seine Entdeckung den Behörden erst jetzt, weil er sich aufgrund der Witterungseinflüsse Sorgen um den Erhalt der Mauer mache. Erst Anfang Januar waren Bauarbeiter im Mauerpark in Berlin-Prenzlauer Berg auf einen ehemaligen Fluchttunnel gestoßen.

Sebastian Kirschner

Zuletzt geändert: 25.1.2018