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Der Philosoph auf Kneipentour

Karl Marx privat

Wie der Egozentriker, Workaholic und Lebemann Karl Marx zu feiern versteht – und warum seinen Freunden Karl Liebknecht und Edgar Bauer deshalb die Polizei auf den Fersen ist.

Marx legte zeitlebens großen Wert auf einen standesgemäßen Lebensstil. Dazu gehörte auch die eine oder andere Kneipentour | © istockphoto.com/DA69

von Christoph Drießen

Karl Marx rennt. Neben sich hört er das Schnaufen seiner Freunde Wilhelm Liebknecht und Edgar Bauer. Die sind solche sportlichen Übungen auch nicht unbedingt gewohnt, aber gut, was soll man machen? Hinter ihnen her laufen drei oder vier englische Polizisten, und das nicht in friedlicher Absicht.

Auch wenn Marx wenig schläft und viel trinkt, behände ist er

Jetzt heißt es Sprinten. Liebknecht wundert sich über die Behändigkeit, die Marx an den Tag legt: »Nie zugetraut« hätte er ihm das. Wo »Mohr« – so Marx’ Spitzname – doch in einem fort Zigarren pafft, von morgens bis abends, wenig schläft und auch zu viel trinkt. Aber gut, dafür wandert er mit Engels oft hinauf ins Naherholungsgebiet Hampstead Heath, wobei sie jedes Mal »mehr Ozon als ganz Hannover« einatmen, wie Engels sagt. Außerdem geht Marx zum Fechten. Er ist zwar kein großer Techniker, aber sehr offensiv.

Eine Sauftour, die in einer Verfolgungsjagd mit der Polizei endet

Eigentlich musste der Abend ja so enden: Am Anfang ist Marx mit Bauer und Liebknecht auf eine »Bierreise« losgezogen. Wenn er den ganzen Tag über dem »Kapital« gebrütet hat, braucht er abends einfach Abwechslung. Der Plan: in jedem Pub zwischen der Oxford Street in der Innenstadt und der Hampstead Road am Regent’s Park mindestens ein Pint trinken. Obwohl die drei einiges vertragen, sind sie gegen Ende der Zechtour reichlich angeheitert – und pöbeln Mitglieder der Wohltätigkeitsorganisation Odd Fellows an, als diese nach getaner Sammelaktion in einem Pub zu Abend essen.

Gespannt, wie die Geschichte weitergeht? Das vollständige Karl Marx-Porträt lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von G/Geschichte Porträt: „Karl Marx. Der Mensch hinter der Ikone“

Zuletzt geändert: 5.3.2018