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Archäologie in der Wüste miterleben

Im Sudan kommt die alte Königsstadt Naga ans Licht. Eine Ausstellung führt nun an den Ort der Grabungen.

von Christiane Schlüter

Mit allen Sinnen an den Ausgrabungsort reisen: Das bietet die Ausstellung. | Bild: Naga-Projekt

Paramilitärische Milizen und die Armee kämpfen im Sudan seit Monaten um die Macht. Die Archäologen, die im Norden des afrikanischen Landes eine antike Tempelstadt freilegen, konnten ihre Frühjahrsgrabung trotzdem planmäßig beenden und heimreisen. Seit 2013 forscht das Team des Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst bereits vor Ort, in den südöstlichen Ausläufern der Sahara. Unter dem Titel „Naga — die verschüttete Königsstadt“ zeigt das Museum die Grabungsstätte nun in einer multimedialen Ausstellung. Die Stadt Naga war einst Neben-Residenz der Könige von Meroë – und das Tor, das aus Afrika ins Reich der Ptolemäer und nach Rom führte. Gut geschützt vom Wüstensand stehen die Ruinen der prächtigen Paläste, Tempel und Verwaltungsbauten seit dem Ende der Meroër vor rund 1700 Jahren.

Klanglandschaften und Grabungsalltag

Restauration des Amuntempels. | Bild: Naga-Projekt

Im Museum erleben die Besucher den Grabungsalltag hautnah mit – in digitalen Geschichten und 360°-Klanglandschaften, die sich durch Bewegung auslösen lassen. Wie lebt das Team in der sudanesischen Steppe? Wie versorgt es sich, wie ist der Kontakt zu den heutigen Einheimischen? Und mit welchen Methoden entschlüsselt es die Geheimnisse der Vergangenheit? Die Ausstellung zeigt Archäologie auf dem aktuellsten Stand.

Königliche Stele um 25 v. Chr. | Bild: SMÄK

Staatliches Museum Ägyptischer Kunst, München, bis 22. Oktober, → https://smaek.de/ausstellungen/naga-die-verschuettete-koenigsstadt

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