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Türme und Toiletten – 5000 Jahre Stadt

Wolkenkratzer, Brücken, Abfallgruben: Die Geschichte der Menschheit, gesehen im urbanen Brennspiegel.

Modell von Chemnitz und seinen Vorstädten um 1760, ca. 1960 gebaut. | © László Tóth, Kunstsammlungen Chemnitz, Schloßbergmuseum


von Christiane Schlüter

In Städten verdichtet sich das menschliche Leben, Gesellschaften und Kulturen werden in ihnen gleichsam ausgebrütet. So lässt sich gerade an Städten viel über unsere Geschichte ablesen. Quellenwert besitzt dabei nicht nur, was in Gestalt von Türmen in die Höhe wächst, sondern auch das, was als Abfall in der Tiefe vergraben wird. „Die Stadt. Zwischen Skyline und Latrine“ ist folgerichtig eine Ausstellung in Chemnitz überschrieben, die das historische Wachstum von Städten und unser Bild von ihnen behandelt.

Von der Antike bis zur Neuzeit

Schrein, 1461: Ratsherren in Tangermünde schworen darauf den Amtseid. | © Museen der Stadt Tangermünde

Die Ausstellung ist wie ein Stadtplan aufgebaut – mit Gassen, Straßenschluchten und vier Stadtteilen für die vier Themenbereiche. In ihnen wird immer auch die historisch-­archäologische Perspektive eingenommen: Welche visuellen Mittel wie Symbole, Guckkastenbilder oder Postkarten nutzten Städte für ihre Selbstdarstellung? Aus welchem Material waren und sind Städte gebaut ? Welche Tages- und Nachtrhythmen haben sich in fünf Jahrtausenden Stadtleben herausgebildet?

Ältester Stadtplan, 1400 v. Chr. Tontafel mit einer Karte des antiken Nippur. | © Friedrich-Schiller-Universität Jena/Hilprecht Sammlung

Und: Wem gehört die Stadt, wer verhandelt(e) hier welche Konflikte? Die Exponate stammen aus Städten des Zweistromlandes, der Antike, des Mittelalters sowie der Neuzeit. Zu den Highlights der multimedialen Schau gehört das animierte Schichtenprofil einer Ausgrabung in Bautzen.

Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz, bis 26. September, → www.smac.sachsen.de. Mit Digitalangebot: www.stadt-im-smac.de

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