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Versteckte Botschaft zu entschlüsseln

Am Bodensee lässt sich ein Kunsthistoriker beim Lösen von Rätseln über die Schulter blicken.

von Eva-Maria Bast

Der ernst blickende Beethoven — nichts an dem berühmten Bildnis ist dem Zufall überlassen. | Foto: Städtisches Museum Überlingen

Warum lächelt die Mona Lisa? Weshalb sieht So-krates aus wie ein tumber Satyr? Und welche Ziele verfolgten die Illuminaten? Diese und weitere spannende Fragen aus der Welt der Kunstgeschichte werden jetzt am Bodensee beantwortet. Wer „Rätsel der Geschichte. 150 Jahre städtische Museen und Sammlungen Überlingen“ durchwandert, ahnt: In jener Welt ist nichts so, wie es scheint. Es gibt immer eine Wahrheit hinter der Wahrheit. Sie ist etwa in der Zeichensprache historischer Porträts verborgen oder steckt als geheime Botschaft in Raffaels berühmtem Engelspaar.

Mit dabei ist der älteste Mumien-Import Süddeutschlands

Vor 300 Jahren importiert. | Foto: Städtisches Museum Überlingen

In zehn Sektionen präsentiert die Ausstellung faszinierende Originale der städtischen Sammlungen aus 4000 Jahren. Das wohl spektakulärste ist der älteste Mumien-Import Süddeutschlands. Der Überlinger Franz Mader reiste 1700 an den Nil und kam mit einer ägyptischen Sammlung zurück. Er überließ sie der Stadt unter der Bedingung, dass sie jedermann zugänglich sein müsse. „Das war eine der ersten öffentlichen ägyptischen Sammlungen, lange bevor die eigentliche Ägyptomanie begann“, sagt der Überlinger Kulturamtsleiter und Kurator Michael Brunner. Für ihn ist die Schau eine ganz persönliche: Die meisten der gezeigten Rätsel hat der Kunsthistoriker in 30-jähriger Forschungsarbeit selbst gelöst.

Städtisches Museum Überlingen, bis 17. Dezember 2022, mehr Infos: www.museum-ueberlingen.de

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