Wolkenkratzer, Brücken, Abfallgruben: Die Geschichte der Menschheit, gesehen im urbanen Brennspiegel.
von Christiane Schlüter
In Städten verdichtet sich das menschliche Leben, Gesellschaften und Kulturen werden in ihnen gleichsam ausgebrütet. So lässt sich gerade an Städten viel über unsere Geschichte ablesen. Quellenwert besitzt dabei nicht nur, was in Gestalt von Türmen in die Höhe wächst, sondern auch das, was als Abfall in der Tiefe vergraben wird. „Die Stadt. Zwischen Skyline und Latrine“ ist folgerichtig eine Ausstellung in Chemnitz überschrieben, die das historische Wachstum von Städten und unser Bild von ihnen behandelt.
Von der Antike bis zur Neuzeit
Die Ausstellung ist wie ein Stadtplan aufgebaut – mit Gassen, Straßenschluchten und vier Stadtteilen für die vier Themenbereiche. In ihnen wird immer auch die historisch-archäologische Perspektive eingenommen: Welche visuellen Mittel wie Symbole, Guckkastenbilder oder Postkarten nutzten Städte für ihre Selbstdarstellung? Aus welchem Material waren und sind Städte gebaut ? Welche Tages- und Nachtrhythmen haben sich in fünf Jahrtausenden Stadtleben herausgebildet?
Und: Wem gehört die Stadt, wer verhandelt(e) hier welche Konflikte? Die Exponate stammen aus Städten des Zweistromlandes, der Antike, des Mittelalters sowie der Neuzeit. Zu den Highlights der multimedialen Schau gehört das animierte Schichtenprofil einer Ausgrabung in Bautzen.
Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz, bis 26. September, → www.smac.sachsen.de. Mit Digitalangebot: www.stadt-im-smac.de