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Ohne Landkarten kein Krieg

Im Zweiten Weltkrieg spielen die Schriftstücke eine ebenso wichtige Rolle wie Bomber und U-Boote, wie ein neues Buch mit 100 historischen Originalkarten eindrucksvoll zeigt.

von Andrea Schmidt-Forth

Aufmarschpläne, Seepläne, Propagandakarten, Zielkarten der Bomberpiloten: Der Kartografie, so Autor Jeremy Black, kommt auf allen Ebenen zentrale Bedeutung zu, von möglichst detailgetreuen taktischen Karten bis zu allgemein strategischen. Zwar verlaufen die Schlachten im Zweiten Weltkrieg weniger statisch als im Ersten Weltkrieg mit seinen endlosen Grabenkämpfen. Aber die örtlichen Stellungen bleiben ein wichtiges Thema, nicht zuletzt wegen der nach wie vor großen Bedeutung der Artillerie.

Aus der Luft, zur See und am Boden

In Großbritannien produziert die Behörde „Ordnance Survey“ 194 Millionen Karten für die Kriegsanstrengungen der Alliierten. Zusätzlich drucken 35 Privatunternehmen im Auftrag des Kriegsministeriums fast 150 Millionen Karten. Besonders zu Kriegsbeginn aber fehlt Kartenmaterial, vor allem für die Luftstreitkräfte. Es muss 1941 bei Kriegseintritt der USA an der New York Public Library ausgeliehen werden. Jeremy Black nutzt sein kartografisches und militärisches Wissen in „Der Zweite Weltkrieg in 100 historischen Originalkarten“ zu einem fesselnden Überblick über den Zweiten Weltkrieg aus der Luft, zur See und am Boden.

wbg Theiss 2023, 256 S., € 50,–

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