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Drehbesuch am Set der Hebamme 2

„Schmutz und Blut“ am Set

Sat.1 strahlt den zweiten Teil des Historienfilms „die Hebamme“ aus. Beim Drehbesuch erzählt Hauptdarstellerin Josephine Preuß, wofür sie zur Vorbereitung ihrer Rolle Schweinebäuche brauchte.

areaetsrijurkiJosephine Preuß, alias Gesa Langwasser, mit ihrem Drehpartner Adrian Topol im Gut Mickhausen | © Katharina Behmer

„Schmutz und Blut“ – das war bereits während der Dreharbeiten des zweiten Teils von „Die Hebamme“ ein geflügeltes Wort. Vielleicht sogar noch schmutziger – ein kleines bisschen blutiger als der Vorgänger könnte der Film, den Sat.1 am Dienstag dem 16. Februar ausstrahlt, werden.

Schon 2014 ließ der Sender die Geschichte der jungen Gesa Langwasser (gespielt von Josephine Preuß, „Das Adlon“, „Die Pilgerin“) über die Bildschirme flimmern. Darin erkämpfte sich die junge Frau eine Ausbildung zur Hebamme im Marburg der Goethezeit. Das Handwerk der Geburtshilfe lieferte bereits viel Blutiges. Zusätzlich erschütterte aber auch noch eine grausame Mordserie die Kleinstadt.

Es geht um Leben und Tod

Auch der zweite Teil verspricht Drama: Elf Jahre sind im Film vergangen ­–­ ein Zeitsprung von 1799 zu 1810. Und auch der Schauplatz hat sich geändert: Von Marburg geht es nach Wien. Es geht um Leben und Tod.

Ein Jahr hat sie die Rolle der Gesa nicht mehr gespielt, doch für Josephine Preuß macht dieser Sprung schauspielerisch keine Probleme: „Das ist ganz toll für eine Rolle, weil ich mir als Darstellerin den Zeitsprung natürlich selber bauen muss. Was ist dazwischen passiert?“

Ihrer Kollegin Alicia von Rittberg half auch die Garderobe: „Ich liebe das, allein weil man sich mit den Kostümen schon extrem in eine Rolle hineinfinden kann. Weil es eben nicht Alltagskleidung ist und schon gleich ein ganz anderes Gefühl, eine ganz andere Haltung mitbringt.“

Doch auch die Kulisse beim Dreh auf Gut Mickhausen bei Augsburg beeindruckte Rittberg: „So etwas sieht man nicht mehr – wir kommen teilweise nicht mehr aus dem Staunen heraus, wenn wir in einen riesigen Raum hineinkommen, der dich einfach in ein anderes Zeitalter beamt. Sowas kann man nur beim Film erleben.“

Obwohl „Die Hebamme II“ in Wien spielt, wurde dort nicht gedreht, sondern in Tschechien, Bayern und Berlin. Überall dort, wo sich passende Plätze finden ließen. Am Ende soll dennoch die Illusion entstehen, man befinde sich in der österreichischen Hauptstadt.

Üben mit dem Schweinebauch

Auf den Kaiserschnitt hat sich Josephine Preuß übrigens ganz besonders vorbereitet: „Unsere Vorbereitungen bestanden aus Schweinebäuche nähen. Wir sind jetzt Meister in fortlaufender Naht, Einzelnaht und der pathologischen Sacknaht. Verletzt euch bitte, ich habe mein Nähzeug dabei – ich kann jetzt alle nähen“, scherzt sie beim Interview.

Falls sie selbst einmal in die Situation einer solchen Geburt komme, habe sie keine Angst: „Definitiv nicht. Also ich weiß, dass man heutzutage einen Kaiserschnitt quer macht und nicht längs.“

Doch wie historisch korrekt ist der Film generell? „In Sachen Ausstattung ist unsere Production-Designerin extrem erpicht darauf, das alles zeitgemäß ist“, erklärt Regisseur Hannu Salonen. Auch im medizinhistorischen Sinne sei man sehr nah an der Realität dran.

Doch die Geschichte sei auch wie ist ein „großes und opulentes Märchen“. „Da haben wir uns Dinge erlaubt, wie sich jede gute Fiktion das erlauben muss“, sagt Salonen.

Sat.1 hat mit historischer Fiktion bereits Quote gemacht. Mit dem ersten Teil der Hebamme beispielsweise oder mit „Die Wanderhure“.

Produzent Oliver Berben erklärt den Grundgedanken der Produktion: „Wir finden etwas, wo wir Spaß dran haben – vor dem Hintergrund einer Geschichte, die wir wichtig finden. Eine Figur, die wir weitererzählen können in der Zeit.“

Katharina Behmer

Zuletzt geändert: 16.02.2016