G/GESCHICHTE Januar 2024

Roms Goldenes Zeitalter –
Die großen Kaiser von Trajan zu Mark Aurel

Liebe Leserin, lieber Leser,

für ihren Artikel über Hadrian hat unsere Autorin Carola Dorner die Reste seiner Villa Adriana besichtigt, dazu seine prächtig erhaltenen Bauwerke in Rom wie das Pantheon. Das Ergebnis ihrer Recherche vor Ort ist ein einfühlsames Porträt des vielfach unterschätzten Kaisers, das Sie ab Seite 48 lesen können.

Mit Nerva, Trajan, Antoninus Pius und Mark Aurel zählt Hadrian zu den Herrschern, die im englischen Sprachraum als „Five Good Emperors“ (Fünf gute Kaiser) bezeichnet werden. Der britische Historiker Edward Gibbon schwärmt 1776 in seinem epochalen Hauptwerk „Verfall und Untergang des Römischen Imperiums“ über deren Amtszeit von 96 bis 180 n. Chr.: „Wenn ein Mensch dazu aufgerufen wäre, sich auf einen Abschnitt in der Weltgeschichte festzulegen, in dessen Verlauf die Lage des Menschengeschlechts die glücklichste und fortschrittlichste war, so würde er, ohne zu zögern, jenen benennen, welcher vom Tod des Domitian bis zum Amtsantritt des Commodus reichte.“

Das Urteil ist aus heutiger Sicht natürlich unhaltbar. Schon die von Rom angegriffenen und versklavten Völker hätten der Jubelarie sicher nicht zugestimmt. Für die Menschen im Reich aber war es eine Phase erstaunlicher Stabilität, die bereits in der Zeit der Flavier begann und so manchem Bewohner ungeahnte Möglichkeiten eröffnete, wie Archäologieprofessor Salvatore Ortisi im Interview ab Seite 18 anschaulich erklärt.

Ihr

Dr. Christian Pantle
Chefredakteur

Themen dieser Ausgabe

Kuriose Kaiser
Fliegenschänder und Mückenhirn

Von Afrika bis Schottland
Archäologe Salvatore Ortisi erzählt im Interview vom Leben der Soldaten und der Bevölkerung

Vespasian
Als Mann aus dem Volk schafft er es 69 n. Chr. nach ganz oben

Titus
Vom brutalen Unterdrücker zum Liebling der Massen

Domitian
Grausamer Größenwahn und ein brutales Ende 96 n. Chr.

Grenzfall
Wie der Limes entsteht

Nerva
Der Mann des Übergangs

Trajan
Der Eroberer wird zum gefeierten Herrscher. Doch am Schluss überdehnt er das Reich

Christen
Allerbeste Sündenböcke

Roms Militärmacht
Auf Krieg gedrillt

Hadrian
Er liebt die Harmonie, baut und reist wie kein zweiter Römer

Philhellenismus
Aus Liebe zu den Griechen

Antoninus Pius
Der ewige Platzhalter: Er beschert dem Reich für lange Zeit Frieden

Mark Aurel
Kaum ein anderer Herrscher steht vor ähnlich großen Aufgaben wie der Philosophenkaiser

Selbstbetrachtungen
Philosophisches Vermächtnis

Commodus
Mit dem allseits Geschmähten geht das Goldene Zeitalter 192 zu Ende

Weitere Themen

Blickpunkt: Afrikas Putschwelle
Demokratie auf dem Rückzug

Serie: Gefährliche Liebschaften
Bill Clinton und Monica Lewinsky

Geschichte im Alltag
Darts

Porträt
Rumi – Poet des Mittelalters