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Wüstenkrieg 1942

Überleben in der Wüste

Die deutschen Wochenschauen präsentieren Libyen als exotisches Land der Abenteuer. Dabei ist die Wüste ein Feind, der nicht viel Gnade kennt.

Hitze, Sandstürme, Durst und Myriaden von Fliegen: All das verschweigt der Mythos „Wüstenkrieg“ oft | © istockphoto.com/bluebeat76

von Monika Dreykorn

Afrika! So weit das Auge reicht, Land, gelbroter Sand, kein Baum, kein Strauch, kein Halm.“ Die ersten Eindrücke überwältigten Helmut Hähnel. Doch schon nach wenigen Tagen hatte der deutsche Flaksoldat mit den Tücken des Wüstenkriegs Bekanntschaft geschlossen: »Zelte haben wir keine, also müssen wir es uns auf dem Erdboden bequem machen. Und die Sonne scheint, dass man trieft vor Schweiß. Das ist ja goldig! Bei der Sonnenglut kein Dach über dem Kopf!«

„Die Lippen sind aufgesprungen, die Augen vom Sand verklebt“

Unter den extremen Klimabedingungen Nordafrikas hatten die Soldaten beider Seiten zu leiden: Heißen Tagen mit bis zu über 40 Grad Celsius folgten eiskalte Nächte. Aber nicht nur die Temperatur machte das Leben in der Wüste zum Überlebenskampf. Der Sand tat sein übriges: »Die Lippen sind aufgesprungen, die Augen vom Sand verklebt. Dieser verfluchte Sand. Oft müssen wir die Sonnenbrillen aufsetzen, weil der Sand zu toll wirbelt«, notierte Hähnel in sein Kriegstagebuch.

Deckung ist nicht vorhanden und sauberes Trinkwasser Mangelware

Besonders unangenehm war der Wüstensand in Form eines Sandsturms. So berichtet Werner Kromer, Funker bei der Nachrichtenkompanie der 90. Afrikadivision: »Wir […] erleben einen Sandsturm. So ein Ghibli ist unangenehm. Wir tragen Brillen gegen den Staub. Aber der Staub ist so feinkörnig wie Mehl. Überall dringt er ein. Wenn man in einer Kolonne fährt und es ist Sandsturm, dann sieht man fast nichts. Manchmal haben wir beim Sandsturm den Gegner überrollt. Plötzlich waren wir in den englischen Stellungen.«

 

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Zuletzt geändert: 16.7.2018