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1942/43: Wendejahr des Krieges

In „Flammenzeichen“ gewährt Hauke Friederichs dem Leser einen ungewöhnlich nahen Einblick in eine junge Liebe in dunklen Zeiten: der Beziehung zwischen Studentin Sophie Scholl und Hauptmann Fritz Hartnagel.

von Sonja Nowack

Hauke Friederichs ist promovierter Historiker und G/GESCHICHTE-Autor.

„Nähe und Ferne“, „Zuversicht und Zweifel“ oder „Licht und Düsternis“ – schon die Kapitelnamen klingen vielversprechend. Im Buch „Flammenzeichen“ folgt der Leser der Beziehung zwischen Studentin Sophie Scholl und Hauptmann Fritz Hartnagel im Schicksalsjahr 1942/43. Sie, die Widerstandskämpferin, er, der Oberleutnant, der nach Stalingrad muss.

Ein Seitensprung und das Ideal der Enthaltsamkeit

Der promovierte Historiker und G/GESCHICHTE-Autor Hauke Friederichs erzählt ungewöhnlich viel Persönliches, etwa von Fritz’ Seitensprung und von Sophies Ideal der Enthaltsamkeit. Sauber trennt Friederichs zwischen historisch gesicherten Informationen und Vermutungen. Die Stationen des Paares verknüpft er geschickt mit den Ereignissen des Krieges, inklusive zahlreicher Zitate aus Briefen der Liebenden. Selten fühlte man sich den beiden so nah.

dtv 2022, 336 S., € 24,–