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Zeitzeichen: 13. Juli 1923

Vergammelt, gerettet und wieder von vorn

Der berühmteste Schriftzug der Welt wird 100. Auch die Geschichte hinter dem Hollywood-Schild ist filmreif.

von Michael Feldhoff

Die Anfänge: Mühsam wurden Tonnen von Telefonmasten, Draht und Blech auf den Hügel in Los Angeles gekarrt. Die Buchstaben sind 15 Meter hoch und werden die ersten Jahre von 4000 Glühbirnen beleuchtet. | Bild: Getty Images/Michael Ochs Archives

 

Die Buchstaben haben so einiges mitgemacht, insbesondere der erste. 1932 springt die junge, arbeitslose Schauspielerin Peg Entwistle aus Verzweiflung ganz oben vom „H“ in den Tod. Anfang der 1940er prallt der deutsche Einwanderer Albert Kothe, der eigentlich auf das Hollywood-Schild aufpassen soll, mit seinem Ford dagegen. Das Auto ist Schrott und das „H“ auch. Anfangs hat der riesige Schriftzug gar nichts mit der Filmbranche zu tun. Eine Maklerfirma stellt ihn 1923 in den Hollywood Hills nördlich von Los Angeles auf, um Werbung für den Verkauf von Grundstücken zu machen. Als die Wirtschaftskrise um sich greift, verrottet „Hollywoodland“ und wird erst in den späten 1940er-Jahren saniert. Die letzten vier Buchstaben werden abmontiert und „Hollywood“ wird zum Symbol der Filmindustrie.

Ein Promi, ein Buchstabe

Im Laufe der Jahre verfallen die Buchstaben wieder. Dass das sogenannte Hollywood Sign heute fest auf Betonfundament und Stahlträgern steht, ist Hugh Hefner zu verdanken. Der 2017 gestorbene Playboy-Chef gewinnt Ende der 1970er Prominente für den Neubau: 28 000 Dollar für einen Buchstaben, Rockröhre Alice Cooper übernimmt die Patenschaft für ein „O“. Seit 2000 ist das Sign eingezäunt, da Randalierer und Scherzkekse das Gelände zuvor immer wieder als Partymeile missbrauchten.

 

Schild-Retter Hugh Hefner: Hier als Wachsfigur mit Playboy-Bunnys im Hollywood Wax Museum. | Bild: Getty Images/Denny Keeler