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Museum Tucherschloss

Vom Orient in die Reichsstadt Nürnberg

Die vielfältigen Beziehungen zwischen der islamischen Welt des Orients und Nürnberg beleuchtet die Ausstellung „Nürnberg und der Orient“ im Museum Tucherschloss.

 

Kamelkarawane

Kamelkarawanen brachten Gewürze und andere Schätze des Orients ans Mittelmeer, von wo aus sie Europa erreichten. | © Carl Haag

 

Über Venedig und Andalusien bezogen die reichen Fernkaufleute, die „Pfeffersäcke“, nicht nur exotische Gewürze, die teilweise in Gold aufgewogen wurden. Aus dem Nahen Osten kamen auch Ideen und Techniken nach Mitteleuropa, die nachhaltig das Leben und  das Wissen veränderten: Astronomie, Mathematik, Optik, Medizin, aber auch Entwicklung und Bau von Musikinstrumenten oder Kaffemühlen schöpften aus orientalischen Anregungen. Umgekehrt war der Orient wichtiger Absatzmarkt für Produkte der reichsstädtischen Industrie und ist es bis heute geblieben.

Stadtschloss mit Orientbezug

Die Ausstellung stellt den Austausch von Handelswaren, Kulturgütern und Ideen in anschaulichen Schlaglichtern vor. Der Ausstellungsort, de Stadtschloss der Patrizierfamilie Tucher, hat dabei einen besonderen Bezug zum Orient, der über den Reichtum, der aus dem Fernhandel bezogen wurde, hinausgeht: Hans VI. Tucher bereiste 1479/80 als Jerusalempilger das Morgenland. Sein anschaulicher Reisebericht fand weite Verbreitung und wurde immer wieder neu aufgelegt. Zusammengestellt wurde die Ausstellung vom Verein Arabisches Museum Nürnberg e. V., der die Entwicklung des „Arabischen Hauses“ in Nürnberg vorantreibt, das als Kultur- und Begegnungszentrum konzipiert ist. Die Ausstellung wurde bis zum 10. Januar 2016 verlängert.

 

Franz Metzger

 

 

Zuletzt geändert: 12.10.2015