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Wie der Mossad Eichmann schnappte

15 Jahre lang kann sich der Nazi-Verbrecher in Argentinien verstecken. Doch seiner Strafe entkommt er nicht. Eine Multimedia-Ausstellung in München zeichnet die Geschehnisse nach. 

von Andrea Schmidt-Forth

Exponate der Agenten-Story: Gefälschter Pass, mit dem Eichmann aus Argentinien entführt wurde. Eichmann in Nazi-Uniform. Zubehör zum Fälschen von Autokennzeichen. | Bilder: Mossad-Archiv/Israelisches Staatsarchiv

Ein untergetauchter Nazi-Verbrecher, eine geheime Verfolgungsaktion und eine spektakuläre Ergreifung: Die Multimedia-Ausstellung „Operation Finale“ zeigt, wie der israelische Geheimdienst Mossad im Jahr 1960 Adolf Eichmann in Argentinien aufspürt. Der ehemalige Obersturmbannführer SS, „Buchhalter des Todes“ genannt, gilt als einer der berüchtigtsten Täter des Holocaust. Er organisiert die Deportation und Vernichtung von Millionen Juden.

1961 fällt das Todesurteil

Eichmann im Gericht in Israel hinter Panzerglas. | Bild: Government Press Office

Nach dem Krieg setzt er sich nach Argentinien ab und führt als Ricardo Klement ein beschauliches Leben. Bis ihn der israelische Geheimdienst aufgrund eines Hinweises findet. Er bringt Eichmann mit gefälschten Papieren nach Israel vor Gericht. Dort fällt am 15. Dezember 1961 das Todesurteil. Die Ausstellung wurde vom Maltz Museum in den USA und dem Museum des jüdischen Volkes in Tel Aviv entwickelt. Kurzfilme, Fotos, Landkarten, Stimmen von Überlebenden und Zeitdokumente versetzen die Besucher zurück in die 1960er-Jahre. Der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, der den entscheidenden Tipp zur Festnahme gab, wird besonders gewürdigt.

Staatliches Museum Ägyptischer Kunst, bis 30.4.2024
www.smaek.de/ausstellungen/operation-finale

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